Ausbildung Elektroniker:in für Automatisierungstechnik – Beruf & freie Stellen

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3,5 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Elektroniker/in für Automatisierungstechnik Berufsbild

Stell dir vor, Maschinen könnten selbstständig denken – oder sich zumindest so verhalten. Genau das machst du als Elektroniker bzw. Elektronikerin für Automatisierungstechnik möglich. Du sorgst dafür, dass komplexe Anlagen in der Industrie automatisch laufen, perfekt zusammenarbeiten und möglichst wenig Störungen haben. Was du dabei beachten musst, lernst du in der Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik.

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Was macht ein Elektroniker für Automatisierungstechnik?

Als Elektroniker für Automatisierungstechnik bist du der Profi hinter den Kulissen: Du planst, installierst und programmierst Systeme, die Maschinen und Anlagen automatisch steuern – also ganz ohne ständiges Eingreifen von Menschen. Ob eine Fertigungsstraße in der Autoproduktion oder ein Lagerroboter in der Logistik – du sorgst dafür, dass alles reibungslos und präzise läuft. Dazu gehört auch, Schaltschränke zu verdrahten, Sensoren zu montieren und Software zu schreiben, die Maschinen verstehen. Und wenn mal was nicht funktioniert? Dann bist du zur Stelle, findest den Fehler und bringst die Technik wieder zum Laufen.

Deine typischen Aufgaben:

  • Automatisierungssysteme planen und installieren
  • Steuerungs- und Regelungstechnik programmieren
  • Sensoren, Aktoren und andere Komponenten einbauen und anschließen
  • Schaltpläne lesen und umsetzen
  • Maschinen und Anlagen in Betrieb nehmen und testen
  • Fehler in komplexen Systemen finden und beheben
  • Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen
  • Dokumentationen erstellen und technische Abläufe dokumentieren

Was ist Automatisierungstechnik?

Automatisierungssysteme sorgen dafür, dass Maschinen oder ganze Anlagen bestimmte Abläufe selbstständig ausführen – ohne, dass ständig jemand danebenstehen muss. Ein typisches Beispiel ist das Produktionsband in der Autowerkstatt: Hier arbeiten verschiedene Maschinen zusammen – Roboterarme, die Karosserieteile schweißen, Förderbänder, die die Autos weitertransportieren, und Sensoren, die kontrollieren, ob alles richtig sitzt. All das wird von einem zentralen Automatisierungssystem gesteuert, das du als Elektroniker für Automatisierungstechnik programmierst und betreust.

Wo arbeiten Elektronikerinnen für Automatisierungstechnik?

Arbeiten kannst du überall dort, wo elektronische Anlagen und Maschinen betrieben werden – und das passiert auf nahezu jedem Industriegelände. Unternehmen der Elektrobranche, der Stahlindustrie oder aus dem Bereich Chemie bieten zahlreiche Ausbildungsplätze an. Dein Arbeitstag könnte kaum abwechslungsreicher sein, denn du bist auf dem ganzen Werkgelände unterwegs und immer da, wo du gebraucht wirst.

Was ist der Unterschied zwischen Elektronikern für Automatisierungstechnik und Elektronikern für Betriebstechnik?

  • Elektroniker für Automatisierungstechnik sorgen dafür, dass komplexe Maschinen und Anlagen automatisch funktionieren. Der Job dreht sich viel um Steuerung, Programmierung und Sensorik – z. B. in einer automatisierten Produktionsstraße.
  • Elektroniker für Betriebstechnik kümmern sich eher um die Stromversorgung und den sicheren Betrieb von Anlagen. Du installierst z. B. Schaltanlagen, wartest elektrische Systeme in Gebäuden oder Fabriken und sorgst dafür, dass der Strom dort ankommt, wo er gebraucht wird.

Wie läuft die Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik ab?

Die Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik ist eine anerkannte duale Ausbildung – das heißt: Du arbeitest abwechselnd im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. So lernst du die Theorie und Praxis gleichzeitig.

Dauer der Ausbildung:

  • Regulär dreieinhalb Jahre
  • Verkürzung möglich, z. B. mit (Fach-)Abitur oder sehr guten Leistungen

Ausbildungsorte:

  • Betrieb: Hier lernst du den praktischen Umgang mit Technik, Maschinen und Software.
  • Berufsschule: Hier gibt’s das theoretische Wissen – z. B. Elektrotechnik, Mathe, Informatik und Physik.

Übrigens: Hast du schon eine abgeschlossene Ausbildung zum Industrieelektriker in den Fachrichtungen Betriebstechnik oder Geräte und Systeme? Dann kannst du die auf die Ausbildung anrechnen und sie so verkürzen.  

Typische Ausbildungsinhalte:

  • Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik
  • Aufbau und Programmierung von Steuerungen (z. B. SPS-Systeme)
  • Verdrahtung und Anschluss von Sensoren, Motoren & Co.
  • Erstellen und Lesen von Schaltplänen
  • Analyse von Fehlern und Störungen in automatisierten Anlagen
  • Inbetriebnahme und Optimierung von Systemen
  • Umgang mit moderner Mess- und Prüftechnik
  • IT-Grundlagen & industrielle Netzwerke
  • Sicherheitsvorschriften und Qualitätssicherung

Abschlussprüfung:

Die Abschlussprüfung besteht aus zwei Teilen und erfolgt nach den Vorgaben der Ausbildungsordnung sowie der Handwerks- bzw. Industrie- und Handelskammer (IHK).

Teil 1: Zwischenprüfung (Ende zweites Jahr)

  • Fließt mit 40 Prozent in die Endnote ein
  • Praxisnaher Auftrag (z. B. Schaltung aufbauen, messen, prüfen)
  • Schriftliche Aufgaben zur Theorie und Planung

Teil 2: Abschlussprüfung (Ende der Ausbildung)

  • Zählt 60 Prozent der Gesamtnote
  • Betrieblicher Auftrag: Du planst, baust und dokumentierst ein Projekt (z. B. ein Automatisierungssystem)
  • Fachgespräch: Du erklärst dein Projekt der Prüfungskommission
  • Schriftlicher Teil: Aufgaben aus den Bereichen
    • Automatisierungstechnik
    • Instandhaltung & Sicherheit
    • Wirtschafts- und Sozialkunde

Voraussetzungen für die Ausbildung

  • Mittlerer Schulabschluss wird meist erwartet
  • Gute Noten in Mathe, Physik und Informatik sind von Vorteil
  • Technisches Verständnis und Interesse an Elektronik & Automatisierung
  • Logisches Denken und sorgfältiges Arbeiten
  • Spaß an praktischen Aufgaben und am Umgang mit Maschinen
  • Teamfähigkeit, aber auch selbstständiges Arbeiten
  • Englischkenntnisse sind hilfreich (für Fachtexte und Software)

Wie hoch ist das Gehalt während der Ausbildung zur Elektronikerin für Automatisierungstechnik?

Als Elektronikerin für Automatisierungstechnik startest du im ersten Ausbildungsjahr mit 1.206 bis 1.338 Euro brutto im Monat. Im zweiten Ausbildungsjahr verdienst du mit 1.259 bis 1.372 Euro bereits etwas mehr und im dritten Jahr liegt dein Azubigehalt sogar schon zwischen 1.337 und 1.466 Euro. Hältst du die reguläre Ausbildungszeit ein, wirst du auch im vierten Jahr noch Geld bekommen. Der Betrag kann sich auch schon sehen lassen, denn dann verdienst du zwischen 1.419 und 1.537 Euro brutto. 

Wichtig: Diese Angaben beziehen sich auf den Tarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie. Wirst du nach einem anderen Vertrag bezahlt oder verhandelst deine Ausbildungsvergütung mit dem Betrieb, gelten andere Gehälter.

Ausbildungsvergütung

Ausbildungsjahr Gehalt (brutto/Monat)
1. Jahr 1.206–1.338 Euro 
2. Jahr 1.259–1.372 Euro
3. Jahr 1.337–1.466 Euro
4. Jahr 1.419–1.537 Euro 

Wie viel verdiene ich nach der Ausbildung?

Hast du deine Ausbildung erst einmal erfolgreich abgeschlossen, startest du mit einem Einstiegsgehalt 3.200 bis 3.800 Euro brutto im Monat. Als Elektroniker hast du überdurchschnittlich gute Entwicklungschancen und viele Weiterbildungsangebote, die sich positiv auf dein Gehalt auswirken. Solltest du dich beispielsweise für ein Studium entscheiden und als Ingenieur für Automatisierungstechnik oder Abteilungsleiter einer großen Firma arbeiten, dann sind auch Gehälter bis zu 5.000 Euro brutto möglich.

Wie auch in jedem anderen Beruf, hängt dein Gehalt nicht nur von deiner Qualifikation ab. Auch der Tarifvertrag, das Unternehmen, in dem du arbeitest und dein Verantwortungsbereich spielen eine Rolle beim Gehalt.

Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?

🎓 Meister:in im Elektrotechniker-Handwerk

  • Vorbereitung auf Führungsaufgaben & Ausbildung eigener Azubis
  • Abschluss: Geprüfter Elektrotechnikermeisterin (HwO)
  • Ermöglicht Selbstständigkeit (z. B. eigener Betrieb)

🛠️ Techniker:in – Fachrichtung Automatisierungstechnik

  • Weiterbildung an Fachschulen (ca. zwei Jahre Vollzeit / vier Jahre Teilzeit)
  • Fokus auf Planung, Entwicklung & Optimierung technischer Systeme
  • Sehr gefragt in Industrieunternehmen

🧑‍💼 Industriemeister:in Elektrotechnik (IHK)

  • Mischung aus Technik und Betriebsführung
  • Ideal für alle, die ein Team leiten oder Prozesse organisieren wollen
  • Gute Aufstiegsmöglichkeiten, auch in größeren Betrieben

📚 Studium (z. B. mit Fachhochschulreife oder Abitur)

  • Mögliche Studiengänge:
    • Automatisierungstechnik
    • Elektrotechnik
    • Mechatronik
    • Robotik
  • Auch als berufsbegleitendes oder duales Studium möglich

💼 Spezialisierungen & Zertifikatskurse

  • Weiterbildungen in Bereichen wie:
    • SPS-Programmierung  
    • Industrielle Netzwerke
    • Robotik
    • IT-Sicherheit/Industrie 4.0

So überzeugst du mit deiner Bewerbung!

📝 1. Anschreiben – zeig, warum du passt

Das Anschreiben ist keine Wiederholung deines Lebenslaufs, sondern deine Chance zu zeigen:

  • Warum interessierst du dich für Automatisierungstechnik?
  • Was motiviert dich an diesem Beruf?
  • Welche Stärken bringst du mit? (z. B. technisches Interesse, logisches Denken, handwerkliches Geschick)
  • Warum willst du genau in diesem Betrieb lernen?

💡 Tipp: Wenn du schon mal an einem Technik-Projekt gearbeitet, etwas selbst gelötet, programmiert oder eine AG besucht hast – unbedingt erwähnen!

📄 2. Lebenslauf – klar, strukturiert, vollständig

Dein Lebenslauf sollte enthalten:

  • Schulbildung (mit aktuellem oder letztem Zeugnis)
  • Praktika, Nebenjobs oder AGs (vor allem im technischen Bereich)
  • IT- oder Softwarekenntnisse (z. B. Excel, Arduino, Tinkercad o. ä.)
  • Hobbys, die zeigen, dass du technisch interessiert, genau oder teamfähig bist

💡 Beispiel-Hobbys: Technik-Tüfteln, Computer bauen, Modellbau, Schach, Robotik-AG, E-Sports

📎 3. Zeugnisse und Anlagen – sorgfältig auswählen

  • Letztes Schulzeugnis (ggf. vorletztes bei Bewerbung zum Halbjahr)
  • Praktikumsnachweise oder Teilnahmebestätigungen (z. B. MINT-Camp, Girls’Day, Technik-Projekt)
  • Optional: Motivationsschreiben oder Empfehlung von Lehrkräften

💬 4. Im Vorstellungsgespräch punkten

Wenn du eingeladen wirst, sei:

  • Ehrlich interessiert an Technik und Elektronik
  • Neugierig: Stell Fragen zur Ausbildung, zum Team oder zur Technik vor Ort
  • Vorbereitet: Weißt du, was SPS bedeutet? Was Automatisierungssysteme sind? Schau’s dir vorher an!

💡 Extra-Tipp:

Mach ein freiwilliges Praktikum oder nutze den Boys’ Day bzw. den Girls’ Day, um Erfahrungen zu sammeln – das macht sich super in der Bewerbung!

Mehr Infos zur Bewerbung

Du solltest Elektroniker/in für Automatisierungstechnik werden, wenn …

  1. du gerne tüftelst.
  2. du immer wieder beeindruckt bist, was durch Technik möglich ist.
  3. du dich freust, sobald Mathematik und Physik auf deinem Lehrplan steht.

Du solltest auf keinen Fall Elektroniker/in für Automatisierungstechnik werden, wenn …

  1. du sehr ungeduldig bist und Dinge lieber schnell zu Ende bringen möchtest.
  2. du technisch ziemlich unbegabt bist.
  3. du dich davor fürchtest mit Strom zu arbeiten.
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