ODER
Aufgrund von neuen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen an die IT-Branche müssen sich auch die digitalen Ausbildungsberufe immer weiter verändern und neu erfinden. In diesem Jahr steht deshalb die Neuordnung der IT-Berufe an. Seit dem 1. August 2020 gibt es eine neue Fachrichtung für den Fachinformatiker geben – nämlich die des Fachinformatikers für Daten- und Prozessanalyse. Die Aufgabe für Experten in diesem Schwerpunkt ist es, datenbasierte Lösungen für digitale Produktions- und Geschäftsprozesse zu entwickeln.
Analysieren von Arbeits- und Geschäftsprozessen: Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse analysieren wichtige Prozesse der Betriebs- und Produktionswirtschaft und stellen die Ergebnisse in Zusammenhang mit dem Unternehmen, für das sie arbeiten, dar. Das können zum Beispiel Unternehmen sein, die etwas produzieren oder einen Onlinehandel betreiben. Dabei müssen verschiedene Werkzeuge der Prozessoptimierung verglichen und ausgewählt werden.
Analysieren von Datenquellen und Bereitstellen von Daten: Es werden Datenquellen identifiziert und klassifiziert, also geordnet. Das ist notwendig, um das Arbeiten mit großen Datenmengen einfacher und effizienter zu machen. Zusätzlich muss geprüft werden, wer zur Nutzung und Verknüpfung von Daten berechtigt ist, um daraus Maßnahmen abzuleiten. Ebenfalls stellen Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse die technischen Voraussetzungen zur Übernahme von Daten sicher und stellen sie dann auch bereit.
Nutzen der Daten zur Optimierung von Arbeits- und Geschäftsprozessen sowie zur Optimierung digitaler Geschäftsmodelle: Die Daten, zum Beispiel Produktdaten, müssen auf Qualität, Plausibilität, Quantität, Redundanz (also Wiederholung), Vollständigkeit und Validität geprüft werden. Bei Abweichungen zu den erwarteten Ergebnissen schlagen die Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker in diesem Schwerpunkt Maßnahmen zur Verbesserung der Datenqualität vor. Zusätzlich gehört zum Aufgabenbereich, dass Daten für alle Mitarbeiter gut zugänglich gemacht werden müssen, dass diese gut gefunden und schließlich auch wiederverwendet werden können. Es werden analytische, statistische und mathematische Verfahren und Modelle angewendet – genauso wie Programmiersprachen und andere spezifische Werkzeuge.
Umsetzen des Datenschutzes und der Datensicherheit: Ein weiterer wichtiger Teil der Arbeit ist die Kooperation mit zuständigen Personen und Einrichtungen für Datenschutz. Denn bei allen digitalen Prozessen, an denen viele Personen und vielleicht mehrere Unternehmen beteiligt sind, gilt immer: Alle Vorgänge müssen dem Datenschutz entsprechen, damit sensible Daten, wie Passwörter oder andere Infos zu Personen oder Produkten, nicht missbraucht werden können. Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse erstellen außerdem Konzepte für Benutzer, Zugriffsrechte, Datenhaltung sowie Datensicherungskonzepte. Weitere Bereiche sind die Datensparsamkeit, Datensorgfalt und Datenverschlüsselung.
Deine Aufgaben auf einen Blick
Unternehmen sammeln immer mehr Daten, die immer komplexer werden und eine umfangreiche Betreuung benötigen. Doch die Fachinformatiker der bisherigen Fachrichtungen Anwendungsentwicklung und Systemintegration können dieses immer größer werdende Feld der Daten und Prozesse nicht zusätzlich im erforderlichen Maße betreuen. Deswegen schließt die neue Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse hier eine Lücke. So können sich speziell dafür ausgebildete Fachkräfte mit dem Analysieren und Optimieren von wichtigen Prozessen und Daten befassen. Die Unternehmen können somit flexibel bleiben und den neuen technischen Anforderungen gerecht werden.
Durch die zunehmenden Herausforderungen der Digitalisierung werden IT-Berufe immer wichtiger. Gut ausgebildete Fachkräfte sind für viele Unternehmen von großer Bedeutung, sodass der Beruf des Fachinformatikers für Daten- und Prozessanalyse große Sicherheit bietet. Es werden immer mehr Daten erzeugt, sodass der Fachinformatiker mit dieser Fachrichtung auch in Zukunft eine gefragte Arbeitskraft sein wird – zum Beispiel als Data Analyst. Zusätzlich gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten.
Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse können in zahlreichen Branchen arbeiten, da Mitarbeiter aus IT-Berufen mittlerweile ein fester Bestandteil der meisten Unternehmen geworden sind. Einsatzorte findest du in der Informations- und Kommunikationstechnik, im verarbeitenden Gewerbe, im öffentlichen Dienst, bei IT-Dienstleistern und im Bereich der sonstigen Dienstleistungen. Das können zum Beispiel Onlinehändler, Energiedienstleister oder Industrie- und Forschungsunternehmen sein. Der Einstieg in den Beruf erfolgt meist in kleinen und mittleren Betrieben. Gearbeitet wird im Büro oder auch bei Kunden bzw. Unternehmen vor Ort.
Deine Einsatzorte auf einen Blick
Ähnlich wie in den anderen Fachrichtungen, arbeiten Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse in der Regel in einer 40-Stunden-Woche.
Für dieses Berufsfeld ist die Arbeitskleidung meist nicht vorgegeben. Je nach Unternehmen, ist der Casual-Style angemessen oder auch mal das Tragen eines Hemdes. Einige Arbeitgeber stellen einheitliche Oberbekleidung mit Firmenlogo zur Verfügung – insbesondere für die Arbeit im Außendienst.
Techniker: Du bist geschickt und kannst gut mit Computern, Elektronik und Technik umgehen. Hier ist nicht nur der Umgang mit Software gefragt, sondern auch mit Hardware.
Zahlengenie: Du fühlst dich in der Welt der Zahlen zu Hause und bist sehr gut in Mathe. Es werden viele Situationen auf dich zu kommen, wo mathematisches und statistisches Wissen gefragt ist.
Analytiker: Du hinterfragst viele Dinge, arbeitest mit klaren Strukturen, organisierst gerne und bist eine Denkerin. Deine analytischen Eigenschaften brauchst du, um neue und innovative Lösungswege zu finden.
Teamplayer: Du arbeitest gerne im Team und hast einen ausgeprägten Gemeinschaftssinn. Deine kommunikative Art bringt sich in der Zusammenarbeit mit Kollegen und anderen Unternehmen weiter.
Bei der Berufsausbildung zum Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse handelt es sich um eine duale Ausbildung, die drei Jahre dauert. Die Ausbildung findet sowohl in einem Unternehmen als auch in der Berufsschule statt. Entweder werden die Ausbildungsinhalte mehrere Wochen im Blockunterricht gelernt oder an einigen festgelegten Tagen unter der Woche. Es werden sowohl notwendige theoretische als auch praktische Fähigkeiten erlernt sowie berufsübergreifende Qualifikationen. Dazu gehören Fremdsprachen, Programmieren und Projektplanung. Das Grund-Know-how, das du lernst, ist in allen Fachinformatiker-Fachrichtungen gleich und wird später durch spezielle Fachkenntnisse der Daten- und Prozessanalyse und betriebliche Projektarbeit ergänzt.
In der Berufsschule werden theoretische Kenntnisse und Fähigkeiten erlernt. Dazu gehören Themen wie Arbeits- und Tarifrecht, Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes, Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, Umweltschutz und vernetztes Zusammenarbeiten unter Nutzung digitaler Medien. Die Bereiche IT-Sicherheit und Datenschutz sind ebenfalls Teil des Unterrichts. Zusätzlich zu den berufsspezifischen Fächern gibt es allgemeinbildende Fächer wie Englisch, Mathe und Politik.
Im Unternehmen werden die Auszubildenden an die Praxis herangeführt. Sie erlernen Grundlagen, aber auch berufsspezifische Aufgaben. Zu diesen gehört unter anderem das Analysieren kundenspezifischer Anforderungen, die Projektplanung und das Planen von betrieblichen Prozessen, das Identifizieren und Klassifizieren von Daten unter Nutzung mathematischer Vorhersagemodelle und statistischer Verfahren, das Sichern der Datenqualität und des Datenschutzes, das Aufbereiten von Analyseergebnissen und Optimierungsmöglichkeiten sowie das Planen von Maßnahmen zur Prozessoptimierung und Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitskontrolle.
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