Du sitzt auf deiner Couch, nimmst einen Schluck von deiner Limo, greifst in die Tüte Chips und guckst entspannt Netflix. Hört sich super an, wäre aber ohne Verfahrenstechnik gar nicht möglich. Erst diese sorgt dafür, dass aus bestimmten Grundmaterialien Produkte des täglichen Bedarfs werden. Maschinelle Produktionsverfahren erlauben es, diese in großen Mengen herzustellen. Als Verfahrenstechniker ist es deine Aufgabe, neue Produkte zu entwickeln und Produktionsverfahren zu optimieren.
Verfahrenstechnik ist in dem Fachbereich zwischen Mathematik, Physik und Maschinenbau angesiedelt. Ob Erdöl zu Benzin, Hopfen, Malz und Wasser zu Bier oder Milch zu Joghurt – als Verfahrenstechniker hantierst du mit unterschiedlichsten Stoffen und Produkten. Du bereitest Rohstoffe auf und nutzt dafür chemische, physikalische sowie biologische Verfahren. So werden aus Rohmaterialien Produkte für den täglichen Bedarf.
Du entwickelst in deinem Studiengang zudem die entsprechenden Produktionsanlagen zur Herstellung und nimmst sie in Betrieb. Aber auch Fehleranalysen gehören dazu, um Herstellungsverfahren zu optimieren. Die größte Herausforderung dabei: ein Produkt so effektiv und gleichzeitig umweltschonend wie möglich herzustellen.
Deine Aufgaben auf einen Blick
· Betreuung, Sicherstellung und Verantwortung der Produktion
· Umsetzung produktionsrelevanter Verfahrens-/ und Arbeitsanweisungen
· Ausarbeitung von Produktionskonzepten nach Kundenanfragen
· Zusammenarbeit mit Servicetechnikern der Anlagenhersteller
· Zusammenarbeit mit Entwicklung, Labor, Test, Betriebstechnik
· Erstellen von Fehleranalysen
· Mitwirkung an Produktneuentwicklungen bzw. -modifikationen
· Weiterentwicklung der Produktlinie, Betreuung von Produktionsanläufen
· Prüfen technologischer Alternativen und möglicher Einsparpotenziale
· Entwicklung, Einführung neuer Maschinen und Prozessverfahren
Nach dem dualen Studium Verfahrenstechnik hast du vielseitige Möglichkeiten, in der Berufswelt durchzustarten: Überall dort, wo Werkstoffe zu Produkten verarbeitet werden, kannst du eingesetzt werden und die unterschiedlichsten Aufgaben übernehmen. Du arbeitest unter anderem in der pharmazeutischen Industrie und in der Biotechnologie daran, Anlagen und Produktionsschritte zu verbessern und hilfst zum Beispiel bei der Entwicklung von Biogasanlagen. Ob in Service und Vertrieb, in der Forschung und Entwicklung oder in der Produktion – als Verfahrenstechniker wartet ein vielfältiger Einsatzbereich auf dich.
Abgeschlossen wird der Studiengang mit dem Bachelor of Science oder dem Bachelor of Engineering. Entscheidest du dich – je nach Stellenanzeige – für die ausbildungsintegrierte Studienform, hast du außerdem noch einen vollwertigen Ausbildungsabschluss, zum Beispiel als Industriemechaniker oder Verfahrensmechaniker, in der Tasche. Bei Bedarf kannst du im Anschluss noch deinen Master machen.
Techniker
Gerade die Betriebstechnik, also die Wartung und Instandhaltung, ist ein bedeutender Teil der Verfahrenstechnik. Ein gutes technisches Verständnis liefert dir daher die notwendige Grundlage, um Prozesse zu analysieren und zu optimieren.
Wissenschaftler
Du führst Experimente, Fähigkeitsstudien und Materialtests durch. So kannst du zum Beispiel prüfen, ob das von dir entwickelte Verfahren zum gewünschten Endprodukt führt.
Analytiker
Als Verfahrenstechniker zählt es zu deinen Aufgaben, Prozesse, Techniken und Anlagen stetig zu optimieren. Dazu führst du Störungs- und Fehleranalysen durch, analysierst und bewertest Prozesse, wertest Prozessdaten aus und führst Ursachenanalysen durch.
Perfektionist
Du erarbeitest Leistungsentwicklungs-, Ausschussreduzierungs- und Cost-Reduction-Programme, damit die Produktion so effizient wie möglich funktioniert.
Die Verfahrenstechnik kommt in den unterschiedlichsten Industriezweigen zum Einsatz. Hierzu zählen beispielsweise die chemische Industrie, die pharmazeutische oder kosmetische Industrie, der Maschinenbau, die Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie die Umwelttechnik und die Energietechnik. Du kannst dein duales Studium also in den unterschiedlichsten Unternehmen absolvieren – vom Chemiekonzern bis zum Kosmetikhersteller.
Deine Einsatzorte auf einen Blick
· Chemische und pharmazeutische Industrie
· Grundstoffindustrie (Rohstoffgewinnung/-veredelung)
· Energieerzeugung
· Ingenieurbüros, Engineering, Technische Dienstleister
· Kunststoffindustrie und -verarbeiter
· Pharma, Kosmetik
Wenn du Interesse an Chemie, Biologie, Mathematik, Physik und Technik hast und selbstständig forschen und experimentieren möchtest, ist das duale Studium Verfahrenstechnik das richtige für dich. Der Studiengang ist sehr anwendungsorientiert und du sammelst neben dem theoretischen Wissen auch direkt wichtige Praxiserfahrungen.
Wusstest du schon, dass …
… auch das Recycling zu den Aufgabenbereichen der Verfahrenstechnik zählt?
Der duale Studiengang Verfahrenstechnik ist auf eine Regelstudienzeit zwischen drei und vier Jahren ausgelegt und wird mit einem Bachelor of Engineering oder Science abgeschlossen. Zudem ist der Studiengang entweder mit einem ausgedehnten Berufspraktikum oder einer Berufsausbildung kombiniert, wobei Berufe wie Chemikant, Laborant, Industriemechaniker oder Verfahrenstechniker zur Option stehen. Das duale Studium Verfahrenstechnik ist interdisziplinär angelegt und beinhaltet neben Fächern wie Mathematik und Chemie auch noch Module wie z. B. Qualitätsmanagement, Anlagenbau oder BWL/VWL.
In den Theoriephasen stehen zunächst die Naturwissenschaften im Vordergrund, denn ohne die läuft in der Verfahrenstechnik nichts. Im Grundstudium stehen daher die Grundlagen der Mathematik, Physik und Chemie auf dem Stundenplan. Sie dienen als Basis für alle im Studium folgenden Lehrinhalte wie zum Beispiel mechanische oder chemische Verfahrenstechnik, Thermodynamik, Mechanik oder Mess- und Regelungstechnik.
Während deines dualen Studiums Verfahrenstechnik kannst du dich in verschiedene Fachrichtungen wie zum Beispiel Strahlentechnik, Geowissenschaften, Chemische Analytik oder Nachhaltige Energiesysteme spezialisieren, indem du bestimmte Module in der Uni wählst.
In einem ausbildungsintegrierten dualen Studium absolvierst du deine Praxisphasen im ausbildenden Unternehmen. Wo genau, hängt von der Art der gewählten Ausbildung ab. Als Industriemechaniker sorgst du zum Beispiel dafür, dass Maschinen und Fertigungsanlagen betriebsbereit sind. Du stellst Maschinenbauteile und -gruppen sowie Geräteteile her und montierst diese zu Maschinen und technischen Systemen. Hierbei kommt die Mechanik und die mechanische Verfahrenstechnik aus dem Studium zum Tragen. Du kannst also deine theoretischen Kenntnisse direkt in die Praxis umsetzen. Als Chemikant stellst du aus organischen und anorganischen Rohstoffen chemische Erzeugnisse wie anorganische Grundchemikalien, Farben und Lacke, Polymere, Wasch- und Reinigungsmittel her. Hier spielt dann die chemische Verfahrenstechnik eine besonders wichtige Rolle.
Beim praxisintegrierten dualen Studiengang absolvierst du dein Praktikum in einem Unternehmen. Welche Aufgaben dir hier zukommen, ist abhängig vom Unternehmen, das die Praktikumsplätze anbietet und natürlich vom Bereich, in dem du eingesetzt wirst. Du kommst zum Beispiel in Betrieben der chemischen Industrie oder der Ver- und Entsorgung unter.
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