Weiterbildung Game Programmer/in

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
1-2 Jahre
Arbeitszeit:
variiert
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Game Programmer/in Berufsbild

Ob Mario Kart, World of Warcraft oder Tetris – die meisten sehen nur das Gameplay im Vordergrund. Als Game Programmer geht es um alles dahinter: Du wirst du Teil einer kreativen und hochtechnologischen Branche, in der du beim Entwickeln und Programmieren von Programmgerüsten oder Spiel-Plattformen mitwirkst. Du entwickelst Werkzeuge und Programme für den Ablauf und Betrieb von Computer-, Video- oder Handyspielen.

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Was macht ein Game Programmer?

Allgemeine Programmierung: Du kümmerst dich um die technische Umsetzung der entwickelten Spielideen, Spielmechaniken und Features und um die Einbindung von 2-D- und 3-D-Grafiken in die Game Engines, also in den Motor eines Spiels. Zusätzlich befasst du dich mit Grafikprogrammierung, mit der Serialisierung, mit Strukturen und Algorithmen sowie mit Code Patterns, also mit Entwurfsmustern. Mit Programmiersprachen wie C++ und C# kennst du dich ebenfalls aus. Neben der Programmierung von Spielekonsolen musst du Spiele an unterschiedliche Betriebssysteme, Ausgabegeräte und Plattformen anpassen.

Entwicklung: Du schaffst technische Grundlage zur Umsetzung der kreativen Ideen der Designer und Game Artists und entwickelst entsprechende Software. Zu deinen Aufgaben gehört auch die (Weiter-)Entwicklung von bestimmten Tools, von Game Engines, vom Game Design und 3-D-Modeling. Zusätzlich musst du die Entwürfe der Spieldesigner prüfen und die Umsetzung planen. Du beurteilst darüber hinaus die Anforderungen an Spielesoftware bzw. virtuelle Welten und setzt Konzeptzeichnungen sowie Storyboards um.

Frame Programming: Du programmierst den Rahmen, das sogenannte Framework, für Computerspiele oder modifizierst die vorhandenen Editoren (Game Engines). Darüber hinaus müssen Anwendungen und Werkzeuge für den Spielbetrieb programmiert werden oder fertige in das Framework eingebunden werden.

Grafikprogrammierung: Dabei spezialisierst du dich auf die Entwicklung, die Auswahl und Anpassung von Grafikeditoren (Grafik-Engines) und ihren Werkzeugen. Dazu gehören Funktionen für 3-D-Animationen oder Shader für die Darstellung von Licht und Schatten.

Was ist der Unterschied zu anderen Game-Berufen?

Zwischen den einzelnen Gaming-Berufen gibt es einige Unterschiede, die sich besonders in den Arbeitsaufgaben zeigen. Es gibt neben dem Game Programmer auch noch den Game Artist, den Game Designer und den Game Producer. Der Game Artist ist dafür da, die Spielfiguren, Gebäude und Landschaften zu gestalten. Auch Animationen und Special Effects für Videospiele gehören zu seinen Aufgaben. Der Game Artist ist also der Schöpfer der Spielwelt. Der Game Designer hat neben gestalterischen Aufgaben die Verantwortung für die Entwicklung von Spielen. Das heißt, er beschäftigt sich mit dem genauen Aufbau, also dem Gameplay. Der Game Producer übernimmt die Beaufsichtigung der gesamten Spieleerschaffung – vom ersten Entwurf bis hin zum fertigen Spiel. Das ist ein umfangreicher Prozess, den der Game Producer genau im Blick hat und für den er Kenntnisse aus allen Bereichen haben muss.

Warum sollte man Game Programmer werden?

Als Game Programmer hast du Kompetenzen und Expertisen, die sonst nur die wenigsten haben, was dich zu einer gefragten Fachkraft macht. Die Gaming-Branche erlebt einen großen Aufschwung und wird auch in Zukunft weiter wachsen. Dein Verdienst ist ebenfalls gut und kann mit wachsender Berufserfahrung immer weiter steigen.

Wo kann ich als Game Programmer arbeiten?

Als Game Programmer kannst du in unterschiedlichen Bereichen arbeiten, zum Beispiel als Frontend- oder Backend-Entwickler, Tools-Entwickler oder Engine-Developer. Du kannst bei professionellen Spieleunternehmen bzw. in Gamestudios, bei Herstellern von Computer-, Video- und Handyspielen, in der Anwendungs- und Webentwicklung oder bei Software- und Datenbankanbietern angestellt sein.

In erster Linie arbeitest du im Büro am Computer oder auch mal in Studios. Es wird viel in Teams gearbeitet, da für viele Projekte das Wissen von mehreren Abteilungen benötigt wird. Hin und wieder hast du auch Kundenkontakt, wenn du zum Beispiel Auftraggeber berätst.

Wie sind die Arbeitszeiten als Game Programmer?

Deine Arbeitszeiten als Game Programmerin sind eher unregelmäßig, da sich diese an die Auftragslage und an Fertigstellungstermine anpassen. Je nach Unternehmen kann es aber auch möglich sein, dass du geregelte Arbeitszeiten hast.

Was muss ich für ein Typ sein, um Game Programmer zu werden?

Techniker: Du bist geschickt und kannst gut mit Maschinen und Elektronik umgehen. Das hilft dir im Umgang mit Computern, Software und anderen komplexen Systemen.

Künstler: Du bist künstlerisch begabt, das heißt, du kannst zeichnen und entwerfen. Zusätzlich kennst du dich mit Design- und Grafikprogrammen aus, was dir bei der Entwicklung von Games einen großen Vorteil verschafft.

Analytiker: Du hinterfragst gerne Dinge, arbeitet mit klaren Strukturen und bist gut organisiert. Als Game Programmer brauchst du analytisches Denkvermögen und musst mit großer Genauigkeit arbeiten.

Teamplayer: Du bist sehr kommunikativ und arbeitest gut mit anderem im Team zusammen. Das ist besonders wichtig in der Zusammenarbeit mit Spezialisten aus anderen Bereichen.

Wie läuft die Weiterbildung als Game Programmer ab?

Die Weiterbildung als Game Programmer findet in der Regel in privaten Bildungseinrichtungen statt. Es gibt sogar eine spezielle Games Academy in Berlin. Nach der Weiterbildung bist du meist staatlich anerkannter Game Programmer, bei einige Institutionen erhältst du auch einen IHK-Abschluss. Aber: Informiere dich vorher, ob die Weiterbildung auch überall staatlich anerkannt wird.

Die Weiterbildung hat einen hohen Praxisbezug und ist meist nach dem European-Credit-Transfer-System (ECTS) aufgebaut, das heißt es gibt sechs Module mit über 50 Kursen, für die du Credits bekommst. Dazu gehören allgemeinbildende und berufsbildende Kurse. Unterrichtet wirst du von Fachdozenten aus der Games-Industrie. Am Ende musst du eine Abschlussprüfung bestehen.

Zunächst bekommst du einen Einblick in die klassische Informatik und in die Gameplay-Mechanismen. Du lernst, wie man ein Level generiert, eine künstliche Intelligenz ins Spiel integriert und erfährst alles, was es über den Motor eines jeden Games – die Engine – zu wissen gibt. 

Du lernst den Umgang mit Tools sowie Script- und Programmiersprachen und übst an Anwendungsbeispiele aus der Spielproduktion. Dazu zählen zum Beispiel JavaScript, C#, C++ und PHP sowie die Unreal Engine und Unity 3-D Engine. Weitere Bestandteile sind die Grundlagen der Computergrafik und des Softwaredesigns sowie System- und Konsolenprogrammierung. Hinzu kommt die Projektarbeit, die oft zusammen mit anderen Game-Bereichen erarbeitet wird. Du wirst darin geschult, Game-Ideen, Mechaniken und Features technisch umzusetzen, Tools und Apps zu entwickeln sowie 2-D- und 3-D-Grafiken in die Game-Engine einzubinden.

Wie lange dauert die Weiterbildung zum Game Programmer?

Eine Weiterbildung zur Game Programmerin kann unterschiedlich lang sein – je nach dem, an welcher Bildungseinrichtung du sie absolvierst. Sie kann ein bis zwei Jahre dauern und findet meist in Vollzeit statt. In einigen Fällen kann die Weiterbildung auch drei Jahre dauern, dann hast du am Ende nicht nur ein Zertifikat, sondern kannst zusätzlich einen IHK-Abschluss machen. Dabei handelt es sich dann schon um eine richtige Ausbildung, die parallel im Unternehmen stattfindet. In der Regel handelt es sich beim Game Programmer aber um eine Weiterbildung.