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Handwerk ist voll dein Ding, aber du hast auch irgendwie Lust auf Betriebswirtschaft? Dann könnte das duale Studium Handwerk was für dich sein. In der Regel arbeitest du nämlich in einem Handwerksunternehmen, aber übernimmst auch viele wirtschaftliche Aufgaben. Beispielsweise hast du die Buchhaltung im Blick oder überwächst die Produktion. Auf dich warten verantwortungsvolle Aufgaben – als dualer Student verstehst du nämlich nicht nur etwas von Zahlen und Strategien, sondern kennst dich perfekt mit den Abläufen sowie Produkten des Unternehmens aus.
Ein duales Studium im Handwerk dauert insgesamt drei bis dreieinhalb Jahre, also sechs bis sieben Semester. Du wechselst immer zwischen deinem Ausbildungsbetrieb und der Hochschule – entweder blockweise oder wöchentlich. Das duale Studium kannst du in unterschiedlichen Handwerks-Unternehmen machen: Bäckerei, Malerwerkstatt, Bauunternehmen oder Möbelhersteller – um nur ein paar zu nennen. Je nachdem, für welchen Ausbildungsbetrieb du dich entschieden hast, erwarten dich ganz verschiedene Aufgabenbereiche.
So bekommst du einen breiten Überblick und praktische Erfahrungen in vielen Aspekten deines Fachbereichs.
Ausbildungsintegrierend, praxisintegrierend, berufsintegrierend oder berufsbegleitend – so lauten die vier Arten des dualen Studiums. Informier dich unbedingt vorab, welche Form für dich in Frage kommt, indem du auf den Link klingst.
Ein duales Studium im Handwerk wird häufig in Kombination mit BWL angeboten. Um im Betrieb wirklich mitzuhelfen und nicht nur dabei zu sein, ist kaufmännisches Know-how gefragt. Deshalb wirst du in der Hochschule verschiedene wirtschaftliche Vorlesungen und Seminare belegen:
Duales Studium Handwerk ist ein ziemlich weit gefasster Begriff. Meistens umfasst so ein Studium auch BWL, wundere dich also nicht, wenn du mal die Bezeichnung „Duales Studium BWL - Handwerk“ siehst. Alternativ gibt es aber auch andere handwerkliche Studiengänge, z. B. Holztechnik, Elektrotechnik oder Bauingenieurwesen.
Bachelorarbeit und Abschluss
Nachdem du deine Bachelorarbeit eingereicht hast, erhältst du den Titel Bachelor of Arts. Damit steigst du direkt ins Unternehmen ein – vielleicht bleibst du sogar in dem Betrieb, in dem du das duale Studium gemacht hast. Mit Berufserfahrung hast du auch Chancen auf eine Führungsposition im Unternehmen ein, z. B. als Team- oder Abteilungsleiter:in oder sogar als Manager:in.
Für ein duales Studium im Handwerk solltest du ein Zahlengenie sein, das aber auch gerne mitanpackt. Denn in kleineren Betrieben musst du nicht nur die monatlichen Kosten berechnen, sondern auch mal selbst Hand anlegen, wenn es erforderlich ist. Gute Deutsch- und Englischkenntnisse sind auch wichtig, weil du im Unternehmen zum Ansprechpartner wirst, der sich sowohl schriftlich als auch mündlich gut ausdrücken muss. Und in der Hochschule steht Wirtschaftsenglisch auf dem Programm.
Mit der allgemeinen Hochschulreife hast du übrigens die besten Chancen. Aber auch mit dem Fachabitur kannst du dich bewerben. Unter Umständen musst du vor Studienbeginn einen Aufnahmetest an der Hochschule bestehen. Hast du vorher eine Ausbildung und die Weiterbildung zum Meister gemacht, wirst du ebenfalls zum Studium zugelassen.
Deine Voraussetzungen auf einen Blick:
Unter der Woche den Betrieb unterstützen und am Wochenende für die Uni lernen – für das duale Studium BWL-Handwerk brauchst du einiges an Ausdauer.
Während deines dualen Studiums im Handwerk bekommst du circa 700 bis 1.000 Euro brutto im Monat. Mit jedem Jahr erhöht sich deine Vergütung während des dualen Studiums.
Studienjahr | Gehalt (brutto/Monat) |
1. Studienjahr | 700–850 Euro |
2. Studienjahr | 850–900 Euro |
3. Studienjahr | 900–1.000 Euro |
4. Studienjahr | 1.000–1.050 Euro |
Wie viel Gehalt du tatsächlich bekommst, hängt wie bei einer klassischen Ausbildung von vielen Faktoren ab. Die Branche, Bundesland, Unternehmensgröße aber auch Tarifverträge und Studienmodell entscheiden, wie hoch deine Entlohnung am Ende ausfällt. Informier dich dazu einfach direkt bei dem Betrieb, bei dem du dein duales Studium machen möchtest.
Nachdem du dein duales Studium im Handwerk erfolgreich abgeschlossen hast, erwartet dich ein Einstiegsgehalt zwischen 2.500 bis 4.000 Euro brutto im Monat. Auch hier hängt dein Gehalt wieder von Faktoren wie Branche, Unternehmen oder Tarifvertrag ab. Mögliche Tarifverträge, in die du eingeordnet werden könntest, sind beispielsweise Bauhauptgewerbe, Elektrohandwerk oder Friseurhandwerk.
Das Ziel des dualen Studiums Handwerk ist es, Führungspersonal für kleinere bis mittelständische Unternehmen auszubilden, z. B. Team- oder Abteilungsleiter. Mit mehr Berufserfahrung kannst du selbstverständlich auf diese Position aufsteigen. Das wird auch finanziell belohnt – bis zu 6.000 Euro brutto im Monat sind dann nämlich für dich drin.
Meisterprüfung
Wenn du vor oder während deines dualen Studiums eine Ausbildung gemacht und einen Gesellenbrief erworben hast, kannst du eine Meisterprüfung anstreben. Diese Weiterbildung vertieft dein Fachwissen und verbessert deine Berufschancen. Normalerweise gibt es Vorbereitungskurse, aber mit deinem Studium im Rücken kannst du diese oft überspringen und sparst so die Kurskosten. Die Prüfungsgebühren bleiben jedoch.
Masterstudium
Nach deinem Bachelor kannst du direkt mit einem Master weitermachen, entweder berufsbegleitend oder in Vollzeit. Spezialisiere dich zum Beispiel in Business Management, Marketing oder Personal und Organisation. Rechne mit zwei bis vier Jahren Studienzeit und zusätzlichen Kosten, besonders bei berufsbegleitenden Programmen.
Leitungsposition
Mit etwas Berufserfahrung oder einem Masterabschluss kannst du easy in Führungspositionen einsteigen, z. B. als Team- oder Abteilungsleiter:in. Dabei helfen dir auch Schulungen, Seminare oder Workshops, die du zum Beispiel bei privaten Bildungsanbietern oder Kammern wie der IHK belegen kannst.
Selbstständigkeit
Im Handwerk unterscheidet man zwischen zulassungspflichtigen und zulassungsfreien Gewerken. Für zulassungspflichtige, wie Bäckerei oder Maurerarbeit, brauchst du einen Meisterbrief, um eine Firma zu gründen. Als Bauzeichner:in mit einem Bachelor kannst du dich beispielsweise direkt selbstständig machen, da das ein zulassungsfreies Handwerk ist. Informiere dich über die spezifischen Anforderungen in deinem Bereich. Außerdem benötigst du Startkapital, einen guten Standort und idealerweise erste Kundenkontakte.
Für ein duales Studium bewirbst du dich zuerst bei einem Unternehmen aus der Handwerksbranche, das ein duales Studium im Handwerk anbietet. In diese Bewerbung kommen die Klassiker: Anschreiben, Lebenslauf, Anlagen und vielleicht sogar ein Motivationsschreiben. Genaue Infos dazu findest du in unserem Bewerbungsratgeber.
Wenn du die Zusage von dem Unternehmen hast, wendest du dich an eine Hochschule. Mit deinem unterschriebenen Ausbildungsvertrag, einer beglaubigten Kopie deines Abschlusszeugnisses und den Antrag auf Immatrikulation kannst du dich einfach bei der Hochschule einschreiben. Wichtig dabei ist nur dein Abschluss.
Und wenn das alles geklappt hat? Dann steht deinem dualen Studium nichts mehr im Weg!
Duale Studiengänge sind beliebt und die Bewerber:innen sind meist sehr gut qualifiziert. Umso wichtiger ist es, dass du deine Stärken und Erfahrungen im Anschreiben, Lebenslauf oder Motivationsschreiben hervorhebst. Das bietet sich für ein duales Studium im Handwerk an:
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