Es steht mal wieder der Jahresurlaub an und du hast gerade die heiligen Hallen des Flughafens betreten. Allerdings gehörst du nicht zu den Menschen, die dann überlegen, ob sie an die Badesachen oder das Ladekabel gedacht haben. Stattdessen stehst du wie gebannt vor einer verglasten Wand und beobachtest, wie die Flugzeuge starten. Wie kann es sein, dass sich so ein schwerer Vogel in der Luft halten kann? Wie viele Motoren hat diese Maschine? Und was passiert, wenn ein Triebwerk ausfällt? Wenn dir diese Fragen nicht aus dem Kopf gehen, kommt das duale Studium Luft- und Raumfahrttechnik wie gerufen. Darin lernst du unter anderem alles über die Herstellung von Flugzeugen, ihren Verbrauch und ihren Einfluss auf die Umwelt. Nicht nur dank dieser spannenden Themen wird die Zeit bis zum Abschluss wie im Flug vergehen!
Auch wenn sich das duale Studium Luft- und Raumfahrtechnik nach Astronauten, Raketen und Mondlandung anhört, hat es nur bedingt etwas damit zu tun. Denn der Studiengang Luft- und Raumfahrttechnik gehört zum großen Bereich Maschinenbau und dreht sich um die Verbesserung von Luftfahrzeugen. Ob Helikopter, Flieger oder Raumfahrzeug – mit welchen Flugobjekten genau du es zu tun bekommst, hängt ganz von dem Unternehmen ab, bei dem du dein duales Studium absolvierst. Das Flugzeug neu erfinden musst du allerdings nicht. Es geht viel eher um die Optimierung der Einzelteile eines Flugzeugs, beispielsweise die Triebwerke oder den Autopiloten. In diesen Bereichen kannst du dann bei der Entwicklung und beim Testen mitwirken oder an der Verbessrung der Bauteile arbeiten.
Bevor du aber als Experte für Flugzeuge durchstartest, erlernst du erst einmal die Grundlagen der Luft- und Raumfahrt. Das tust du, indem du abwechselnd deinen Ausbildungsbetrieb und die Hochschule besuchst. Insgesamt drei Jahre, also sechs Semester, brauchst du, um dein Studium mit dem Abschluss Bachelor of Engineering zu beenden. Alles beginnt mit einem Grundstudium, das je nach Unternehmen und Hochschule bis zu zwei Jahre dauern kann. In dieser Zeit bekommst du es an der Uni mit Mathe, Physik, technischer Mechanik und Werkstoffkunde zu tun. Um dich mit dem elektronischen Geräten an Bord auszukennen, dürfen Fächer wie Elektrotechnik sowie Elektronik und Messtechnik ebenfalls nicht fehlen. Im weiterführenden dualen Studium Luft- und Raufahrttechnik vertiefst du dein erlerntes Wissen und schaust dir zusätzlich Themen wie Maschinendynamik und Konstruktion genauer an. Allerdings bist du nicht nur Student, sondern auch Azubi. Deswegen bekommst du im Unternehmen die Möglichkeit, den Theoriestoff in die Praxis umzusetzen. Beispielsweise bist du dann in Fachabteilungen unterwegs und darfst bei der Entwicklung neuer Triebwerke behilflich sein. Mit der Zeit wirkst du bei unterschiedlichen Projekten mit und bringst sogar eigene Ideen ein.
Manche Unternehmen bieten auch eine Spezialisierung an, für die du dich im Laufe der Ausbildung entscheidest. Zur Auswahl steht etwa die Vertiefung Luft- und Raumfahrtsysteme. In diesem Fall beschäftigst du dich überwiegend mit Konstruktionen und Luftfahrtsystemen. Der andere Schwerpunkt nennt sich Luft- und Raumfahrtelektronik. Wie der Name bereits vermuten lässt, steht hier mit Themen wie Software-Engineering die Elektronik im Vordergrund. Die letzte Hürde, die du in deinem dualen Studium Luft- und Raumfahrttechnik nehmen musst, ist das Verfassen einer Bachelorarbeit. Anschließend kannst du beispielsweise bei Flugzeugherstellern oder -gesellschaften arbeiten. Sogar die Automobilbranche hätte ein Plätzchen für dich.
Info: Du kannst du auch direkt einen Studiengang mit einem Schwerpunkt wählen, wie zum Beispiel das duale Studium Elektro- und Luftfahrttechnik.
Damit während des dualen Studiums Luft- und Raumfahrttechnik keine Turbulenzen auftreten, bringst du am besten technisches sowie naturwissenschaftliches Verständnis mit. Den Mathe- und Physikunterricht solltest du also schon immer gerne besucht haben. Auch Englisch solltest du in der Schule nicht unbedingt vernachlässigt haben. Es ist nämlich keine Seltenheit, dass die Fachliteratur auf Englisch ist. Dass du in diesen Fächern keine Bruchlandung gemacht hast, zeigt im Idealfall dein (Fach-)Abiturzeugnis – diesen Abschluss brauchst du, wenn das duale Studium Luft- und Raumfahrttechnik für dich infrage kommt. Ein Vorpraktikum ist für die Bewerbung hingegen nur selten erforderlich. Das brauchst du meistens, wenn du Studiengänge wie Maschinenbau oder Luft- und Raumfahrttechnik in Vollzeit studieren willst.
Für das duale Studium solltest du belastbar sein und selbstständig arbeiten können, denn es ist mit viel Arbeit und noch mehr Lernphasen verbunden. Da kontrolliert niemand, ob du die Hausaufgaben machst oder nicht. Im Studium musst du dich selbst organisieren und den Stoff spätestens bis zum Klausurtermin nachgeholt haben. Am Ende des Semesters müssen nämlich nur die Klausurnoten stimmen. Zu guter Letzt spielt noch Mobilität eine nicht ganz unwichtige Rolle. Es kann nämlich vorkommen, dass Unternehmen und Hochschule sich an verschiedenen Orten befinden. Beispielsweise ist dein Unternehmen in München ansässig, während sich die Hochschule in Augsburg oder sogar in Ravensburg befindet. Ein längerer Anfahrtsweg sollte dir also keine Probleme bereiten.
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