ODER
Bauklötze, Rennbahn, Modellbau – bei manch einem scheint sich schnell abzuzeichnen, in welche Richtung der spätere Berufsweg führt. Aber ist das wirklich der erste Schritt ins Maschinenbaustudium? Ein duales Studium Maschinenbau erfordert natürlich mehr als nur ein paar Modellbau-Kenntnisse. Ob die Fließbandproduktion von Autos oder das Abfüllen von Lebensmitteln in Dosen, Tuben oder Pappschachteln – ohne Maschinenbauer wäre das nicht möglich. Eine Welt ohne Maschinen ist nicht mehr vorstellbar, eine Welt ohne Maschinenbauerinnen oder Maschinenbauer genauso wenig.
Morgens mit dem Auto, der Bahn, dem Bus zur Arbeit oder mit dem Spaceshuttle zur ISS – ohne Maschinenbauingenieure undenkbar. Ob Abfüll- oder Verpackungsanlagen in der Lebensmittelproduktion, Motoren und Turbinen oder auch Pumpen – als angehender Maschinenbauer lernst du alles über die Entwicklung, Konstruktion und Produktion von komplexen Maschinen und Anlagen. Später kannst du im Grunde überall dort arbeiten, wo Maschinen eingesetzt und überwacht, neue Maschinen entwickelt und gebaut und Produktionsabläufe organisiert und optimiert werden müssen.
Tipp-Box: Außerdem ist der duale Studiengang auch unter der Bezeichnung Präzisionsmaschinenbau zu finden. Das duale Studium Präzisionsmaschinenbau erfolgt ausbildungsintegriert. Bedeutet: Du kombinierst es mit einer Ausbildung zum Mechatroniker. Es wird ebenfalls mit dem Bachelor of Engineering abgeschlossen.
Im dualen Studiengang mit dem Schwerpunkt Verbundwerkstoffe/Composites, zukünftig Lightweight Engineering & Composites genannt, lernst du die Grundlagen des Maschinenbaus und erhältst zusätzliche Kenntnisse in der Kunststoff- und Metallverarbeitung sowie im Umgang mit Werkstoffen. Du beschäftigst dich mit dem Prozess der automatisierten Herstellung und Bearbeitung von Komponenten aus unterschiedlichen Werkstoffen. Es geht in dem dualen Studium auch um die Optimierung von Fertigungsprozessen und Herstellungsverfahren. Die Konstruktion, Berechnung und Qualitätssicherung von bestimmten Bauteilen gehört ebenfalls zu deinen Aufgaben.
Den dualen Studiengang im Bereich Maschinenbau erfolgreich absolviert? Dann wartet ein großes berufliches Einsatzspektrum auf dich. Du bist nach deinem dualen Studium bestens für alle technisch orientierten Positionen und Führungsfunktionen in Ingenieurbüros und der Industrie ausgebildet. Ob in der Fahrzeugindustrie, im Stahl- und Leichtmetallbau, Schiffsbau, in der Energie- oder Luft- und Raumfahrttechnik, aber auch im öffentlichen Dienst, bei Unternehmensberatungen, dem TÜV oder Versicherungen – als Ingenieur im Bereich Maschinenbau gibt es viele Möglichkeiten, den geeigneten Job zu finden.
Wusstest du schon, dass …
… die Maschinenbau-Branche die größte Industriebranche darstellt? Der Maschinenbau ist weltweit praktisch an allen industriell gefertigten Gütern des täglichen Lebens beteiligt.
Das duale Studium Maschinenbau verhilft dir zu einem ersten berufsqualifizierenden Hochschulabschluss, dem Bachelor of Engineering oder dem Bachelor of Science. Entscheidest du dich für ein duales Studium – wie zum Beispiel im dualen Studium Präzisionsmaschinenbau mit paralleler Berufsausbildung, erlangst du zusätzlich einen Ausbildungsabschluss als Mechatroniker, Industriemechaniker, Konstruktionsmechaniker, technischer Produktdesigner, Anlagenmechaniker oder Metallbauer.
Techniker: Komplexe Maschinen und Anlagen konstruieren, entwickeln und produzieren – technisches Know-how ist dafür Grundvoraussetzung.
Zahlengenie: Mathe spielt im dualen Maschinenbaustudium eine entscheidende Rolle. Geometrie, Differenzial- und Vektorrechnung sind bei der Planung, dem Entwurf und der Konstruktion von Maschinen von großem Nutzen.
Analytiker: Nur mit klaren Strukturen und Vorstellungen lassen sich Baupläne umsetzen. Genauso müssen Funktionsweisen hinterfragt, analysiert und optimiert werden, damit zum Beispiel das Schleuderprogramm deiner Waschmaschine immer die gleiche Anzahl an Umdrehungen macht.
Der Studiengang Maschinenbau bietet dir eine sichere berufliche Perspektive, da Maschinenbauer in unserer hochtechnisierten Gesellschaft immer gebraucht werden. Zudem bist du mit dem breit angelegten Studium vielseitig einsetzbar: Fahrzeugindustrie, Stahl- und Leichtmetallbau, Schiffsbau oder in der Energie-, Luft- und Raumfahrttechnik – dem Maschinenbauer oder der Maschinenbauerin stehen in der Regel alle technisch orientierten Positionen in der Industrie, aber auch in Ingenieurbüros offen.
Während deines dreieinhalb- bis vierjährigen dualen Studiums wechseln sich Praxis- und Theoriephasen ab, ganz gleich, ob du dich für ein praxisintegriertes oder ein ausbildungsintegriertes Studium entscheidest – welche Art des dualen Studiums du wählst, hängt übrigens oft mit der Stellenausschreibung des jeweiligen Unternehmens zusammen. In der Hochschule lernst du zunächst die benötigten Grundlagen aus Physik, Chemie, Mathematik, Mechanik und Dynamik. Fächer wie Technische Mechanik, Werkstoffwissenschaft, Fertigungstechnik oder Konstruktionslehre stehen danach auf deinem Stundenplan.
Die Hochschule findet in der Regel im Blockmodell oder im Zeitmodell statt. Im Blockmodell besuchst du im dreimonatigen Rhythmus die Hochschule und deinen Praxisbetrieb. Studierst du im Zeitmodell, nimmst du während der Semesterzeiten am normalen Studienbetrieb teil und nutzt die Semesterferien für deine Praxisseminare.
Beim Wochenmodell handelt es sich um eine Studienform, in der sich Praxis- und Vorlesungszeiten innerhalb der Woche abwechseln. In der Regel verbringst du drei Tage im Unternehmen und zwei in der Hochschule.
Entscheidest du dich für einen Studiengang an einer Fernuniversität, verbringst du die Vorlesungen nicht in einer Hochschule, sondern eignest dir das theoretische Wissen in Online-Seminaren an. Bei einem Fernstudium hast du also keine festen Vorlesungszeiten und musst dir die nötige Theorie selbstständig aneignen. Die Hochschule besuchst du nur an sogenannten Präsenztagen oder für Prüfungen.
Übrigens: An manchen Hochschule heißt die ausbildungsintegrierende Variante des dualen Studiums StudiumPlus – also in diesem Fall StudiumPlus Maschinenbau. Das ist regional unterschiedlich.
In deinen Theoriephasen besuchst du die Hochschule und eignest dir Inhalte aus den Bereichen Naturwissenschaft, Mathematik und Technik an. Dabei werden unter anderem Methoden der Produktions- und Konstruktionstechnik vermittelt, die häufig einhergehen mit Simulations- und Informationstechnologien, denn bevor eine Maschine in die Fertigung geht, muss zunächst einmal am virtuellen Modell die Funktionsfähigkeit überprüft werden.
Die Aufgaben eines Ingenieurs bearbeiten – und das Ganze leistungsorientiert und praxisnah – steht während des Studiums im Fokus. Was das genau bedeutet? Du lernst unter anderem Konstruktionen zu zeichnen, diese digital festzuhalten und aufzubereiten, um sie anschließend in die Realität umzusetzen. In Laboren und Werkstätten packst du also an und übst dich im Schweißen und Löten.
Typische Vorlesungen im dualen Studium sind:
Wenn du nach deinem Bachelor-Abschluss noch ein Masterstudium anstrebst, hast du die Möglichkeit, dich zu spezialisieren. Dabei baut der Master Maschinenbau auf deinem bisherigen Wissen auf und du erlernst weitere wichtige Theorien und Methoden, um später als Experte oder Expertin im Bereich Maschinenbau tätig zu werden. Je nach Universität hast du dabei die Möglichkeit aus verschiedenen Schwerpunkten und Interessen zu wählen. Wie wäre es zum Beispiel mit Kursen im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik? Oder doch lieber Umwelttechnik?
In den Praxisphasen absolvierst du Praxisseminare oder Pflichtpraktika. Diese nehmen in etwa die Hälfte deines dreijährigen Studiums in Anspruch. Die Zeit im Unternehmen nutzt du dafür, dein theoretisches Wissen aus den Vorlesungen anzuwenden und besser verstehen zu können. Wie zum Beispiel betriebliches Rechnungswesen funktioniert, hast du in der Vorlesung schon gehört – jetzt lernst du, wie du es im Unternehmen umsetzt. Im dualen Studium Präzisionsmaschinenbau absolvierst du in deinen Praxisphasen eine Ausbildung zum Mechatroniker.
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