Wie gefällt dir die Ausbildung bei deiner Firma?
Als Dualer Student im Maschinenbau hatte ich am Karlsruher Institut für Technologie sehr viele Freiheiten. Meine Aufgabe war immer sehr weit gefasst und wie ich sie erreiche, lag im Wesentlichen zunächst bei mir. Dadurch gab es auch viele unterschiedliche Tätigkeitsbereiche, in denen ich eingesetzt wurde. Durch die Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern und Ingenieuren ergaben sich wesentlich mehr Möglichkeiten als das bei Studienkollegen in anderen Unternehmen der Fall war. Auch bei der Wahl der Aufgabe hat man mir viel Freiheiten gelassen: So konnte ich jedes Semester mir eine Arbeitsgruppe aussuchen und unterschiedliche Themengebiete bearbeiten. Aufgaben waren Konzeptionen, Konstruktionen, Berechnungen und Auslegungen, Aufbauen von Anlagenkomponenten und Durchführen von Versuchen.
Aufgrund der vielen Freiheiten musste ich in jedem Praxissemester mich selbst um meine Arbeitsgruppe und meine Aufgabe kümmern. Besonders im Hochsommer waren dabei die Möglichkeiten für Duale Studenten gering. Außerdem war die Betreuung zu manchen Zeitpunkten mangelhaft. Entweder hatte keiner der Betreuer Zeit oder sie waren während einer wichtigen Arbeitsphase im Urlaub. Wegen der primären Aufgabe des Karlsruher Instituts für Technologie Forschungsaufgaben zu übernehmen, kommen Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen meistens zu kurz. Daher sind die Aufgaben meist so gestellt, dass man das Ziel - nach dem Motto "Koste es, was es wolle" - erreicht, unabhängig, wie hoch Material- und Zukaufteilpreise waren.
Wie gefällt dir dein Ausbildungsberuf?
Mein Duales Studium im Maschinenbau gefällt mir vor allem wegen der vielfältigen Aufgaben in der Konzeption, der Konstruktion und im Anlagenbau. Auch bin ich sehr am technischen Zeichnen mit CAD-Programmen interessiert. Daneben haben mir das Einarbeiten in neue und auch alte Themengebiete mit mehr Tiefe als bisher gefallen.
Negativ aufgefallen ist das enorm hohe Stresslevel, das sehr typisch ist für technische Studiengänge im Dualen System. In meinem Fall hat der Arbeitspensum verhindert, dass ich während der gesamten Ausbildungszeit keinen einzigen Sommerurlaub genießen konnte - entweder wegen der Theoriephasen (in denen kein Urlaub genommen werden darf) oder wegen der knappen Arbeitszeit in den Praxisphasen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die hohe Anzahl an technischen Berichten, die während der Praxis- und Theoriephasen angefertigt werden müssen. Mit insgesamt 11 Berichten (mit je Hauptteilen von über 20 Seiten) habe ich genug geschrieben für die nächsten paar Jahre...