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Was geht in den Köpfen der Zuschauer vor, wenn sie den neuen, super aufwendigen Spot eines Automobilherstellers im TV sehen? Wie schaffen es einzelne Werbebotschaften, sich ins Gedächtnis zu brennen und die unzähligen anderen Werbe-Eindrücke zu verdrängen – und was lösen sie in uns aus? Wird am Ende ein Kaufverlangen daraus, haben Wirtschaftspsychologen alles richtiggemacht.
Das duale Studium Wirtschaftspsychologie kombiniert betriebswirtschaftliche Inhalte mit psychologischen Erkenntnissen. Was regt Menschen zum Kauf an? Wie formt sich die Einstellung gegenüber einer Marke? Oder was motiviert Mitarbeiter? Das alles sind Fragen, denen Wirtschaftspsychologen auf den Grund gehen, damit Unternehmen ihre Strategien auf Basis psychologischer Erkenntnisse gewinnbringend ausrichten können.
Mit deinem Bachelorabschluss in Wirtschaftspsychologie hast du verschiedene Einstiegsmöglichkeiten. Du kannst nach deinem Studium in vielen Branchen einen Job finden und arbeitest dann innerhalb eines Unternehmens in den Bereichen Personal, Organisation, Vertrieb oder Marketing. Bedeutet konkret: Du bist Personalentwickler oder Head Hunter, Consultant, Sales Manager oder auch Marketingverantwortlicher. Nachdem du einige Jahre Berufserfahrung gesammelt hast, kannst du dich auch als Unternehmensberater selbstständig machen.
… es den Studiengang Wirtschaftspsychologie erst seit den später 1980er Jahren gibt und er noch nicht an vielen Hochschulen dual angeboten wird?
Den dualen Studiengang Wirtschaftspsychologie schließt du mit dem Bachelor of Science Wirtschaftspsychologie ab. Du kannst diesen Abschluss auf zwei verschiedenen Wegen erhalten:
Entscheidest du dich für ein ausbildungsintegrierendes duales Studium, erhältst du nach drei Jahren einen sogenannten Doppelabschluss. Parallel zu deinem Hochschulstudium absolvierst du eine staatlich anerkannte Berufsausbildung – zum Beispiel den Kaufmann oder die Kauffrau für Marketingkommunikation.
Der Weg des praxisintegrierten Studiums beinhaltet keine ergänzende Berufsausbildung. Hier konzentrierst du dich voll und ganz auf dein Studium an der Hochschule und absolvierst in deiner Praxiszeit längere Praktika in deinem Partnerunternehmen. Der jeweilige Weg ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich – die genauen Infos bekommst du aus der jeweiligen Stellenanzeige.
Mit dem dualen Studium Wirtschaftspsychologie wirst du interdisziplinär ausgebildet. Kurzum: Die betriebswirtschaftliche Komponente bringt dir wirtschaftliches Know-how, während die psychologische Komponente dich zum Experten in Sachen Konsumentenverhalten, Werbeerfolgsmessung und Mitarbeiterbindung macht. Du qualifizierst dich für verschiedene Unternehmensbereiche und kannst, im Gegensatz zu normalen Hochschulabsolventen, als Absolvent eines dualen Studiengangs schon mit Berufserfahrung punkten. Dies verschafft dir nicht nur einen Vorteil im Bewerbungsprozess, sondern auch bei deiner Gehaltsverhandlung.
Während deines dreijährigen dualen Studiums wechseln sich Praxis- und Theoriephasen ab, egal ob du dich für ein praxisintegriertes oder ein ausbildungsintegriertes Studium entscheidest. In der Hochschule lernst du, wo die Psychologie in den Bereichen der Organisation, der Personalentwicklung und dem Marketing Anwendung findet und eignest dir Grundlagen der BWL sowie der Unternehmensführung an. In den Praxisphasen im Unternehmen lernst du dann, wie Strukturen und Abläufe innerhalb des Unternehmens sowie Marketingstrategien auf Grund von psychologischen Erkenntnissen optimiert werden können.
Die Hochschule findet in der Regel im Blockmodell oder im Zeitmodell statt. Im Blockmodell besuchst du im dreimonatigen Rhythmus die Hochschule und deinen Praxisbetrieb. Studierst du im Zeitmodell, nimmst du während der Semesterzeiten am normalen Studienbetrieb teil und nutzt die Semesterferien für deine Praxisseminare.
Beim Wochenmodell handelt es sich um eine Studienform, in der sich Praxis- und Vorlesungszeiten innerhalb der Woche abwechseln. In der Regel verbringst du drei Tage im Unternehmen und zwei in der Hochschule.
Entscheidest du dich für einen Studiengang an einer Fernuniversität, verbringst du die Vorlesungen nicht in einer Hochschule, sondern eignest dir das theoretische Wissen in Online-Seminaren an. Bei einem Fernstudium hast du also keine festen Vorlesungszeiten und musst dir die nötige Theorie selbstständig aneignen. Die Hochschule besuchst du nur an sogenannten Präsenztagen oder für Prüfungen.
In deinen Theoriephasen besuchst du die Hochschule und eignest dir Inhalte aus den Bereichen Psychologie und BWL an. Auch wenn diese auf den ersten Blick wie zwei völlig verschiedene Themenfelder erscheinen, lernst du während deines Studiums, wie sich Inhalte verknüpfen und wie sich ökonomische Aspekte mit Hilfe psychologischer Ansätze steuern und beeinflussen lassen.
Typische Vorlesungen des betriebswirtschaftlichen Teils sind: Unternehmensführung, Rechnungswesen, Personalmanagement, Marketing und Vertrieb. Psychologievorlesungen behandeln Themen der Organisations-, Arbeits- und Personalpsychologie sowie der Medienwirkung. Als Teilgebiet der Marktforschung kannst du mit Kundenbefragungen beispielsweise folgende Fragen klären: Wie zufrieden sind unsere Kunden? Was machen wir besser oder schlechter als unser Wettbewerb? Und was können wir in Zukunft besser machen? Auf Basis dieser Erkenntnisse, lassen sich Prozesse im Vertrieb und im Marketing erfolgsversprechend verbessern. Ergänzend absolvierst du an einigen Hochschulen auch Fremdsprachenunterricht, um zum Beispiel deine Englischkenntnisse auf ein Business-Level auszubauen.
In deinem Bachelorstudium lernst du alle betriebswirtschaftlichen und psychologischen Grundlagen im ökonomischen Kontext. Wenn du nach deinem Abschluss noch ein Masterstudium anstrebst, hast du jedoch die Möglichkeit, dich zu spezialisieren. So kannst du zum Beispiel deinen Master in Medien- und Wirtschaftspsychologie oder in Wirtschaftspsychologie und Changemanagement machen.
In den Praxisphasen absolvierst du Praxisseminare oder Pflichtpraktika. Diese nehmen in etwa die Hälfte deines dreijährigen Studiums in Anspruch. Die Zeit im Unternehmen nutzt du dafür, dein theoretisches Wissen aus den Vorlesungen anzuwenden und besser verstehen zu können. So lernst du zum Beispiel, wie die interne Kommunikation und Organisation innerhalb eins Unternehmens effektiv gestaltet wird, so dass Mitarbeiter motiviert sind und sich mit dem Unternehmen identifizieren – damit alle an einem Strang ziehen.
Wenn es um externe Angelegenheiten geht, bekommst du ein Gefühl dafür, wie die Marketingmaßnahmen gestaltet werden, damit relevante Zielgruppen bestmöglich angesprochen und zum Kauf angeregt werden. Auf diesem Weg profitiert auch der Vertrieb von psychologischen Erkenntnissen, da Vertriebsstrategien perfekt auf Kundenbedürfnisse abgestimmt werden können.
Der Vorteil eines dualen Studiums gegenüber einem Vollzeitstudium ist die Vergütung. Die Höhe deines Gehalts legt dein Arbeitgeber fest, da es keine tarifliche Regelung für die Vergütung dual Studierender gibt. Zudem gibt es keine vergleichbare Ausbildung, an der sich Unternehmen bei der Bezahlung ihrer Studenten orientieren können. Fakt ist: Dein Gehalt als dual Studierender gleicht dem einer Ausbildung. Unternehmen orientieren sich mit großer Wahrscheinlichkeit an der Vergütung kaufmännischer Ausbildungsberufe. So kannst du mit einem Gehalt zwischen 600 und 1000 Euro brutto im Monat rechnen.
Häufig übernimmt das Unternehmen, in dem du deine Praxisphasen absolvierst, deine Studiengebühren oder unterstützt dein Studium mit finanziellen Zusatzleistungen. Wie das aussieht? Du erhältst beispielsweise einen Wohngeldzuschuss, Büchergeld oder bekommst anfallende Reisekosten erstattet. Nicht selten kannst du auch von anderen Benefits, wie zum Beispiel einem Laptop oder einem Smartphone profitieren.
Je nach Branche und Größe des Unternehmens, in dem du als Absolvent beginnst, kann dein Gehalt variieren. Grundlegend kannst du mit einem Einstiegsgehalt zwischen 29.000 und 42.000 Euro brutto jährlich rechnen. Abhängig ist die Höhe deines Einstiegsgehalts auch von der Position, die du einnimmst. Beginnst du beispielswiese im Bereich Human Ressources, kannst du mit einem Jahresgehalt von 30.000 Euro rechnen. Als Marketingverantwortlicher können es mit bis zu 40.000 Euro brutto schon ein paar tausend Euro mehr im Jahr sein.
Das Gehalt eines Wirtschaftspsychologen wächst mit seiner Arbeitserfahrung und seiner Verantwortung innerhalb des Unternehmens. So kann sich dein Gehalt nach einigen Jahren sogar verdoppeln, wenn du beispielsweise die Verantwortung für die Personalentwicklung in einem großen Unternehmen übernimmst. Ist das der Fall, kannst du mit einem durchschnittlichen Verdienst von 5000 Euro brutto monatlich rechnen. In manchen Fällen werden Wirtschaftspsychologen bei messbaren Erfolgen wie zum Beispiel Vertragsabschlüssen auch mit zusätzlichen Leistungsboni vergütet, wie es zum Beispiel im Vertrieb üblich ist.
Masterstudium
Mit dem Bachelor of Science Wirtschaftspsychologie kann man sich mit einem aufbauenden Masterstudium auf verschiedene Bereiche der Wirtschaft spezialisieren. Der Master in Medien- und Wirtschaftspsychologie vertieft das Wissen in Sachen Werbung, Verkauf und Konsumentenpsychologie. Der Master in Wirtschaftspsychologie und Change-Management bereitet Studierende auf die Optimierung interner Prozesse eines Unternehmens vor und mit dem Master Führung und Organisation werden Führungskräfte gezielt ausgebildet.
Da es den dualen Studiengang Wirtschaftspsychologie in der Form noch nicht lange gibt und noch nicht viele Hochschulen diesen Studiengang anbieten, haben Wirtschaftspsychologen sehr gute Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Auf Grund der immer weiterschreitenden Globalisierung und fortlaufenden Digitalisierung der Bevölkerung, sind menschliche Bedürfnisse, Wertevorstellungen und Trends im permanenten Wandel.
Unternehmen müssen neue Trends frühzeitig erkennen und umsetzen, damit sie sich auf dem Markt durchsetzen und als guter Arbeitgeber positionieren können. Aus diesem Grund werden Wirtschaftspsychologen gebraucht. Wenn Wirtschaftspsychologen es schaffen, sich auf ein Themengebiet zu spezialisieren, können sie eine Expertenlaufbahn einschlagen, welche nicht nur gute Berufsaussichten, sondern auch ein hohes Gehalt verspricht.
Die Bewerbung um einen Studienplatz für das duale Studium Wirtschaftspsychologie läuft in der Regel über ein Unternehmen und nicht über eine Hochschule. Um dich zu bewerben, benötigst du das (Fach-)Abitur.
Gute Noten in den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch können im Bewerbungsprozess hilfreich sein. Außerdem solltest du ein Interesse für wirtschaftliche Themen sowie für Psychologie mitbringen. In deinem Arbeitsalltag wirst du dich viel mit Statistiken und wissenschaftlichen Befunden auseinandersetzen müssen, da sind vor allem dein analytisches Denkvermögen, dein Einfühlungsvermögen und deine Sensibilität gefragt – diese Eigenschaften solltest du bestenfalls also auch mitbringen. Hast du schon mal ein Praktikum in einer Personalabteilung oder im Marketing absolviert? Praktische Erfahrung verschafft dir in jedem Fall einen Vorteil.
In der Regel bewirbst du dich mit deinem Anschreiben und deinem Lebenslauf bei einem Unternehmen für das duale Studium, wie du es auch für eine Ausbildung tun würdest. Dein potenzieller Arbeitgeber wird dich zu einem Vorstellungsgespräch einladen. Verläuft dies gut, musst du dich bei einem Einstellungstest oder im Assessment-Center beweisen.
Hast du einen Arbeitsvertrag vorliegen, kannst du dich mit diesem bei der gewünschten Hochschule immatrikulieren. Häufig suchen Unternehmen auch gezielt nach dual Studierenden, oder kooperieren mit einer Hochschule.
Der Bewerbungsprozess kann aber auch andersherum ablaufen. Bedeutet: Du suchst dir zuerst eine Hochschule und bewirbst dich dann bei ausgewählten Unternehmen mit deinen Immatrikulationsunterlagen für ein duales Studium. Genau Infos zum Ablauf bekommst du in der Stellenanzeige oder spätestens beim direkten Kontakt im Laufe des Bewerbungsprozesses.
Auch bei der Hochschule musst du dich zunächst um einen Studienplatzbewerben. Universitäten verlangen in der Regel eine beglaubigte Kopie deines Abitur-Zeugnisses sowie ein Motivationsschreiben, in welchem du betonst, warum du der richtige Kandidat oder die richtige Kandidatin für das Studium bist. Am besten bewirbst du dich schon neun bis zwölf Monate vor dem gewünschten Studienbeginn.
Zu deinem Bewerbungsgespräch beim Unternehmen erscheinst du am besten im Business-Casual-Look.
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