ODER
Egal ob Bad, Küche oder andere Räume im Haus – als Fliesenleger bist du nicht nur auf vielen Baustellen tätig, sondern gleichzeitig in verschiedenen Bereichen. In der Regel arbeitest du in Rohbauten, manchmal aber auch im Freien oder in Wohnhäusern. Übrigens ist die genaue Bezeichnung des Berufs Fliesen-, Platten- und Mosaikleger. Ja richtig, nach deiner Ausbildung zum Fliesenleger kannst du nicht nur zweckmäßige, sondern auch kunstvolle Bäder gestalten. Selbstverständlich musst du zum größten Teil auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen, jedoch kannst du als Fliesenleger auch nach deinem persönlichen Geschmack beurteilen und den Kunden dementsprechend beraten. Du kannst also im Beruf als Fliesenleger auch deine eigenen Ideen mit einbringen. Man muss nicht immer gleich Grafikdesigner werden, um sein gutes Form- und Farbgefühl auszuleben.
Info: Für diesen Beruf wird die Ausbildungsverordnung momentan strukturell und inhaltlich angepasst. Die Neuordnung tritt vermutlich 2026 in Kraft. Das Neuordnungsverfahren betrifft insgesamt 19 Berufe in der Bauwirtschaft. Grund dafür sind die neuen Anforderungen an die Facharbeiter, zum Beispiel durch neue Technologien und Verfahren. Deshalb sollen Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung in Zukunft mehr gewichtet werden.
Deine Hauptaufgaben in deiner Ausbildung zum Fliesenleger bestehen in der Verkleidung von Wänden, Bodenflächen und Fassaden mit Bodenfliesen und Wandfliesen aus Natur- oder Kunststein, aus Glas, Keramik oder Mosaiken. Und als Spezialist in deinem Bereich stehst du dem Kunden bereits vor Beginn der eigentlichen Arbeiten bei der Auswahl von Material und Muster beratend zur Seite. Du weißt am besten darüber Bescheid, welche Fliesenarten sich für den jeweiligen Bereich eignen, wie lange die Arbeiten dauern werden und welche Maßnahmen getroffen werden müssen. Hierfür berücksichtigst du Sauberkeits- und Hygieneaspekte, aber eben auch die gestalterischen Gesichtspunkte.
Während deiner Ausbildung Fliesen-, Platten- und Mosaikleger eignest du dir auch Kenntnisse darüber an, wie du Materialberechnungen anfertigst, den Untergrund bearbeitest und Dämm- und Sperrschichten herstellst. Der Untergrund ist besonders wichtig, damit die Fliesen nachher nicht uneben sind oder eventuell sogar eine ganze Wand total schief ist. Die Fliesenplatten an sich werden mit Mörtel und Spezialklebern verlegt und die Fugen danach gefüllt. Die Fähigkeiten dafür lernst du während deiner Ausbildung sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule.
Wie oft kommt es aber auch mal vor, dass beispielsweise in der Küche mal eine Fliese kaputt geht, weil irgendjemand die teure, schwere Glasschale von der Oma hat fallen lassen? Muss jetzt die komplette Küche neu gefliest werden? Hängt ja schließlich alles aneinander. Nein, natürlich nicht. Als Fliesenleger lernst du, wie du nicht nur neue Platten verlegst, sondern auch alte sanierst und beschädigte Fliesen, Platten oder Mosaike wieder herstellst.
Doch worauf genau kommt es an, wenn du Fliesenleger werden möchtest? Grundsätzlich kann erstmal jeder Fliesenleger werden, der es gerne möchte. Voraussetzung dafür ist rechtlich auch keine bestimmte Schulbildung. Jedoch werden in der Praxis überwiegend Bewerber eingestellt, die mindestens einen Hauptschulabschluss nachweisen können. Sowohl die bautechnische einwandfreie Verarbeitung als auch das perfekte Erscheinungsbild sind ganz besonders wichtig für das Verlegen von Fliesen und Platten. Denn es soll ja auch alles sauber und korrekt aussehen. Deshalb solltest du unbedingt ein hohes Maß an Sorgfalt mitbringen. Da du zudem auch auf ständig wechselnden Baustellen arbeitest, ist Flexibilität ebenfalls eine Eigenschaft, die dir nicht fehlen sollte. Aber keine Sorge, du musst nicht etwa täglich von Stadt zu Stadt fahren, in der Regel befinden sich die Baustellen immer in deinem näheren Umkreis.
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