Autofahren bedeutet für dich Freiheit und Unabhängigkeit – jederzeit hinfahren wohin und wann man will. Doch dazu braucht man einen Führerschein und natürlich viel Übung und Fahrpraxis. Ob die Fahrprüfung gut oder schlecht läuft, hängt auch davon ab, wie gut dich dein Fahrlehrer bzw. deine Fahrlehrerin vorbereitet. Dieser Job ist auch etwas für dich, wenn du alle liebst, was auf Rädern fährt und anderen gerne etwas beibringst. Hier findest du alle Infos zur Weiterbildung zum Fahrlehrer.
Als Fahrlehrerin bringst du anderen Menschen bei, wie man ein Fahrzeug führt – das kann ein Auto, ein Lkw, ein Motorrad oder ein ähnliches motorisiertes Fahrzeug sein. Dabei erteilst du theoretischen und praktischen Unterricht.
Als Fahrlehrer oder Fahrlehrerin wirst du immer gebraucht, du kannst in ganz Deutschland einen Job finden, es ist also eine sehr zukunftssichere Arbeit. Ob Großstadt oder Dorf – fast überall gibt es Fahrschulen, die kompetente Dozenten suchen. Dabei hast du die Wahl, als angestellter Lehrer zu arbeiten oder dich mit einer eigenen Fahrschule selbstständig zu machen. Außerdem ist der Beruf sehr abwechslungsreich und du hast mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun. Wenn du Herausforderungen magst, dann ist der Job ebenfalls etwas für dich.
Der klassische Arbeitsplatz für Fahrlehrer und -lehrerinnen ist die Fahrschule. Es ist aber auch möglich, bei Ausbildungszentren für Verkehrsberufe einen Job zu finden. Da schulst du zum Beispiel angehende Berufskraftfahrer oder Straßenwärter.
Deine Einsatzorte auf einen Blick
Die Weiterbildung als Fahrlehrer oder Fahrlehrerin ist bundesgesetzlich geregelt, und zwar im sogenannten Fahrlehrergesetz. Sie dauert rund 12 Monate – je nach Bildungsanbieter aber auch länger – und besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Die Dauer der Ausbildung hängt auch davon ab, welche Führerscheinklassen der Kurs beinhaltet (mehr Infos zur Dauer im nächsten Abschnitt).
Ausbildungsstätte ist in der Regel eine Fahrlehrerfachschule oder eine Verkehrsschule. Hier lernst du nach einer Einführungsphase zirka 7 Monate lang die Theorie, machst aber auch eine fahrpraktische Prüfung und hospitierst bei deiner Ausbildungsfahrschule. Nach erfolgreich bestandener mündlicher und schriftlicher Fachkundeprüfung folgt die eigentliche Praxis. Die absolvierst du als Fahrlehreranwärter in Form eines Praktikums bei deiner Fahrschule. Dieser Teil dauert rund 4 Monate und schließt mit den sogenannten Lehrproben ab.
In der Regel dauert die Weiterbildung zum Fahrlehrer ein Jahr in Vollzeit. Die Ausbildungsdauer hängt allerdings davon ab, für welche Führerscheinklasse du die Fahrlehrererlaubnis bekommen willst.
Führerscheinklasse | Erklärung | Dauer |
Klasse BE | Pkw-Führerschein bis 3.500 Kg inkl. Anhänger (bis 3.500 Kg) | min. 12 Monate |
Klasse A | Großer Motorradführerschein mehr als 45 km/h
| min. 13 Monate |
Klasse CE | Lkw-Führerschein mehr als 3.500 Kg inkl. (Sattel-)Anhänger (mehr als 750 Kg) | min. 14 Monate |
Klasse DE | Busführerschein Beförderung von mehr als acht Personen inkl. Anhänger (mehr als 750 Kg) | min. 14 Monate |
Während der Weiterbildung als Fahrlehrer wirst du in Fächern wie Verkehrsverhalten, Verkehrsrecht, Technik und Verkehrspädagogik geschult. Du intensivierst zum Beispiel dein Wissen dazu, wie man im Straßenverkehr Unfälle vermeidet oder welche unterschiedlichen Fahrerlaubnisklassen es gibt.
Im Bereich Technik machst du dich neben den technischen Grundlagen auch vertraut mit Themen wie Aquaplaning und Fahrerassistenzsysteme. Und auf der pädagogischen Seite lernst du unter anderem, den Lernstand von Schülern zu beurteilen und den Unterricht zu gestalten. Das Gelernte setzt du in der Fahrschule in die Praxis um. Dann führst du bereits eigenständig sowohl den theoretischen als auch den praktischen Fahrschulunterricht durch, am Anfang noch mit Anwesenheit des Ausbildungsfahrlehrers.
Während der theoretischen Weiterbildung zum Fahrlehrer oder zur Fahrlehrerin wird keine Vergütung gezahlt. In der Regel musst du die Kosten für Lehrgänge und Prüfungen selbst tragen. Es gibt aber Fördermöglichkeiten wie zum Beispiel BAföG oder finanzielle Förderungen nach dem Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz. Und einige Fahrschulen übernehmen die Lehrgangskosten auch für dich. Welche Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten für dich in Frage kommen, erfährst du in unserem Ratgeber zu diesem Thema.
Im praktischen Teil deiner Fahrlehrer-Weiterbildung kann es sein, dass du ein Gehalt bekommst. Das ist aber nicht verpflichtend. Die Bezahlung richtet sich nach deiner Ausbildungsfahrschule und kann stark variieren.
Wie viel du als Fahrlehrer verdienst, variiert nach Region und Fahrschule deutlich. Es ist schwierig, zuverlässige Aussagen über den Verdienst zu treffen, da es keinen Tarifvertrag gibt, an dem man sich orientieren kann. Oft wirst du als Fahrlehrer nach Stunden bezahlt, weshalb dein Gehalt jeden Monat unterschiedlich hoch ist. Das Gehalt eines Fahrlehrers liegt meist zwischen 2.600 und 4.000 Euro brutto im Monat. Durchschnittlich kannst du aber mit 3.300 Euro rechnen.
Für die Weiterbildung als Fahrlehrer, musst du eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen. Du solltest zunächst eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf vorweisen. Das kann beispielsweise eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer sein oder eine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb oder eine Ausbildung zum Servicefahrer.
Zusätzlich brauchst du natürlich eine Fahrerlaubnis, also einen Führerschein und du musst mindestens 21 Jahre alt sein. Da man auch schon mit 17 den Führerschein machen kann, ist ein erweitertes Führungszeugnis für den Umgang mit Minderjährigen nötig. Eine ärztliche Bestätigung über deine körperliche und geistige Eignung ist ebenfalls erforderlich.
Du bewirbst dich entweder bei der Fahrlehrerfachschule oder bei der Ausbildungsfahrschule, bei der du die Weiterbildung machen möchtest. Dafür schickst du eine ganz normale Bewerbung ab mit Anschreiben, Lebenslauf und Anlagen wie zum Beispiel Zeugnisse und Praktikumsbescheinigungen. Dann wirst du in der Regel zum Vorstellungsgespräch vor Ort eingeladen.
Du solltest vorher schon alle Voraussetzungen erfüllen und alle wichtigen Dokumente und Bescheinigungen parat haben. Einen Vorteil hast du, wenn du eine abgeschlossene Ausbildung in einem Bereich hast, der dich gut auf die Arbeit als Fahrlehrer vorbereitet. In deiner Bewerbung solltest du unbedingt deutlich machen, warum du dich gerade für diesen Beruf interessierst und warum du dazu geeignet bist, anderen Menschen das Fahren beizubringen.
Selbstständigkeit | Mit etwas Berufserfahrung als Fahrlehrer kannst du dich selbstständig machen und eine eigene Fahrschule eröffnen. Dafür brauchst du zwei Jahre Berufspraxis als Fahrlehrer und musst einen Lehrgang über Fahrschulbetriebswirtschaft absolvieren. |
Fortbildung | Fahrlehrer müssen sich alle vier Jahre fortbilden – das ist im Fahrlehrergesetz vorgeschrieben. Da geht es dann beispielsweise um das Thema Verkehrspädagogik. Möchtest du selber andere Menschen zu Fahrlehrern fortbilden, muss du erst einen Kurs als Ausbildungsfahrlehrer machen. Du kannst auch Ergänzungslehrgänge für andere Führerscheinklassen wie Motorrad (Klasse A), Lkw (CE) oder Bus (DE) absolvieren. Möglich sind auch Anpassungsweiterbildungen in den Bereichen Kraftfahrzeugtechnik oder Erwachsenenbildung. |
Studium | Als fertiger Fahrlehrer hast du auch die Möglichkeit, zu studieren. Es bieten sich zum Beispiel Bachelor-Studiengänge im Bereich Fahrzeugtechnik, Verkehrsbetriebswirtschaft oder Verkehrsingenieurwesen an. |
Fahrlehrer ist ein Job, der immer gebraucht wird: Zwar ändern sich vielleicht die Systeme, mit denen Autos und andere Fahrzeuge betrieben werden, doch das Auto bleibt auch in Zukunft eines der wichtigsten Verkehrsmittel im Individualverkehr. Und es wird immer Personen geben müssen, die anderen das Wissen und die Fähigkeiten vermitteln, wie man ein Fahrzeug im Straßenverkehr führt. Als ausgebildeter Fahrlehrer hast du also sehr gute Zukunftsaussichten. Wichtig ist, dass du bereit bist, dich neuen Entwicklungen in der Fahrzeugwelt anzupassen. Du solltest Lust darauf haben, moderne Technologien und Methoden wie digitale Lernplattformen, virtuelles Training mit VR-Brillen oder Videos im Unterricht einzusetzen. Dann bist du bestens aufgestellt, einen Job in dieser Branche zu bekommen.
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