Ausbildung Fachinformatiker/in für digitale Vernetzung

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
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Fachinformatiker/in für digitale Vernetzung Berufsbild

Aus zwei mach vier: Die Ausbildung zum Fachinformatiker gab es bislang mit zwei Fachrichtungen. Mit der Neuordnung der IT-Berufe, die unter anderem wegen der digitalen Transformation notwendig geworden war, kommen zwei Schwerpunkte dazu: Einer davon ist der Fachinformatiker für digitale Vernetzung. Diese Ausbildung kann man seit dem 1. August 2020 absolvieren. Hier werden IT-Experten ausgebildet, die komplexe Prozesse auf IT-Ebene optimieren. Mehr noch als die übrigen Fachrichtungen sind Fachinformatiker für digitale Vernetzung im Bereich Industrie angesiedelt – genau genommen an der Schnittstelle zwischen IT und Produktion.

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Was macht ein Fachinformatiker für digitale Vernetzung?

  • Vernetzen von IT-Systemen und -Anwendungen: In diesem Beruf gehört das Planen und Implementieren von Netzwerkumgebungen zu den wichtigsten Aufgaben. Informationstechnische Systeme funktionieren nicht alle gleich, sie sind heterogen, also unterschiedlich. Fachinformatiker oder Fachinformatikerinnen für digitale Vernetzung bringen die unterschiedlichen Komponenten wie zum Beispiel die Bestandteile eines Computers, das Intranet einer Firma oder das WLAN zusammen zum Laufen.
     
  • Automatisierung von Prozessen und Produkten: Fachinformatiker für digitale Vernetzung wissen, wie man moderne Maschinen und Anlagen in Fabriken per Computer steuert. So lässt sich zum Beispiel die Produktion eines Kleinwagens effizient automatisieren. Diese Prozesse mit ihren komplexen Schnittstellen werden von Fachinformatikern für digitale Vernetzung überwacht. Man spricht dabei von sogenannten cyber-physischen Systemen.
     
  • Daten sichern: Mit dem Thema Cybersicherheit kennen sich Fachinformatiker aller Fachrichtungen aus. Dazu gehört es, Daten gegen unerlaubte Zugriffe von außen abzusichern – zum Beispiel durch Hacker. Fachinformatiker für digitale Vernetzung entwickeln Sicherheitskonzepte für IT-Systeme, um auf mögliche Angriffsszenarien vorbereitet zu sein.
     
  • Systemausfälle vermeiden und beheben: Anhand von Tests lokalisieren Fachinformatiker für digitale Vernetzung Fehler im System, die Störungen des Betriebs verursachen. Nach der Diagnose leiten sie Maßnahmen ein, um diese Fehler zu beheben.
     

Was bedeutet Industrie 4.0?

Der Begriff Industrie 4.0 beschreibt die Digitalisierung der industriellen Produktion. Die Herstellung von allen möglichen Produkten – seien es Computerchips, Autos oder Lebensmittel – läuft IT-gestützt ab. Dabei spielen sogenannte cyber-physische Systeme eine zentrale Rolle. Fachinformatiker für digitale Vernetzung sind Experten in dem Bereich: Sie sorgen dafür, dass die Kommunikation zwischen den verschiedenen Komponenten – Maschine, Anlage, Produkt, Mensch – reibungslos funktioniert.

Warum wurde die neue Fachrichtung digitale Vernetzung eingeführt und welche Schwerpunkte gibt es noch?

Die Industrie wird immer digitaler, zudem geht heutzutage bei digitalen Prozessen nichts mehr ohne die Einhaltung strenger Datenschutzregeln. An diese neuen Anforderungen wurden auch die Ausbildungen im Bereich Fachinformatik angepasst. Der Beruf des Fachinformatikers für digitale Vernetzung ist ganz neu und auf die aktuellen Entwicklungen in den Bereichen IT und Industrie abgestimmt. Bislang gab es die Ausbildung zum Fachinformatiker nur mit den beiden Schwerpunkten Anwendungsentwicklung und Systemintegration. Doch mit der Neuordnung der IT-Berufe, die zum August 2020 in Kraft getreten ist, kommen zwei weitere Schwerpunkte hinzu: Neben der Fachrichtung digitale Vernetzung gibt es noch die Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse.
 

Warum sollte man Fachinformatiker für digitale Vernetzung werden?

Der Beruf des Fachinformatikers für digitale Vernetzung wurde gerade erst geschafften – er schließt damit eine Lücke im Bereich Industrie 4.0. Gebraucht werden Experten, die das Produktionssteuerungssystem im Auge haben – also zum Beispiel überwachen, dass die Informationen zur Produktion korrekt übermittelt werden. Fachinformatiker für digitale Vernetzung erwarten anspruchsvolle Aufgaben, die sie in allen möglichen Industriezweigen ausführen können. Die Zukunftsaussichten sind also richtig gut.
 

Wo kann ich als Fachinformatiker für digitale Vernetzung arbeiten?

Als Fachinformatiker für digitale Vernetzung arbeitest du in erster Linie in der Industrie. Dabei spielt es keine Rolle, welche Produkte das Unternehmen fertigt: So lange die Produktion IT-gestützt abläuft, wirst du als Fachinformatiker dieser Fachrichtung gebraucht. Du könntest zum Beispiel eine Beschäftigung in der Produktionsabteilung eines Autokonzerns finden und an der Schnittstelle zwischen IT und Produktion tätig sein.
 

Wie sind die Arbeitszeiten als Fachinformatiker für digitale Vernetzung?

Als Fachinformatiker für digitale Vernetzung hast du in der Regel eine 40-Stunden-Woche. Die Hauptarbeitszeiten liegen zwischen 7 Uhr morgens und 18 Uhr abends. Es kann aber auch sein, dass andere Dienstzeiten auf dich zukommen. Schließlich läuft die Produktion in viele Industriebetrieben rund um die Uhr.
 

Was muss ich für ein Typ sein, um Fachinformatiker für digitale Vernetzung zu werden?

  • Techniker: Du setzt dich gerne mit Apps auseinander, baust deinen Computer am liebsten selbst zusammen und verstehst, wie das WLAN in den Router kommt? Perfekt, denn Verständnis und Begeisterung für IT und Technik sind für diese Ausbildung grundlegend.
     
  • Perfektionist: Eine gute Portion Perfektionismus ist diesem Beruf angebracht: Sobald du einen Fehler machst beim Coden oder beim Zusammenbauen von Hardware, ist das Ergebnis nicht zu gebrauchen. Deine Arbeitsweise sollte also sehr gewissenhaft sein.
     
  • Teamplayer: Zu deinen Kollegen gehören neben anderen IT-Spezialisten auch Fachkräfte anderer Fachrichtungen wie Elektroniker, Anlagenmechanikerinnen oder Industriemechaniker. Insbesondere bei der industriellen Produktion in großen Fabriken muss man sich aufeinander verlassen können, sich absprechen und auf Augenhöhe kommunizieren.

Wie läuft die Ausbildung als Fachinformatiker für digitale Vernetzung ab?

Die Ausbildung zur Fachinformatikerin für digitale Vernetzung dauert regulär drei Jahre. Sie ist dual angelegt: Die Auszubildenden sind beim Unternehmen angestellt und durchlaufen dort unterschiedliche Bereiche. Zum anderen besuchen sie eine Berufsschule, wo die theoretischen Grundlagen gelehrt werden. Der Berufsschulunterricht findet entweder mehrmals wöchentlich oder blockweise für mehrere Wochen am Stück statt.

Mit der Neuordnung der IT-Berufe im August 2020 wurde unter anderem die gestreckte Abschlussprüfung eingeführt: Das bedeutet, dass die Auszubildenden die Abschlussprüfung in zwei Teilen absolvieren. Der erste Teil findet in der Mitte des zweiten Ausbildungsjahres statt und fließt bereits in die Abschlussnote mit ein – anders als die Zwischenprüfung, die bisher in der Ausbildung zum Fachinformatiker üblich war. 


Was lernt ein Fachinformatiker für digitale Vernetzung in der Berufsschule?

In der Berufsschule werden die theoretischen Grundlagen für die Praxis vermittelt. Es gibt sogenannte fachrichtungsübergreifende Fähigkeiten, die alle Auszubildenden zum Fachinformatiker – egal welcher Fachrichtung – lernen. Dazu gehören zum Beispiel Projektmanagement, Datenschutz und das Erstellen von IT-Lösungen. Auch Themen wie Tarifrecht, Arbeits- und Umweltschutz stehen auf dem Stundenplan von allen Azubis im Bereich Fachinformatik. Dann gibt es aber natürlich noch Fächer, die für jede Fachrichtung spezifisch sind. Das sind die berufsprofilgebenden Fähigkeiten.

  • Analysieren und Planen von Systemen zur Vernetzung von Prozessen und Produkten: Anhand von simulierten Kundenaufträgen lernen die Auszubildenden, wie man eine Netzwerkinfrastruktur analysiert. Dabei stellen sie sich die Frage, welche Anforderungen sie erfüllen muss. Anhand des Kundenauftrags wählen die Azubis passende Komponenten aus.
     
  • Errichten und Ändern von vernetzten Systemen: Auszubildende zur Fachinformatikerin für digitale Vernetzung lernen in der Berufsschule, vernetzte Systeme bzw. cyber-physische Systeme zu errichten und zu ändern. Dafür integrieren sie die vorher ausgewählten Komponenten, wie zum Beispiel Sensoren und Software, in die IT-Infrastruktur. Wichtig ist dabei immer auch die Dokumentation der Prozesse.
     
  • Betreiben von vernetzten Systemen und Sicherstellung der Systemverfügbarkeit: Zum Berufsschulunterricht gehört auch das Betreiben und die Kontrolle von bestehenden vernetzten Systemen. Die Auszubildenden lernen außerdem, wie man den Betrieb und die Sicherheit vernetzter Systeme gewährleistet.


Was lernt ein Fachinformatiker für digitale Vernetzung in der Praxis?

Je nachdem, bei welchem Betrieb du deine Ausbildung zum Fachinformatiker für digitale Vernetzung absolvierst, eignest du dir in der Praxis unterschiedliche Kenntnisse an. Es gibt vier Einsatzgebiete: produkttechnische Systeme, prozesstechnische Systeme, autonome Assistent- und Transportsysteme sowie Logistiksysteme. Dein Ausbildungsbetrieb legt fest, in welchem Bereich du das meiste Wissen erwirbst.