Ausbildung Gerüstbauer/in

Gerüstbauer bei der Arbeit.
Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Gerüstbauer/in Berufsbild

Du magst die Arbeit an der frischen Luft und willst hoch hinaus? Dann könnte der Beruf Gerüstbauer genau das Richtige für dich sein! Gerüstbauer sorgen dafür, dass Bauprojekte sicher und effizient umgesetzt werden können, indem sie stabile Konstruktionen für Arbeiter und Maschinen schaffen. Ohne Gerüstbauer wären viele Bauprojekte kaum denkbar. Hier erfährst du alles über die Ausbildung und den Beruf.

Freie Ausbildungsplätze als Gerüstbauer/in in deiner Nähe

Alle Ausbildungsplätze entdecken ->

Was macht ein Gerüstbauer?

Gerüstbauer sorgen dafür, dass Arbeiten in der Höhe sicher durchgeführt werden können. Sie prüfen die Baustelle, stellen fest, welches Gerüst benötigt wird und bauen Arbeits-, Schutz- und Traggerüste auf und und wieder ab. Außerdem sorgen sie für die Sicherheit aller Mitarbeitenden, indem sie die Stabilität und den fachgerechten Auf- und Abbau prüfen. Manchmal müssen sie Gerüste auch an neue Baustellenanforderungen anpassen. Sie sind auch dafür zuständig, dass die Gerüstteile fachgerecht transportiert und gelagert werden und reparieren beschädigte Elemente.

Wo kann man als Gerüstbauer arbeiten?

Sobald du alle deine Prüfungen erfolgreich abgeschlossen hast, bist du offiziell zum Gerüstbauer ausgebildet. Du kannst dich nun in Gerüstbaufirmen oder bei Brücken- und Tunnelbauunternehmen bewerben. Genauso gefragt bist du aber auch bei Reinigungsunternehmen, denn schließlich müssen die Reinigungskräfte auch mal Fenster in großer Höhe putzen. Auch Montageunternehmen oder Zelt- und Bühnenbauer sind immer auf der Suche nach schwindelfreien Gerüstbauern.

Wie läuft die Ausbildung als Gerüstbauer ab?

Die Ausbildung zum Gerüstbauer dauert drei Jahre. Sie ist dual aufgebaut, das heißt, du lernst die theoretischen Inhalte in der Berufsschule und die praktische Ausbildung im Betrieb. In der Berufsschule lernst du zum Beispiel alles rund ums Einrichten von Baustellen, den Bau von Fußgängerbrücken und allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Sozialkunde.

Im Betrieb wirst du ach einer kurzen Einarbeitungsphase ziemlich schnell am Gerüst selbst arbeiten. Vorher werden dir aber natürlich erstmal alle nötigen Sicherheitsmaßnahmen Abläufe beigebracht. Als Gerüstbauer transportierst du die Gerüstteile zur Baustelle und kannst erst dann mit deiner Arbeit loslegen. Vor dem Aufbau musst du zudem den Untergrund checken und diesen, wenn nötig, ebnen. Außerdem fertigen Gerüstbauer vor dem Bau erst einmal einen Plan an und entwerfen Konstruktionsskizzen. 

Das lernst du in der Ausbildung:

  • Aufbau, Umbau und Abbau von Gerüsten: Auswahl passender Gerüstteile, Montage von Treppen und Zugängen sowie das sichere Verankern von Gerüsten.
  • Technisches Know-how: Lesen von Plänen, Beurteilen von Traggründen, Herstellen von Unterkonstruktionen und der Umgang mit Maschinen und Geräten.
  • Spezialtechniken: Schweißen, Brennschneiden und der Bau von Leitergerüsten, Schutzwänden oder Wetterschutzhallen.
  • Spezialgerüstbau: Errichtung von Traggerüsten, wie Unterkonstruktionen für Brückenbau, sowie fahrbaren Arbeitsbühnen. Nach Abschluss der Arbeiten baust du die Gerüste wieder ab und hältst die Teile instand.
  • Arbeitssicherheit und Umweltschutz: Sicherer Umgang mit Gerüsten und Maßnahmen zur Vermeidung von Umweltbelastungen.

Nach deiner Ausbildung kannst du …

  • Montagepläne anfertigen, lesen und danach arbeiten.
  • eine sach- und fachgerechte Aufstellung der verschiedenen Gerüstsysteme durchführen.
  • Tragverhalten und Lastenaufnahme bei Gerüsten beurteilen.
  • alle Vorschriften über Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz und Unfallverhütung auswendig.
  • Material- und Bedarfslisten erstellen.

Was sind die Voraussetzungen für die Gerüstbau-Ausbildung?

Für die Ausbildung brauchst du mindestens einen Hauptschulabschluss. Du solltest unbedingt eine gute Fitness mitbringen. Außerdem ist Geschicklichkeit und ein handwerkliches Talent gefragt. Gerüstbauer sollten zudem sehr teamfähig sein, denn du bist ständig auf deine Kollegen angewiesen und sie auf dich.

Gerüstbauer bei der Arbeit.

Was verdient ein Gerüstbauer während der Ausbildung?

Als Gerüstbauer verdienst du in der Ausbildung im ersten Jahr 1.050 Euro brutto im Monat. Im zweiten Ausbildungsjahr kannst du mit 1.245 Euro rechnen und im dritten Jahr erhöht sich deine Vergütung auf 1.515 Euro brutto im Monat. Diese Gehaltszahlen gelten für dich, wenn dein Betrieb nach dem Tarifvertrag im Gerüstbaugewerbe vergütet. 

Ist das nicht der Fall, muss dir dein Betrieb mindestens den Mindestlohn für Auszubildende zahlen. Zahlt dein Betrieb untertariflich, gibt es für Auszubildende die Möglichkeit, sich finanziell unterstützen zu lassen und ihr Gehalt als Gerüstbauer ein wenig aufzupolieren. Das ist mithilfe der sogenannten Berufsausbildungsbeihilfe möglich. Wie viel dir monatlich zusteht und was genau sich hinter BAföG und Co. versteckt, erfährst du in unserem Ratgeber.

Zum Gehaltsratgeber

Was verdient ein Gerüstbauer nach der Ausbildung?

Aus ausgelernter Gerüstbauer oder Gerüstbauerin kannst du mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.600 und 3.100 Euro brutto monatlich rechnen. Als Gerüstbaumeister verdienst du bis zu 4.000 Euro brutto monatlich. Beachte dabei aber, dass es beim Gehalt große Unterschiede je nach Region und Arbeitgeber gibt. Im Durchschnitt verdienen Gerüstbauer in Deutschland 37.000 Euro brutto im Jahr, was einem Stundenlohn von 19 Euro entspricht. Nicht alle Arbeitgeber zahlen ihre Gehälter nach Tarifvertrag: Andere zahlen weniger, wieder andere sogar mehr. Wenn du hier ein bisschen Verhandlungsgeschick anwendest kannst du auch mit den entsprechenden Weiterbildungen auch mal mit 4.400 Euro brutto nach Hause zu gehen.

Gerüstbauerin baut Gerüst zusammen.

Welche Fort- und Weiterbildungen gibt es im Gerüstbau?

Gerüstbaumeister: Falls du nach deiner Ausbildung noch nicht genug hast, solltest du unbedingt noch deinen Meistertitel machen. Er bietet dir später nicht nur die Möglichkeit, mehr Geld zu verdienen, sondern eröffnet dir auch gleich neue Karrierechancen. So darfst du mit einem Meistertitel auch die Ausbilderprüfung ablegen und selber junge Leute zum Gerüstbauer ausbilden.

Geprüfter Gerüstbaukolonnenführer: Wenn du mehr Verantwortung übernehmen möchtest, solltest du dir überlegen, die Weiterbildung zum Gerüstkolonnenführer zu machen. Du darfst dann mehrere Montagekolonnen anführen und deren Arbeitsabläufe koordinieren. Außerdem bist du auch befugt, für ein fertiggestelltes Gerüst grünes Licht zu geben und die Abrechnung zu erledigen.

Studium: Wenn du das Fachabitur oder sogar das Abitur in der Tasche hast, dann kannst du nach deiner Ausbildung auch noch studieren gehen. Ein Studiengang, der sich besonders anbietet, ist beispielsweise Bauingenieurwesen. An manchen Fachhochschulen kannst du sogar auch ohne Abitur studieren. Du musst dort in der Regel allerdings mindestens 3 Jahre Berufserfahrung oder den Meistertitel nachweisen.

Selbstständigkeit: Wenn du es dir selber zutraust und das nötige betriebswirtschaftliche Know-how mitbringst, dann könntest du dir sogar überlegen, dich selbstständig zu machen. Jeder fängt einmal klein an. Jedoch benötigst du hier definitiv deinen Meistertitel und jede Menge Berufserfahrung!

Gerüstbauer in Schutzkleidung bei der Arbeit.

Gibt es Besonderheiten bei der Bewerbung?

Die Bewerbung für die Ausbildung zum Gerüstbauer besteht klassisch aus deinem Lebenslauf, einem Anschreiben und der Kopie deiner Zeugnisse. 

Lebenslauf: Hier machst du stichpunktartig Angaben zu deiner Person und zu deinem bisherigen Werdegang. Da du frisch aus der Schule kommst, wird an dieser Stelle sicher noch nicht allzu viel passiert sein. Du kannst deinen Lebenslauf für deine Bewerbung als Gerüstbauer allerdings übersichtlicher machen, indem du beispielsweise Zwischenüberschriften einfügst. Die Zeit in der Schule fällt somit unter den Bereich „Bildung“, während Nebenjobs oder deine Hobbies unter „Nebentätigkeiten“ aufgelistet werden können. All diese Kleinigkeiten machen direkt einen besseren Eindruck bei deinem zukünftigen Arbeitgeber. 

Anschreiben: Hier erklärst du, was du bisher gemacht hast und wie du darauf gekommen bist, eine Bewerbung zum Gerüstbauer zu verfassen. Vor allem solltest du auf das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, näher eingehen. Wie bist du ausgerechnet auf diese Firma gekommen? Warum hast du dich für genau dieses Unternehmen entschieden? Wenn du bereits in der Schule Fächer wie Werken belegt und diese sogar mit einer guten Note abgeschlossen hast, solltest du das auf jeden Fall erwähnen. Pluspunkte bekommst du auch, wenn du motiviert bist und beispielsweise eine Sportart schon seit mehreren Jahren betreibst. Teamsportarten zeugen von deiner Teamfähigkeit, die für die Ausbildung zum Gerüstbauer super wichtig ist.

Mehr Tipps zur Bewerbung

Du solltest Gerüstbauer/in werden, wenn …

  1. du dich gerne in schwindelerregende Höhen begibst.
  2. dir die Arbeit im Freien nichts ausmacht.
  3. es dir Spaß macht, auch mal ordentlich mit anzupacken.

Du solltest auf keinen Fall Gerüstbauer/in werden, wenn …

  1. du Höhenangst hast.
  2. deine linke Hand nie weiß, was die Rechte tut.
  3. es dir schwer fällt, anderen zu vertrauen.
💌
Informiert bleiben.

Lass dich über neue Stellen mit dem Jobletter benachrichtigen.