Fluggerätelektroniker / Fluggerätelektronikerin Ausbildung & Gehalt

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Arbeitszeit:
Schichtdienst
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Fluggerätelektroniker/in Berufsbild

Stell dir vor, du bist die Person, die dafür sorgt, dass Flugzeuge sicher abheben und landen können – ein echter Held bzw. eine echte Heldin der Luftfahrt! In der Ausbildung zum Fluggerätelektroniker oder zur Fluggerätelektronikerin arbeitest du an hochmoderner Technik, löst knifflige Probleme und lernst, wie man die Elektronik von Flugzeugen perfekt in Schuss hält. Wenn du Technik liebst, gern präzise arbeitest und dich für die Luftfahrt begeistern kannst, ist diese Ausbildung genau das Richtige für dich!

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Die Ausbildung wurde modernisiert!

Diese Ausbildung wurde 2024 modernisiert, weil die EU-Verordnung geändert wurde. Nachhaltigkeit und Digitalisierung stehen jetzt deutlich mehr im Vordergrund. Gleichzeitig wurde die Ausbildung so angepasst, dass Azubis weiterhin die luftfahrtrechtliche Lizenz der Kategorie A erlangen können. Die braucht man nämlich, um bestimmte Wartungsarbeiten an Luftfahrzeugen durchführen und eigenständig freigeben zu können.

Was macht ein Fluggerätelektroniker?

Als Fluggerätelektroniker/in arbeitest du in drei Bereichen: der Herstellung, Instandsetzung und Ausrüstung von Flugzeugen und Luftfahrtsystemen. Du bist dafür verantwortlich, dass die Elektronik einwandfrei funktioniert, z. B. Kommunikations-, Radar- und Autopilotanlagen. Dafür arbeiten Fluggerätelektroniker oft direkt an den Flugzeugen, testen Bauteile oder tauschen defekte Teile aus, damit die Maschinen sicher fliegen können. Es handelt sich also um einen sehr wichtigen Beruf, der dazu beiträgt, dass alle Menschen in Flugzeugen und Helikoptern sicher von A nach B gebracht werden können. 

Typische Aufgaben von Fluggerätelektronikern

  • Elektrische Anlagen in Flugzeugen einbauen und testen.
  • Durchführung von Software-Updates.
  • Fehler in Steuerungs- und Kommunikationssystemen finden und beheben.
  • Sensoren und Verkabelungen überprüfen und reparieren.
  • Batterien und elektrische Bauteile austauschen.
  • Sicherheit und Funktionstüchtigkeit der Systeme prüfen.
  • Analyse von Problemberichten.
  • Wartungsprotokolle führen und dokumentieren.

Wo arbeiten Fluggerätelektronikerinnen?

  • Flughäfen: Hier bist du direkt vor Ort, um Flugzeuge zwischen den Flügen zu warten, Reparaturen durchzuführen und sicherzustellen, dass sie startklar sind.
  • Instandhaltungs- und Wartungsbetriebe: Diese spezialisierten Werkstätten kümmern sich um umfangreiche Reparaturen und Überholungen von Fluggeräten.
  • Flugzeughersteller: In der Produktion baust und installierst du elektrische und elektronische Systeme in neuen Flugzeugen.
  • Militär: Du kannst auch bei der Luftwaffe oder anderen militärischen Organisationen arbeiten und dort Flugzeuge und Helikopter warten.
  • Zulieferfirmen: Diese Unternehmen entwickeln und liefern Elektronikbauteile und Systeme für die Luftfahrt und benötigen Fachkräfte für Installation, Tests und Qualitätssicherung.

Wie sind die Arbeitszeiten von Fluggerätelektronikern?

Die Arbeitszeiten von Fluggerätelektronikern sind oft unregelmäßig, da Flugzeuge rund um die Uhr einsatzbereit sein müssen. Typischerweise arbeiten sie im Schichtdienst.  Schichtpläne können Wochenenden und Feiertage umfassen, da der Betrieb am Flughafen nie stillsteht. In Notfällen, wie bei technischen Problemen, kann es zu Überstunden kommen. Wenn du in Werkstätten oder bei Flugzeugherstellern arbeitest, sind die Arbeitszeiten oft geregelter, ähnlich wie ein klassischer Bürojob.

Was ist der Unterschied zwischen Fluggerätelektroniker und Fluggerätemechaniker?

Fluggerätelektroniker konzentrieren sich auf die elektrischen und elektronischen Systeme eines Flugzeugs. Dazu gehören Kommunikations-, Navigations- und Steuerungssysteme sowie die gesamte Bordelektronik. Fluggerätmechaniker hingegen arbeiten an der Mechanik und Struktur eines Flugzeugs. Sie warten und reparieren Triebwerke, Fahrwerke, Hydrauliksysteme und die Flugzeughülle.

Wusstest du schon, dass ...

  • … der Ausbildungsberuf früher Elektroniker für luftfahrttechnische Systeme hieß?
  • …1935 in Großbritannien das erste Radarsystem von Sir Robert Alexander Wattson-Watt entwickelt wurde?
  • … alle elektronischen und elektrischen Geräte an Bord eines Fluggeräts unter dem Begriff „Avionik“ zusammengefasst werden?

Wie läuft die Ausbildung zum Fluggerätelektroniker ab?

Die Ausbildung zum Fluggerätelektroniker dauert dreieinhalb Jahre und findet in dualer Form statt. Das heißt, dass du abwechselnd Theorieunterricht in der Berufsschule hast und das Wissen dann in Ausbildungsbetrieb anwenden kannst. 

Klassische Ausbildungsinhalte: Du lernst wie …

  • … elektrische Geräte eingebaut, getestet und gewartet werden.
  • … man mit modernen Tools nach Systemfehlern sucht und sie behebt.
  • … du englische Handbücher und Pläne liest – die sind wichtig für komplexe Technik.
  • … Kommunikations- und Navigationssysteme geprüft und instandgehalten werden.
  • … du genaue Prüf- und Messprotokolle erstellst.
  • … man dafür sorgt, dass alle Arbeiten den strengen Sicherheitsstandards entsprechen.

Nach etwas eineinhalb Jahren musst du eine Zwischenprüfung ablegen, in der dein Wissen abgefragt wird. Zum Ende der Ausbildung gibt es dann eine Abschlussprüfung – in praktischer und theoretischer Form.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um Fluggerätelektronikerin zu werden?

  • Empfohlener Schulabschluss: Sehr guter mittlerer Schulabschluss oder Hochschulreife.
  • Wichtige Schulfächer: Mathe und Physik sollten dir liegen, da sie häufig gebraucht werden. Auch Englischkenntnisse sind wichtig, weil viele Handbücher und Anleitungen auf Englisch sind.
  • Belastbarkeit: Du solltest auch in stressigen Situationen, z. B. bei Nachtschichten unter Hochdruck, konzentriert bleiben können.
  • Verantwortungsbewusstsein: Kein Fehler darf dir unterlaufen, da die Sicherheit von Flugzeugen davon abhängt.
  • Fingerfertigkeit: Das ist wichtig für das Verlegen von Leitungen und das Installieren von Systemen.
  • Teamfähigkeit: Du arbeitest oft in Gruppen und musst dich gut mit anderen absprechen können.
  • Keine Höhenangst: Du solltest schwindelfrei sein, da Arbeiten in der Höhe vorkommen können.
Du solltest Fluggerätelektroniker:in werden, wenn …
  1. ... du sehr sorgfältig bist und gut mit Verantwortung umgehen kannst.
  2. ... dich das Innenleben von Flugzeugen fasziniert.
  3. ... du auch unter Zeitdruck ruhig bleiben kannst.
Du solltest auf keinen Fall Fluggerätelektroniker:in werden, wenn …
  1. ... du Höhenangst hast.
  2. ... es dich stört, den ganzen Tag in Schutzkleidung zu verbringen.
  3. ... du zwei linke Hände hast.

Wie viel verdient ein Fluggerätelektroniker während der Ausbildung?

Im ersten Ausbildungsjahr kannst du mit 682 bis 1.200 Euro und im zweiten Jahr mit 805 bis 1.230 Euro brutto rechnen. Im dritten Ausbildungsjahr verdienst du zwischen 921 und 1.330 Euro und im vierten Jahr zwischen 955 und 1.400 Euro brutto im Monat. 

Deine genaue Ausbildungsvergütung hängt von Faktoren wie Bundesland, Tarifbindung und Unternehmensgröße ab. Mindestens bekommst du aber den Mindestlohn für Azubis

Wie viel verdient eine Fluggerätelektronikerin nach der Ausbildung?

Dein Einstiegsgehalt als Fluggerätelektronikerin liegt zwischen 2.100 Euro und 3.000 Euro brutto im Monat. Mit der Zeit und Erfahrung erhöht sich dein Gehalt aber auch – und das nicht zu wenig! Als Fluggerätelektronikerin kannst du nämlich auch mal bis zu 5.000 Euro brutto im Monat verdienen. 

Wie hoch dein Gehalt aber tatsächlich ausfällt, hängt natürlich von dem Unternehmen ab, bei dem du angestellt bist. Große Luftfahrtkonzerne zahlen oftmals mehr als kleinere Betriebe. Aber auch der Standort macht beim Thema Geld viel aus. Es macht beispielsweise einen Unterschied, ob du an einem internationalen Flughafen wie Frankfurt oder Düsseldorf oder einem kleinen Flughafen wie Paderborn oder Dortmund arbeitest. Auch die Tarifbindung spielt eine Rolle: Wenn dein Arbeitgeber Mitglied bei der IG Metall ist, wirst du nämlich nach einem Tarifvertrag bezahlt.

Welche Fort- und Weiterbildungen gibt es?

Die Ausbildung zur Fluggerätelektronikerin lohnt sich: Du verdienst überdurchschnittlich gut und hast viele Weiterbildungsmöglichkeiten. Ob Industriemeisterin, Technikerin oder ein Studium in Luft- und Raumfahrttechnik – dir stehen zahlreiche Wege offen.

  • Spezialisierung:
    Mit Anpassungsweiterbildungen kannst du dich auf Flugzeugbau oder Luftfahrttechnik spezialisieren. Betriebe fördern deine Entwicklung, sodass du bald als Fachspezialistin oder Teamleiterin arbeiten kannst.
  • Industriemeisterin:
    Als Industriemeisterin im Bereich Luftfahrttechnik leitest du Teams, planst Arbeitsprozesse und organisierst Projekte. Die Weiterbildung dauert sieben Monate bis 2,5 Jahre und ist kostenpflichtig.
  • Technikerin:
    Als Technikerin entwickelst du elektronische Geräte oder arbeitest im technischen Service. Die Weiterbildung dauert zwei bis vier Jahre und wird ebenfalls von Bildungseinrichtungen angeboten.
  • Studium:
    Mit Abitur, Fachhochschulreife oder Meisterabschluss kannst du z. B. Elektrotechnik oder Luft- und Raumfahrttechnik studieren und so deine Karrierechancen weiter ausbauen.

Wie bewerbe ich mich für die Ausbildung zum Fluggerätelektroniker?

Wenn du dich für eine Ausbildung zum Fluggerätelektroniker bewirbst, musst du eine Bewerbung schreiben. Da gehört mindestens ein Anschreiben, ein Lebenslauf und Kopien deiner aktuellen Schulzeugnisse rein. Mehr Infos zur Bewerbung findest du in unserem Bewerbungsratgeber.

So sticht deine Bewerbung hervor:

  • Berufliche Erfahrung: Du hast mal ein Praktikum in einem technischen Beruf, z. B. in der Elektronik oder Mechanik gemacht? Schreib das in deine Bewerbung! Das zeigt dein Interesse und deine praktischen Fähigkeiten.
  • Hobbys mit technischem Bezug: Modellbau (z. B. Flugzeuge oder Drohnen), Tüfteln an Elektronik oder Programmieren sind Hobbys, die zeigen, dass du dich auch in deiner Freizeit für Technik begeisterst.
  • Teamaktivitäten: Engagement in einem Sportverein oder in Gruppenprojekten zeigt, dass du teamfähig bist und gut mit anderen zusammenarbeiten kannst.
  • Englischkenntnisse: Reisen ins Ausland, Sprachkurse oder Hobbys, bei denen du Englisch nutzt (z. B. Gaming oder Film), unterstreichen, dass du mit der Sprache gut umgehen kannst.
  • Handwerkliches Geschick: Hobbys wie Schrauben an Fahrrädern oder Elektronik reparieren zeigen, dass du präzise und geschickt arbeitest.
  • Engagement in der Schule: Teilnahme an Technik-AGs, Physikwettbewerben oder ähnliche Projekte unterstreichen deine Begeisterung für naturwissenschaftliche Themen.

Dresscode im Bewerbungsgespräch

Du wurdest zum Vorstellungsgespräch eingeladen? Herzlichen Glückwunsch! Nun machst du dir bestimmt Gedanken zu deinem Outfit. Du musst nicht, wie etwa bei der Bank, mit Anzug und Krawatte oder maßgeschneiderten Kostüm zum Vorstellungsgespräch kommen. Dein Freizeitoutfit ist wiederum wahrscheinlich auch zu lässig. Ein schlichtes Hemd oder eine schicke Bluse könnten zum Beispiel gut ankommen. Dazu noch schickere geschlossene Schuhe, eine Stoffhose oder ein nicht zu kurzer Rock und du hast ein gutes Bewerbungs-Outfit! Business-Casual nennt man so ein Outfit übrigens.

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