Gehörst du auch zu denen, die schon als Kind fasziniert auf die Felder in der Nachbarschaft geschaut haben? Was könnte es Cooleres geben als mit einem Weizenhalm im Mundwinkel seine eigenen, riesigen Maschinen wie Traktoren oder Mähdrescher übers Feld zu kutschieren? Natur pur eben! Und was ist eine Fachkraft für Agrarservice? Diese Ausbildung bereitet dich auf einen der sogenannten Grünen Berufe vor, denn der Titel kommt natürlich nicht von ungefähr. „Grün“ steht hier für einen landwirtschaftlichen und somit naturverbundenen Beruf – klingt doch prima, oder? Aber deine Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice findet nicht ausschließlich im Grünland statt: In den drei Jahren, die du für diese Ausbildung brauchst, werden dir die theoretischen Inhalte in der Berufsschule vermittelt. Deine praktischen Erfahrungen sammelst du selbstverständlich im Ausbildungsbetrieb, einem landwirtschaftlichen Unternehmen. Was genau das bedeutet? Das erfährst du bei uns!
Im ersten Ausbildungsjahr zur Fachkraft für Agrarservice werden dir vor allem die Grundlagen vermittelt, die du im Berufsalltag in der Landwirtschaft häufig brauchst: Welche Bodenarten gibt es? Welche Eigenschaften haben diese und welche Saat pflanzt man dort am besten? Wie gehe ich bei der Bodenbearbeitung vor? Wie pflege ich den vorhandenen Pflanzenbestand? Wie kurbele ich die Pflanzenproduktion an? Der Berufsschulunterricht klärt dich natürlich auch noch über die Maßnahmen zum Personen- und Sachschutz auf – Sicherheit geht schließlich vor! In der Ausbildung musst du dir im Bereich Pflanzenproduktion übrigens aus den Pflanzenkulturen Halm- oder Hackfrucht, Grünland, Ölfrüchte, Futterpflanzen oder Sonderkulturen drei Kulturen aussuchen, auf die du dich spezialisieren möchtest.
Heutzutage funktioniert Landwirtschaft natürlich nicht nur mit gutem Auge und geschickter Hand: Schon während deiner Berufsausbildung zur Fachkraft für Agrarservice wirst du auch den Umgang mit relevanten Maschinen der Agrartechnik kennenlernen, auf die kein Ausbildungsbetrieb verzichtet. Man bringt dir bei, wie du beispielsweise Traktoren reinigst und Maschinen in Schuss hältst. Auch der Transport von Saat, Futterpflanzen, Geräten und mehr spielt eine Rolle und natürlich musst du wissen, wie du dich mit deinem langsamen aber monströsen Gefährt im Straßenverkehr verhalten solltest.
Die handwerklichen Aspekte deiner Ausbildung zur Fachkraft für Agrarservice werden schließlich ergänzt durch kaufmännische, kreative, kommunikative und weitere Inhalte. Bevor du dir jetzt vorstellst, wie du mit deinem Traktor Kornkreise auf einem Feld ziehst: Sowas ist mit Kreativität in der Landwirtschaft leider nicht gemeint. Stattdessen lernst du in der Berufsschule, wie beispielsweise im Pflanzenbau Angebote so entwickelt und präsentiert werden können, dass sie deine potenziellen Kunden ansprechen. Besonders Gemeinden übergeben ihre Agrararbeit nämlich gerne an externe Unternehmen und müssen entsprechend überzeugt werden, dass du als Landwirt das beste Angebot für sie hast. Diese Aspekte, gemeinsam mit der Wartung und Instandhaltung der Maschinen, werden dich vor allem in den Wintermonaten erwarten, wo auf dem Feld selbst eher weniger gearbeitet werden kann. Schließlich willst du auch außerhalb der Saison Geld verdienen. Dieser Ausbildungsberuf ist nämlich deshalb so umfassend angelegt, damit du im Winter abseits des Feldes ebenfalls genug zu tun haben wirst.
Über den Mangel an Arbeit wirst du dich ebenfalls nicht beschweren, wenn du dich für eine Weiterbildung zum Agrarservicemeister entscheidest. Qualitätsstandard in der Pflanzenproduktion, Arbeitsorganisation in Lohnunternehmen oder die Vermarktung der Hackfrucht sind nur einige Themen, die dir als Agrar-Experte begegnen könnten. Solche Weiterbildungen werden aber nicht mehr an der Berufsschule angeboten, sondern von der Landschaftskammer deines Bundeslandes. Anschließend hast du nicht nur bessere Berufsperspektiven, sondern kannst auch ein höheres Gehalt verlangen. Aber wie viel verdient man eigentlich als Fachkraft für Agrartechnik? Dazu mehr im Gehaltstab!
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