Fluggerätmechaniker/in Ausbildung: Infos & freie Stellen

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Fluggerätmechaniker/in Berufsbild

Du begeisterst dich für die Themen Technik, Mechanik und Fliegen? Dann solltest du dir die Ausbildung zum Fluggerätmechaniker mal genauer anschauen. In der Ausbildung lernst du nämlich, wie Flugzeuge, Hubschrauber und andere Fluggeräte gebaut, gewartet und instandgehalten werden. 

Durch die verschiedenen Fachrichtungen kannst du dich bereits in der Ausbildung auf einen bestimmten Bereich spezialisieren. Welche das sind und was du sonst noch so über die Fluggerätmechaniker-Ausbildung wissen musst, erfährst du hier.

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Was macht ein Fluggerätmechaniker?

Fluggerätmechaniker sind Experten für die Technik und Sicherheit von Fluggeräten – zum Beispiel Flugzeuge oder Hubschrauber. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Maschinen zu montieren, zu warten und zu reparieren, damit sie den hohen Sicherheitsstandards in der Luftfahrt entsprechen. 

Ob bei der Herstellung neuer Bauteile oder der Überprüfung bestehender Strukturen – Fluggerätmechaniker sorgen dafür, dass jedes Bauteil und System einwandfrei funktioniert und zuverlässig arbeitet.

Typische Aufgaben eines Fluggerätmechanikers

  • Montage und Zusammenbau von Bauteilen und Systemen
  • Durchführung von Wartungsarbeiten an Fluggeräten
  • Überprüfung der Bauteile auf Verschleiß und Schäden
  • Dokumentation und Protokollierung der durchgeführten Arbeiten

Was ist ein Fluggerät?

Ein Fluggerät ist ein Oberbegriff für alle Maschinen, die fliegen können – also Flugzeuge, Hubschrauber, Drohnen und sogar Raumfahrzeuge. Der Begriff wird oft in der Luftfahrt genutzt, um all diese verschiedenen Flugmaschinen zusammenzufassen. 

In der Ausbildung zum Fluggerätmechaniker umfasst der Begriff „Fluggerät“ alle Maschinen, die gebaut, gewartet und repariert werden.

Was ist der Unterschied zwischen Fluggerätmechaniker und Flugzeugmechaniker?

Der Unterschied zwischen Fluggerätmechaniker und Flugzeugmechaniker liegt im Arbeitsbereich: Fluggerätmechaniker arbeiten an verschiedenen Fluggeräten wie Flugzeugen und Hubschraubern, während Flugzeugmechaniker meist nur an Flugzeugen tätig sind.

Wie läuft die Ausbildung zum Fluggerätmechaniker ab?

Die Ausbildung zum Fluggerätmechaniker ist eine duale Ausbildung und dauert in der Regel 3,5 Jahre. Sie findet sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt, wo die theoretischen Grundlagen vermittelt werden. Die Ausbildung kann in verschiedenen Unternehmen der Luft- und Raumfahrttechnik sowie in Fluggesellschaften absolviert werden.

  • Praxis: Im Betrieb lernst du alle wichtigen Arbeitsprozesse und Werkzeuge kennen, die du für deine Tätigkeit benötigst. Die Ausbildung wird dich in die riesigen Werkhallen der Betriebe führen, in denen die einzelnen Komponenten eines Flugzeugs zusammengefügt werden. Manchmal wirst du aber auch auf dem Rollfeld im Freien zu tun haben.  
     
  • Theorie: In der Berufsschule wird das theoretische Fachwissen vertieft. Da beschäftigst du dich unter anderem mit Mechanik, Elektronik, Aerodynamik, Werkstofftechnik und Sicherheitstechnik. Außerdem wirst du technisches Englisch lernen, da viele Anweisungen und Funktionsbeschreibungen in dieser Sprache verfasst sind.

Im zweiten Ausbildungsjahr gibt es eine Zwischenprüfung, die den bisherigen Ausbildungsstand abfragt. Die Ausbildung endet mit einer Abschlussprüfung, die sowohl praktische als auch theoretische Prüfungsinhalte umfasst.

Neuordnung der Fluggerätmechaniker-Ausbildung 2024

2024 wurden die Inhalte der Fluggerätmechaniker-Ausbildung an moderne Anforderungen angepasst. Digitale Kompetenzen werden wichtiger und es wird verstärkt auf Sicherheitstechniken und umweltfreundliche Verfahren geachtet. Die Anpassungen sollen sicherstellen, dass die Fluggerätmechaniker den aktuellen Standards in der Luftfahrttechnik gerecht werden.

Welche Fachrichtungen gibt es bei der Fluggerätmechaniker-Ausbildung?

Im Beruf des Fluggerätmechanikers gibt es drei Fachrichtungen.

  • Fertigungstechnik: Fluggerätmechaniker dieser Fachrichtung sind vor allem für die Herstellung und den Zusammenbau neuer Fluggeräte zuständig. Sie setzen technische Baupläne um, montieren einzelne Komponenten und prüfen die Funktionen, um sicherzustellen, dass alles den Sicherheitsvorgaben entspricht.    
     
  • Instandhaltungstechnik: In dieser Fachrichtung kümmern sich Fluggerätmechaniker um die regelmäßige Wartung und Reparatur von Fluggeräten – zum Beispiel Zivil- und Militärluftfahrzeuge. Sie überprüfen Bauteile auf Abnutzung, beheben Mängel und führen Inspektionen durch, damit die Maschinen betriebsbereit und sicher sind. Dabei kommen technische Hilfsmittel wie Schweißgeräte, Nietroboter oder Bearbeitungsmaschinen mit CNC-Technik zum Einsatz.
        
  • Triebwerkstechnik: Fluggerätmechaniker der Triebwerkstechnik spezialisieren sich auf den Bau, die Wartung und die Reparatur von Triebwerken. Sie kontrollieren und reparieren die komplexen Systeme in den Antrieben und stellen sicher, dass die Motoren und Turbinen der Flugzeuge optimal arbeiten.

Good to know: Du kannst dich schon in der Ausbildung auf einen Fachbereich spezialisieren. Auf Ausbildung.de findest du jede Menge freie Stellen – teilweise werden die Ausbildungsplätze direkt mit einer konkreten Fachrichtung ausgeschrieben.

Alle freien Fluggerätmechaniker-Stellen

Nach deiner Ausbildung kannst du…

  • Bauteile zusammensetzen und demontieren.
  • Einzelteile von Flugzeugen genau benennen und ihre Funktionen beschreiben.
  • die Eletrotechnik von Flugzeugen einbauen, warten und ggf. reparieren.
  • deine Arbeit genau dokumentieren und nacherfassen.
  • im Team große Werkteile zu ganzen Flugzeugen zusammenbauen.
  • das Ergebnis und den Produktionsweg dokumentieren.
  • Fehlerquellen in der Technik und der Verbauung ausfindig machen und beheben.
Fluggerätmechaniker kniet unter einem Flugzeug und prüft mit einer Taschenlampe.

Was sind die Voraussetzungen für die Ausbildung zum Fluggerätmechaniker?

Rein rechtlich gibt es keine bestimmten Voraussetzungen, die du für die Fluggerätmechaniker-Ausbildung mitbringen musst. Es gibt aber natürlich bestimmte Soft Skills und Fähigkeiten, die deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz erhöhen. Das sind zum Beispiel:

  • Technisches Verständnis: Fluggerätmechaniker arbeiten an sehr komplexen Fluggeräten. Das erfordert ein hohes Maß an technischem Verständnis.  
     
  • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein: Die Sicherheitsstandards in der Luftfahrt sind sehr hoch. Jede Schraube, die du einbaust, muss gut sitzen, damit keine Störungen auftreten und alles reibungslos funktioniert.  
     
  • Handwerkliches Geschick: Du arbeitest viel mit Werkzeugen an mechanischen Bauteilen. Du solltest also ein gewisses handwerkliches Talent mitbringen.
      
  • Physische Belastbarkeit: Die Arbeit kann körperlich anspruchsvoll sein, besonders bei Wartungsarbeiten in schwierigen Positionen oder bei größeren Bauteilen.

Welchen Schulabschluss braucht man für die Fluggerätmechaniker-Ausbildung?

In der Regel wird ein mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) erwartet. Besonders hilfreich sind gute Noten in den Fächern Mathematik, Physik und Englisch da diese Kenntnisse in der Ausbildung eine wichtige Rolle spielen.

Wusstest du schon, dass …

  • der erste flugfähige Modellhubschrauber 1784 gebaut und demonstriert wurde?
  • die Generalüberholung eines Flugzeugs, der sogenannte D-Check, vier bis sechs Wochen dauern und mehrere Millionen Euro kosten kann?
  • jeden Tag zwischen 80.000 und 100.000 Flugzeuge in der Luft sind?
  • dank der guten Arbeit vieler Fluggerätmechaniker das Flugzeug seit Jahren als sicherstes Fortbewegungsmittel gilt?
  • Rolls-Royce einer der führenden Hersteller für Flugzeugtriebwerke ist? Deshalb kannst du bei Rolls-Royce auch die Ausbildung zum Fluggerätmechaniker machen.

Wie viel verdient man als Fluggerätmechaniker in der Ausbildung?

Ein Fluggerätmechaniker verdient im ersten Ausbildungsjahr zwischen 1.070 und 1.200 Euro brutto im Monat. Im zweiten Lehrjahr steigt das Gehalt auf etwa 1.120 bis 1.230 Euro und im dritten Jahr auf 1.200 bis 1.325 Euro. Im letzten Ausbildungsjahr erhöht sich die Ausbildungsvergütung dann auf knapp 1.280 bis 1.400 Euro.

Info: Die Zahlen beziehen sich auf den Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie. Wirst du nicht nach diesem Tarifvertrag bezahlt, können die Gehaltszahlen auch etwas anders aussehen.

Fluggerätmechaniker Ausbildung Gehalt

Ausbildungsjahr Ausbildungsvergütung* (brutto/Monat)
1. Jahr 1.066–1.198 Euro
2. Jahr 1.119–1.232 Euro
3. Jahr 1.197–1.326 Euro
4. Jahr 1.279–1.397 Euro
Einstiegsgehalt 2.700–3.000 Euro

*Quelle: Tarifvertrag Metall- und Elektroindustrie

Fluggerätmechaniker Gehalt: Was verdient ein Fluggerätmechaniker?

Ein Fluggerätmechaniker verdient durchschnittlich zwischen 2.700 und 3.700 Euro brutto pro Monat, abhängig von Berufserfahrung, Spezialisierung und Standort. Berufseinsteiger beginnen oft bei etwa 2.700 Euro.

Ein Garant für zukünftige Gehaltserhöhungen sind Weiterbildungen. Mit Zusatzqualifikationen wie der EASA-PART-66-Lizenz oder der Fortbildung zum Meister oder Techniker können Fluggerätmechaniker Gehälter von bis zu 4.200 Euro brutto oder mehr erzielen.“

Fluggerätmechaniker Karriere: Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

Nach der Ausbildung haben Fluggerätmechaniker viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden und ihre Karriere voranzutreiben. Je nach Interesse können sie sich in verschiedenen Bereichen spezialisieren und dadurch neue Aufgaben übernehmen oder mehr Verantwortung tragen.

  • Industriemeister Flugzeugbau/Luftfahrttechnik: Diese Weiterbildung ermöglicht es, eine Führungsrolle zu übernehmen. Als Meister darfst du Auszubildende anleiten und Teams leiten. Die Weiterbildung dauert zwischen sieben Monaten und zweieinhalb Jahren – je nach Anbieter, Lernform und Unterrichtszeit.  
     
  • Techniker der Fachrichtung Luft- und Raumfahrttechnik: Hier vertiefst du dein Wissen in der Luftfahrttechnik und übernimmst anspruchsvollere technische Aufgaben. Techniker arbeiten oft mit Ingenieuren zusammen und sind zum Beispiel an der Entwicklung und Prüfung von Fluggeräten beteiligt. In Vollzeit dauert die Weiterbildung zwei Jahre.  
     
  • Fachwirt für Luftfahrttechnik: Diese Qualifikation richtet sich an alle, die sich für betriebswirtschaftliche Themen interessieren. Fachwirte übernehmen organisatorische Aufgaben und arbeiten oft im Management oder in der Verwaltung der Luftfahrtbranche. 
     
  • Studium: Eine weitere Weiterbildungsmöglichkeit ist ein Ingenieurstudium, zum Beispiel in Flugzeugbau oder in der Luft- und Raumfahrtelektronik. Auch ohne Abitur kannst du mit Fachabitur oder Meisterabschluss studieren. Viele Studiengänge sind berufsbegleitend, sodass du neben dem Studium weiterarbeiten kannst.  
     
  • Avionik-Spezialist: Diese Spezialisierung konzentriert sich auf die Elektronik in Flugzeugen. Avionik-Spezialisten kümmern sich um die Wartung und Instandhaltung der Bordelektronik und sorgen dafür, dass alle elektronischen Systeme sicher funktionieren.

Mit diesen Weiterbildungen können Fluggerätmechaniker sich neue Karrierewege erschließen und je nach Spezialisierung in technischen oder organisatorischen Bereichen arbeiten.

EASA Part-66 Lizenzen

Neben klassischen Weiterbildungen gibt es auch noch Lizenzen, die man als Fluggerätmechaniker erwerben kann. Am bekanntesten sind die EASA Part-66 Lizenzen. Die Lizenzen sind erforderlich für alle, die Wartungsarbeiten an Flugzeugen freigeben dürfen.

  • Kategorie A: erlaubt die Freigabe einfacher Wartungsarbeiten.
  • Kategorie B1: umfasst mechanische und elektrische Systeme.
  • Kategorie C: berechtigt zur Freigabe von Wartungsarbeiten an der gesamten Luftfahrzeugstruktur.

Worauf muss ich bei der Bewerbung für eine Ausbildung zum Fluggerätmechaniker achten?

Grundsätzlich gibt es keine Besonderheiten, die du bei deiner Bewerbung für eine Ausbildung zum Fluggerätmechaniker beachten musst.

Gute Noten in Mathe und Physik bringen natürlich Pluspunkte. Außerdem solltest du darauf achten, dein Interesse an Technik und dein handwerkliches Geschick im Anschreiben hervorzuheben. Und ganz wichtig: Das Anschreiben ist nicht dafür da, deinen Lebenslauf nachzuerzählen.

In unserem Bewerbungsratgeber findest du jede Menge weitere Tipps rund um Anschreiben, Lebenslauf & Co.

Zum Bewerbungsratgeber

Du solltest Fluggerätmechaniker/in werden, wenn …

  1. Technik dich begeistert und dich große Geräte interessieren.
  2. du gerne mechanische Arbeiten ausführst und dich in Werkhallen wohlfühlst.
  3. Nachtschichten und flexible Einsätze, zum Beispiel am Wochenende, kein Problem für dich sind.

Du solltest auf keinen Fall Fluggerätmechaniker/in werden, wenn …

  1. Lärm, Gerüche und Schmutz dich stören.
  2. du ungern gleichzeitig unter Zeitdruck und konzentriert arbeitest.
  3. schwere körperliche Arbeiten nichts für dich sind.
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