Nein, für einen dieser sprichwörtlichen Elefanten im Porzellanladen ist dieser Job nichts. Für eine Ausbildung zum Glas- und Porzellanmaler solltest du nämlich über Fingerspitzen- und Feingefühl, eine Menge Kreativität sowie eine gehörige Portion künstlerisches Talent verfügen. Falls du nun aber denkst, dass die Glas- und Porzellanmalerei ‚nur‘ aus dem freien Bepinseln von Geschirr für die Omi besteht, hast du dich getäuscht. Natürlich wird auch das Bestandteil der Ausbildung sein, aber es gehört noch viel mehr dazu.
In deiner Ausbildung zum Glas- und Porzellanmaler lernst du sehr viele verschiedene Techniken zum Bearbeiten von Glas und Porzellan kennen. Vielleicht ist die Berufsbezeichnung etwas irreführend, denn du wirst definitiv mehr tun als ‚nur‘ zu malen. Beispielsweise spielt die Glasbearbeitung eine sehr große Rolle. Bei der Glasbearbeitung wird zunächst einmal die Form durch Schneiden, Schleifen, Sägen und/oder Bohren bestimmt und anschließend die Glasoberfläche bearbeitet. Diese kann man sandstrahlen, ätzen oder gravieren, je nachdem, wie das Glas später aussehen soll. Dann kommt natürlich noch Farbe hinzu, wobei auch verschiedene Auftragetechniken angewandt werden. Du trägst sie dann mit Siebdruck, einer Spritzpistole oder ganz traditionell mit Pinseln auf das Glas auf. Um noch tollere Kunstwerke zu schaffen, wirst du dann auch noch lernen, wie man einzelne Glasteile miteinander durch Verschmelzung, Verlöten oder mithilfe von Bleiruten verbinden kann. So kannst du beispielsweise die schönen bunten Kirchenfenster herstellen, die du sicherlich schon einmal gesehen hast.
Doch auch die Porzellanmalerei ist ein spannendes Feld, in dem du deine Kreativität und dein Talent ausleben kannst. Auch dabei gibt es ganz unterschiedliche Materialien und Techniken, die du beherrschen solltest. Du arbeitest übrigens nicht ausschließlich mit Glas und Porzellan, sondern auch mit Ton und Feinkeramik. Um diese Materialien fachgerecht zu verzieren, bekommst du während der Ausbildung zum Glas- und Porzellanmaler unter anderem gezeigt, wie und mit welcher Farbe sie bemalt werden können, den Umgang mit Gold und anderen aufgeschmolzenen Edelmetallen, verschiedene Spritz- und Stempeltechniken, alles über das Einbrennen von Metallen und Farben und vieles mehr. Es wird also definitiv nie langweilig, da es in dieser Ausbildung so unglaublich viel zu entdecken und zu lernen gibt.
Übrigens dauert die Ausbildung zum Glas- und Porzellanmaler drei Jahre. Dabei kannst du entweder eine schulische Ausbildung machen oder eine duale. In beiden Modellen wirst du nicht nur die verschiedenen Techniken beigebracht bekommen, sondern auch die theoretische Basis. Schließlich handelt es sich bei der Glas- und Porzellanmalerei um ein traditionelles Handwerk, das es schon seit fast 2000 Jahren gibt. Der Unterschied ist nur, dass du bei der schulischen Ausbildung – wie der Name schon sagt – in der Schule ausgebildet wirst und bei der dualen Ausbildung zusätzlich viel Zeit im Betrieb lernst und mitarbeitest. Welches Modell dir besser gefällt, musst du natürlich selbst entscheiden. Die Hauptsache ist doch, dass du Spaß am kreativen Umgang mit Glas, Porzellan etc. hast.
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