„Fischers Fritze fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritze.“ Sätze wie dieser sind für jeden eine Herausforderung, denn es ist nicht leicht sie schnell und deutlich auszusprechen. Gerade losgelegt, schon hat man einen Knoten in der Zunge und verhaspelt sich. Bei manchen Menschen ist dies nicht nur bei Zungenbrechern der Fall – sie leiden unter Sprach- oder Stimmstörungen. So haben etwa ein Viertel aller Kinder, die in Deutschland eingeschult werden, Sprachentwicklungsstörungen. Hier kommt der Logopäde zum Einsatz, denn er ist der Spezialist in der Behandlung von Lautbildungsstörungen, Schluckbeschwerden oder hilft bei der Stimmbildung – nicht nur bei Schulkindern.
Logopädie ist Teil der klinischen Neuropsychologie und bedeutet wörtlich übersetzt „Sprecherziehung“. Du lernst also, wie du Menschen, die aus psychischen oder physischen Gründen Sprachprobleme haben, durch Sprachtherapie hilfst, besser zu kommunizieren, so dass sie ohne Probleme am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Das duale Studium Logopädie vereint dabei Fachwissen aus mehreren Disziplinen. Das Wissen der Logopädie setzt sich aus den Grundlagen von Medizin, Sprachwissenschaft, Psychologie und Heilpädagogik zusammen. Während deines dualen Studiums erwirbst du im Besonderen Kenntnisse über Sprach- und Hörstörungen sowie die therapeutischen Kompetenzen zur Behandlung.
Was kann ich nach dem dualen Studium Logopädie machen?
Mit dem Bachelor in Logopädie hast du die Möglichkeit, im Gesundheits- und Sozialbereich tätig zu werden. Was das genau bedeutet? Du kannst dich mit einer eigenen Praxis selbstständig machen oder in Kliniken, Gesundheitseinrichtungen, sprachtherapeutischen Einrichtungen und in der Forschung arbeiten. Dabei gehören die Nichtärztliche Behandlung und die Therapie zu deinen Aufgabenfeldern. Du kannst aber ebenfalls eine Lehrtätigkeit an beruflichen oder berufsbildenden Schulen übernehmen und dein Wissen weitergeben.
Welchen Abschluss erwerbe ich mit dem dualen Studium Logopädie?
Das duale Studium Logopädie verhilft dir zum einen zu einem ersten berufsqualifizierenden akademischen Hochschulabschluss, dem Bachelor of Science (B. Sc.) Bei der ausbildungsintegrierenden Variante erhältst du zusätzlich die staatliche Anerkennung für Logopädie – also die Berufszulassung als Logopäde oder Logopädin.
Wissenschaftler: Um die komplexen Grundlagen des dualen Studiums zu verstehen, ist ein hohes wissenschaftliches Interesse gefragt. Für Disziplinen wie Sprachwissenschaft und Medizin musst du dich auch theoretisch mit den Inhalten auseinandersetzen. Hast du in der Schule Spaß an Naturwissenschaften, steckt auch ein Wissenschaftler in dir.
Helfer: Als Logopäde wirst du von Menschen aufgesucht, die gesundheitliche Probleme haben. Dabei ist es besonders wichtig, Empathie zu zeigen und sich der Probleme der Patienten anzunehmen. Du musst dich um ihren Gesundheitszustand kümmern und vor allem vertrauensvoll mit ihren Anliegen umgehen.
Menschenkenner: Da Sprachstörungen auch psychische Ursachen haben können, ist es besonders wichtig, dass du Menschen gut einschätzen kannst, ihnen aber genauso ein Gefühl von Sicherheit gibst, damit sie offen über ihre Probleme sprechen.
Perfektionist: Es ist wichtig, dass du pflichtbewusst und sorgfältig arbeitest, schließlich geht es um die Gesundheit anderer Menschen. Gute Organisation gehört genauso dazu, schließlich müssen Krankheitsverläufe dokumentiert und Patientenakten geführt werden. Auch bei der Terminvergabe darf nichts durcheinandergeraten.
Logopädie ist eigentlich ein Berufsfeld, in welches man durch eine als schulische Ausbildung einsteigt. Das duale Studium der Logopädie hat aber den großen Vorteil, dass man als Akademiker, also als Bachelor of Science oder sogar Master of Science, bessere Berufschancen hat, da wissenschaftliches Arbeiten in diesem Bereich immer mehr an Bedeutung gewinnt – zum Beispiel, um Therapiekonzepte weiterzuentwickeln. Der Vorteil der Kombination aus Studium und Ausbildung, also dem ausbildungsintegrierenden dualen Studium – ist dann natürlich, dass du gleich zwei Qualifikationen erhältst. Hast du bereits eine Ausbildung als Logopäde oder Logopädin abgeschlossen, kannst du natürlich auch berufsbegleitend dual studieren und bereits von deinem Gehalt profitieren.
Im Falle eines ausbildungsintegrierenden dualen Studiums, das drei bis vier Jahre dauert, wechselst du regelmäßig zwischen Universität und Berufsschule. Die parallel stattfindende Ausbildung ist nämlich eine schulische Ausbildung.
Allerdings läuft das ausbildungsintegrierende duale Studium Logopädie häufig anders ab als in anderen Fachbereichen: Im ersten Jahr besuchst du meistens nur die Berufsfachschule und sammelst erste praktische Erfahrungen. Im zweiten Ausbildungsjahr kommen dann Vorlesungen und Seminare an der Hochschule dazu, die du parallel zur Berufsfachschule besuchst.
In der Berufsfachschule wartet nach drei Jahren eine Abschlussprüfung auf dich, in der du in fünf schriftlichen Prüfungen beweisen musst, dass du dir in deinen Hauptfächern Logopädie, Phoniatrie, Audiologie/Pädaudiologie, Neurologie/Psychologie sowie Berufs-, Gesetzes- und Staatsbürgerkundeausreichend Wissen angeeignet hast. Nach den schriftlichen Prüfungen wartet die mündliche Prüfung auf dich. Mündliche Prüfungen finden entweder einzeln oder in der Gruppe statt. Im letzten Teil der Prüfung – dem praktischen Teil – wird eine echte Behandlung simuliert. Du erhebst eine Anamnese und erstellst einen Behandlungsplan. Zudem wirst du eine Behandlung vorführen.
Studierst du berufsbegleitend, hast du diesen Teil schon hinter dir und studierst in Teilzeit neben deiner Tätigkeit als Logopäde. In der Regel kannst du dir die Zeit dann frei einteilen, da sich dann um ein Fernstudium handelt – manche kommen aber nicht ohne Präsenzphasen aus.
Ebenso hast du die Möglichkeit, nach einer abgeschlossenen Ausbildung ein Studium in Vollzeit aufzunehmen. Dein Vorteil: Dank deiner Ausbildung kannst du direkt ins vierte Semester starten. Auf dein Gehalt musst du während dieser Zeit allerdings verzichten.
Was mache ich in den Theoriephasen?
In der Hochschule erwirbst du zunächst das benötigte Grundlagenwissen. Je nach Hochschule können Inhalte und Schwerpunkte variieren, aber Fächer wie Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Phonetik, Linguistik und Medizin werden dir in jedem Fall begegnen.
Sind die Grundlagen gelegt, kommt das fachkundliche Wissen über logopädische Störungsbilder hinzu. Du lernst die Störungsbilder der Neuropsychologie und Gerontopsychiatrie ebenso kennen, wie Konzepte der Sprachförderung und Störungen der Sprach-, Sprech-, und Hörentwicklung. Fachübergreifend ergänzen Projektmanagement, Betriebswirtschaft oder Qualitätsmanagement zusätzlich dein Wissen.
Kann ich mich im dualen Studium auch spezialisieren?
Bereits im grundständigen Studienfach Logopädie kann – je nach Hochschule und Angebot im dualen Studiengang – eine Spezialisierung erfolgen. So kann der Fokus zum Beispiel auf Stimmstörungen, Förderung der Sprachentwicklung oder Prävention gelegt werden.
Was mache ich in den Praxisphasen?
In den praktischen Phasen geht es für dich in therapeutische Einrichtungen. Es kann sich dabei um ein Krankenhaus, eine Fachklinik, eine logopädische Praxis oder eine Rehaklinik handeln. In dieser Zeit bist du bei Behandlungen und Therapien hautnah dabei, lernst die Patienten kennen und kannst dich an dein zukünftiges Arbeitsumfeld gewöhnen.
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