Fahrzeuglackierer/in – Ausbildung, Gehalt & Infos

Empf. Schulabschluss:
Hauptschulabschluss
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Fahrzeuglackierer/in Berufsbild

Du bist begeistert von Autos und möchtest deine Kreativität mit handwerklichem Geschick verbinden? Als Fahrzeuglackierer bist du gefragt, wenn es darum geht Unfallschäden zu beseitigen oder Fahrzeugen ein einzigartiges Aussehen zu verpassen! Ob klassische Lackierungen, innovative Effektfarben oder individuelle Designs – in diesem Beruf arbeitest du präzise, kreativ und technisch anspruchsvoll. 

Auf dieser Seite erfährst du alles über die Ausbildung, das Gehalt und deine Karrierechancen als Fahrzeuglackierer.

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Was macht ein Fahrzeuglackierer?

Dein Aufgabenbereich als Fahrzeuglackierer Job reicht weit über das reine Lackieren hinaus. Oft beginnt dein Arbeitstag mit der Beurteilung eines Fahrzeugs: Wie ist der Zustand der Oberfläche? Gibt es Dellen, Kratzer oder Roststellen? Wenn ja, beseitigst du diese Schäden zuerst. Danach bereitest du die Oberfläche für die Lackierung vor, indem du sie abschleifst, grundierst und reinigst.

Deine Hauptaufgaben im Überblick

  1. Vorbereitung:
    Bevor du mit dem Lackieren beginnst, bereitest du die Fahrzeugoberflächen sorgfältig vor. Das bedeutet, dass alte Lackschichten entfernt, Dellen gespachtelt, geschliffen und grundiert werden. Hier ist Präzision gefragt – jede Unebenheit könnte das Endergebnis beeinflussen.
  2. Lackieren:
    Das Lackieren ist eine Kunst für sich. Du trägst Farben, Grundierungen und Klarlacke in mehreren Schichten auf, oft mit Sprühpistolen oder Robotern. Dabei ist es entscheidend, dass jede Schicht gleichmäßig und fehlerfrei aufgetragen wird, um ein makelloses Ergebnis zu erzielen.
  3. Reparatur:
    Kleine Schäden wie Kratzer oder Absplitterungen sind im Alltag häufig. Als Fahrzeuglackierer bist du derjenige, der diese beseitigt, indem du die betroffenen Stellen präparierst und mit dem passenden Farbton überarbeitest – so, dass der Schaden am Ende unsichtbar ist.
  4. Farbmischen und Gestaltung:
    Oft mischst du die Farben selbst, um den exakten Farbton des Fahrzeugs zu treffen oder individuelle Kundenwünsche umzusetzen. Hier ist chemisches Wissen gefragt, aber auch ein geschultes Auge für Farbabstufungen und Effekte.
  5. Nachbearbeitung:
    Nach dem Lackieren werden die Oberflächen auf Hochglanz poliert und versiegelt. Dadurch wird die Lackierung langlebig und widerstandsfähig gegen Witterungseinflüsse.
  6. Technische Unterstützung:
    Neben den handwerklichen Arbeiten setzt du moderne Technologien wie Farbmischsysteme oder computergesteuerte Lackierkabinen ein, die dir helfen, perfekte Ergebnisse zu erzielen.

Besondere Herausforderungen als Fahrzeuglackierer

  • Präzisionsarbeit: Ein kleiner Fehler in der Vorbereitung oder beim Lackieren kann das gesamte Ergebnis beeinträchtigen.
  • Arbeiten mit Chemikalien: Du trägst stets Schutzkleidung und arbeitest mit umweltfreundlichen Produkten, um die Belastung durch Lösungsmittel zu minimieren.
  • Kein Fahrzeug ist gleich: Kein Auftrag ist wie der andere. Mal arbeitest du an einem Oldtimer, mal an einem Neuwagen mit aufwendiger Effektlackierung.

Fahrzeuglackierer Ausbildung: Alle Infos zur Berufsausbildung

Die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer findet dual statt, also im Betrieb und in der Berufsschule. Dabei lernst du alles, was du für den Beruf brauchst – von der Oberflächenbearbeitung über das Lackieren bis hin zur Kundenkommunikation.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer?

Die Ausbildung zum Fahrzeuglackierer dauert in Deutschland regulär drei Jahre.

Wie läuft die Ausbildung ab?

Die Ausbildung gliedert sich in praktische und theoretische Inhalte. Im Betrieb lernst du den Umgang mit Werkzeugen und Maschinen, während du in der Berufsschule die theoretischen Grundlagen wie Chemie, Physik und Mathematik vertiefst. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Materialkunde, denn du musst genau wissen, wie Lacke auf unterschiedlichen Untergründen haften und welche Vorbehandlungen notwendig sind.

Ausbildungsinhalte im Überblick

1. JahrGrundlagen der Oberflächenbehandlung, einfache Reparaturen und Lackierungen
2. Jahr Fortgeschrittene Techniken wie Effektlackierungen und Farbmischungen
3. JahrSpezialisierungen, z. B. auf Sonderlackierungen oder Smart Repair

Zusätzlich gibt es überbetriebliche Schulungen, die dir spezielle Techniken beibringen, die in deinem Betrieb möglicherweise nicht angewendet werden. Ein Beispiel ist der Umgang mit Lackierrobotern oder das Arbeiten mit umweltfreundlichen Wasserlacken.

Am Ende der Ausbildung steht die Abschlussprüfung, die aus einem praktischen und einem theoretischen Teil besteht.

Ausbildung zum Fahrzeuglackierer: Was sind die Voraussetzungen?

Der Beruf des Fahrzeuglackierers ist nicht für jeden geeignet. Es gibt einige wichtige Eigenschaften und Fähigkeiten, die du mitbringen solltest, um in diesem Beruf erfolgreich zu sein.

Schulische Anforderungen

Zwar ist kein bestimmter Schulabschluss gesetzlich vorgeschrieben, aber ein guter Haupt- oder Realschulabschluss erhöht deine Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Besonders wichtig sind folgende Schulfächer:

  • Chemie: Du arbeitest täglich mit verschiedenen Chemikalien und Lacken. Ein Grundverständnis ist hier unerlässlich.
  • Mathematik: Ob beim Berechnen von Mischverhältnissen oder bei der Kalkulation von Materialkosten – Mathe ist ein wichtiger Teil deiner Arbeit.
  • Technik/Werken: Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis sind ebenfalls wichtig, da du mit verschiedenen Werkzeugen und Maschinen arbeitest.
Hard Skills: Alle Infos

Persönliche Eigenschaften

Neben schulischen Kenntnissen solltest du auch diese Eigenschaften mitbringen:

  • Präzision und Sorgfalt, da Fehler in der Lackierung schwer zu beheben sind.
  • Kreativität, um individuelle Kundenwünsche umzusetzen.
  • Belastbarkeit, denn das Arbeiten in der Lackierkabine kann körperlich anstrengend sein.
  • Teamfähigkeit, da du oft eng mit Karosseriebauern oder anderen Fachleuten zusammenarbeitest.
Soft Skills: Alle Infos

Fahrzeuglackierer Gehalt: Was verdient man in der Ausbildung?

Das Gehalt ist ein entscheidender Faktor, wenn du dich für einen Beruf entscheidest. Als Fahrzeuglackierer bekommst du schon während der Ausbildung ein solides Einkommen. Mit steigender Erfahrung und Weiterbildungen kannst du dein Gehalt erheblich steigern.

Gehalt während der Ausbildung zum Fahrzeuglackierer

Dein Einkommen in der Ausbildung variiert je nach Ausbildungsbetrieb, Region und Branche. In tarifgebundenen Betrieben sind die Gehälter meist höher.

Ausbildungsjahr Gehalt (brutto/Monat)
1. Jahr 900-1.200 Euro
2. Jahr 1.000-1.250 Euro
3. Jahr 1.100-1.300 Euro

In der Metall- und Elektroindustrie kannst du oft mit einem höheren Gehalt rechnen als im Maler- und Lackiererhandwerk. Es lohnt sich, bei der Wahl des Ausbildungsbetriebs auch auf Tarifverträge zu achten.

Gehalt nach der Ausbildung zum Fahrzeuglackierer

Nach der Ausbildung liegt dein Einstiegsgehalt in der Regel zwischen 2.100 und 2.400 Euro brutto im Monat. Mit Berufserfahrung und Spezialisierungen kann dein Gehalt deutlich steigen:

  • Mit 2–5 Jahren Berufserfahrung: Du kannst zwischen 2.500 und 3.200 Euro brutto/Monat verdienen.
  • Mit Meistertitel oder Spezialisierungen: Dein Einkommen steigt auf 3.500 bis 4.200 Euro brutto/Monat.
  • In leitender Position oder mit eigenem Betrieb: Gehälter von über 5.000 Euro brutto/Monat sind möglich.

Weitere Faktoren, die dein Gehalt beeinflussen

  • Branche: Fahrzeuglackierer in der Automobilindustrie verdienen in der Regel mehr als in kleineren Werkstätten.
  • Region: In Süddeutschland, insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg, sind die Gehälter oft höher als im Osten Deutschlands.
  • Zusatzqualifikationen: Weiterbildungen und Spezialisierungen machen dich für Arbeitgeber wertvoller und erhöhen deine Verdienstmöglichkeiten.

Karriere als Fahrzeuglackierer: Wie geht’s nach der Ausbildung weiter?

Nach der Ausbildung stehen dir viele Türen offen. Ob du dich spezialisierst, weiterbildest oder sogar dein eigener Chef wirst – der Beruf bietet spannende Entwicklungsmöglichkeiten.

Direkte Berufserfahrung sammeln

Nach der Ausbildung startest du als Fahrzeuglackierer/in und sammelst wichtige Erfahrungen. In den ersten Jahren lernst du, wie du effizient arbeitest, und baust deine Fähigkeiten weiter aus. Oft spezialisierst du dich auf bestimmte Bereiche wie Reparaturlackierungen, Effektlacke oder Designlackierungen.

Weiterbildungen als Fahrzeuglackier/in

  1. Meister im Fahrzeuglackiererhandwerk: Mit dem Meistertitel übernimmst du Führungsaufgaben, bildest Lehrlinge aus und kannst eine leitende Position einnehmen. Der Meisterbrief ist auch die Voraussetzung für eine Selbstständigkeit.
  2. Techniker in Farb- und Lacktechnik: Diese Weiterbildung qualifiziert dich für technische Führungspositionen. Du lernst, Projekte zu planen, Materialien effizient einzusetzen und Qualitätssicherungsmaßnahmen umzusetzen.
  3. Betriebswirt im Handwerk: Der Betriebswirt vermittelt dir betriebswirtschaftliches Wissen, das dir hilft, einen Betrieb erfolgreich zu leiten.
  4. Spezialisierungen: Ob Smart Repair, innovative Wasserlacke oder High-End-Lackierungen – Spezialisierungen machen dich zum Experten und erhöhen deine Chancen auf höhere Gehälter.

Studium als Karrieresprung

Mit (Fach-)Abitur oder einem Meistertitel kannst du ein Studium beginnen, z. B.:

  • Chemieingenieurwesen
  • Verfahrenstechnik
  • Materialwissenschaften

Selbstständigkeit

Viele Fahrzeuglackierer träumen davon, eines Tages ihre eigene Lackiererei zu eröffnen. Dafür brauchst du nicht nur handwerkliches Können, sondern auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Der Weg in die Selbstständigkeit ist herausfordernd, aber mit guter Planung und einem soliden Kundenstamm äußerst lohnend.

Wie läuft die Bewerbung für eine Ausbildung zum Fahrzeuglackierer ab?

Deine Bewerbung ist der erste Schritt in die Welt der Fahrzeuglackierer. Diese Unterlagen solltest du einreichen:

Tipp: Zeige, dass du dich bereits mit dem Beruf auseinandergesetzt hast. Erwähne, wenn du in deiner Freizeit bereits etwas lackiert oder repariert hast.

Brauchst du Hilfe beim Schreiben deiner Bewerbung?

Ausbildungsbewerbung: Wir beantworten alle deine Fragen!

Du solltest Fahrzeuglackierer/in werden, wenn …

  1. du dein Auto oder deinen Roller wie ein Familienmitglied behandelst.
  2. du in Sachen Stil oft um Rat gefragt wirst.
  3. du gerne Dinge auseinanderschraubst.

Du solltest auf keinen Fall Fahrzeuglackierer/in werden, wenn …

  1. du eine chronische Lungenerkrankung hast.
  2. du gerne in der freien Natur arbeitest.
  3. du nicht sagen kannst, welche Farbe ein Ferrari gewöhnlich hat.
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