ODER
Das Zukunftsprojekt der Industrie nennt sich Smart Factory – vergleichbar mit dem Smart Home der Immobilienwirtschaft, also der intelligenten Vernetzung von Energieträgern im Zuhause. In der Industrie sollen Maschinen und Systeme so vernetzt werden, dass die Produktion noch reibungsloser und mit möglichst wenig menschlicher Unterstützung abläuft. Schon jetzt arbeiten immer mehr Unternehmen mit Softwareanbietern zusammen. Da es dabei auch um die Entwicklung von Fertigungsprozessen und Anlagen geht, ist nicht zuletzt die Arbeit der Maschinenbauingenieure gefragt.
Das duale Studium Konstruktion und Fertigung ist Teil des Fachbereichs Wirtschaft und Technik. Thematisch gehört der Studiengang zur Disziplin Maschinenbau und ist eine Mischung aus Mathe, Naturwissenschaft und Technik. Mit dem erlernten Fachwissen optimiert man Produkte, Maschinen oder Fertigungsprozesse oder entwickelt sogar komplett neue Verfahren oder Bauteile. Dafür muss man seine Idee erst anhand von Zeichnungen konzipieren, dann konstruieren und anschließend testen.
Ob neue Erzeugnisse oder Verfahren – die Einführung muss sich für das Unternehmen finanziell lohnen, weswegen bei dem Studiengang auch Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle spielt. Aus diesem Grund ist die Betriebswirtschaftslehre häufig ebenfalls Teil des Studiums.
Da in den unterschiedlichsten Branchen maschinell produziert wird, findest du in verschiedenen Wirtschaftszweigen einen Job. Zudem ist das Tätigkeitsfeld Maschinenbau an sich sehr vielseitig, sodass dich bei jedem Unternehmen andere Aufgaben erwarten: Bei einem Anbieter für Systemtechnik setzt du Maschinen instand, wartest diese und entwickelst neue Bauteile dafür. Sollten Fehlermeldungen auftreten, suchst du nach Ursachen, behebst das Problem und dokumentierst dein Vorgehen.
Ebenso könntest du in einer Firma für Elektrotechnik tätig werden und neue Produkte, beispielsweise Elektroleitungen, prüfen, die Qualität beurteilen und für die Marktfreigabe sorgen. Darüber hinaus optimierst du bestehende Produktionsprozesse und entwickelst sogar neue Fertigungsverfahren. Je nach Abteilung kann auch die Betreuung und Beratung von Kunden zum Arbeitsalltag gehören.
Welchen Abschluss erwerbe ich mit dem dualen Studium?
Das duale Studium Konstruktion und Fertigung endet mit dem Abschluss Bachelor of Engineering (B. Eng.).
Kann ich das duale Studium Konstruktion und Fertigung mit einer Ausbildung kombinieren?
In der Regel wird das duale Studium Konstruktion und Fertigung nicht mit einer Berufsausbildung kombiniert. Wenn es – im seltenen Fall – doch von Betrieben angeboten wird, beendest du den dualen Studiengang sowohl mit einem Bachelor of Engineering als auch mit einem Berufsabschluss beispielsweise zum Industriemechaniker oder Mechatroniker.
Wissenschaftler: Seien es elektrische Messungen oder Wärmelehre – naturwissenschaftliche Fächer wie Physik machen einen Großteil des Studiums aus. Das Wissen, dass man sich dort aneignet, muss man nicht nur theoretisch beherrschen, sondern auch praktisch an Maschinen und Prozessen anwenden.
Techniker: Das komplette Berufsfeld von Maschinenbauingenieuren dreht sich um technische Produkte oder Maschinen wie Industrieroboter oder Mess- und Prüfprozesse. Als dualer Student bewundert man nicht nur bestehende Verfahren, sondern kennt sich so gut aus, dass man diese weiterentwickeln kann.
Teamplayer: Wenn man gerade an einer Neueinführung arbeitet – beispielsweise an einem innovativem Kompaktlüfter – macht man das nie im Alleingang. Stattdessen ist man Teil eines mehrköpfigen Teams und arbeitet mit Ingenieuren verschiedener Fachrichtungen zusammen. Know-how aus vielen einzelnen Bereichen kommt dann zusammen und muss produktiv zusammengetragen werden.
Maschinenbau ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Deutschland. Die Produkte, Anlagen und Verfahren, die von Ingenieuren entwickelt werden, sorgen für den Fortschritt in der Technik und leisten damit einen großen Beitrag zur deutschen Wirtschaftskraft im internationalen Vergleich. Nach dem dualen Studium sind die Einsatzmöglichkeiten so breit, dass man in vielen verschiedenen Branchen eine Anstellung findet. Dein Job ist zukunftssicher – ob in einem Automobilunternehmen oder bei einem Energiekonzern. Und er ist sehr gut bezahlt.
Das duale Studium dauert in der Regel drei Jahre, also sechs Semester. In dieser Zeit besucht man im dreimonatigen Rhythmus die Hochschule und den Ausbildungsbetrieb. In der Hochschule werden in Vorlesungen, Seminaren und Kursen theoretische Inhalte in Modulen wie Werkstoffkunde, Fertigungsverfahren oder Konstruktionstechnik vermittelt.
Die Praxisphasen absolviert man beim dualen Partner im Unternehmen. Dort lernt man oftmals mehrere Abteilungen kennen, wird in das Tagesgeschäft eingebunden und darf eigenständig Projekte bearbeiten. Ist man in einem Konzern tätig, kann es vorkommen, dass man unterschiedliche Standorte besucht. Handelt es sich um eine internationale Firma, wird häufig sogar ein Auslandsaufenthalt angeboten. Im sechsten Semester erfolgt dann die Bachelorarbeit, die im Unternehmen geschrieben wird.
Was mache ich in den Theoriephasen?
Der Studiengang wird in ein Grund- und Hauptstudium unterteilt. Im Grundstudium erweiterst du deine mathematischen sowie physikalischen Kenntnisse, wozu auch ingenieurtechnische Grundlagen gehören. Dann werden Themen wie Wärme, Energie, Strömung und technische Mechanik behandelt.
Im Hauptstudium kannst du oft eine Vertiefung oder einen Studienschwerpunkt und dazu passende Veranstaltungen wählen. Dann stehen beispielsweise Kurse zur Produktionssteuerung oder Fertigungsplanung auf dem Stundenplan. Darüber hinaus nimmst du an Studienprojekten teil, besuchst Englischkurse und erlernst betriebswirtschaftliche Grundlagen. Durch die Wahlmodule und Vertiefungen, kannst du dich für verschiedene Fächer entscheiden. Aufgrund des großen Angebotes ist es schwierig, allgemeingültige Angaben zu machen, was genau an Inhalten auf dich zukommt. Die folgenden Bereiche stehen allerdings immer auf deinem Lehrplan:
- Konstruktion
- Fertigungsverfahren
- Berechnungsmethoden
- Elektrotechnik
Kann man sich im Studium auch spezialisieren?
Oftmals kann man sogenannte Schwerpunktmodule wählen und anschließend Kurse besuchen, die man besonders interessant findet. Man kann den Fokus beispielsweise auf Produktionssysteme und Produktionssteuerung, Methoden des Konstruierens oder Erneuerbare Energien legen.
Was macht man in den Praxisphasen?
In der Praxis lernt man unterschiedliche Fachbereiche des Betriebs und dessen Strukturen kennen. Welche Aufgaben man genau übernimmt, hängt immer von dem Unternehmen ab. Ein Beispiel: Absolviert man das duale Studium bei einem Baumaschinenhersteller, bearbeitet man in einer der praktischen Phasen Metalle und Kunststoffe mit unterschiedlichen Anlagen, macht sich mit den dazugehörigen technischen Unterlagen vertraut und lernt die sogenannte Norm – also die „Soll-Beschaffenheit“ der Produkte – kennen.
Man könnte auch in einer Firma arbeiten, die sich auf elektronische Steuerungstechnik spezialisiert hat. Auch dort beschäftigt man sich mit Fertigungsplänen, installiert beispielsweise elektrohydraulischen Steuerungen und erprobt diese. Ebenso könnte man Simulationen von elektrischen Maschinen oder Seilantrieben durchführen. Hast du dich für einen Betrieb des Maschinenbaus entschieden, wirkst du unter anderem beim Bau neuer Anlagen mit, planst den Einsatz von Werkstoffen sowie Betriebsmitteln und überprüfst ob die Neuheiten den Qualitätsanforderungen entsprechen. Darüber hinaus bieten größere Unternehmen in den praktischen Phasen oftmals eigene Workshops, beispielsweise im Bereich Persönlichkeitsentwicklung und Sprachtrainings an.
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