Sei es das Streamen von Serien, das Shoppen per App oder die Überweisung mit Online-Banking – ein Leben ohne Digitalisierung ist längst unmöglich geworden. Und es geht rasant weiter: In einigen Jahren werden die Menschen ein selbstfahrendes Auto haben oder Krankheitssymptome per App an den Arzt weiterleiten. Damit Unternehmen in der Wirtschaft bei den technischen Entwicklungen auch mithalten können, sind sie auf Fachkräfte angewiesen, die sich sowohl mit digitalen und als auch betriebswirtschaftlichen Prozessen auskennen – Absolventen des dualen Studiums BWL – Digital Business Management zum Beispiel.
Das duale Studium BWL – Digital Business Management ist eine Mischung aus Betriebswirtschaft und Informationstechnik, wobei der Fokus auf betriebswirtschaftlichen Vorgängen liegt. Es handelt sich also nicht um ein reines Informatikstudium. Das Ziel ist es vielmehr, Nachwuchskräfte auszubilden, die sowohl Unternehmensprozesse als auch digitale Abläufe verstehen.
Da digitale Prozesse in so gut wie jedem Unternehmen Standard sind, ist auch die Auswahl an möglichen Arbeitgebern enorm – unabhängig von der Branche oder der Unternehmensgröße. Übrigens: Da du die praktischen Phasen des Studiums in Verbindung mit einem festen Unternehmen absolvierst, hast du Chancen, bei einer Übernahme in einer dir bereits bekannten Abteilung weiterarbeiten zu können. Einige berufliche Möglichkeiten nach dem Studium sind zum Beispiel:
Produktmanager
Als Produktmanager optimierst du beispielsweise die Homepage von Onlineshops und verbesserst Funktionen wie den Warenkorb oder den Bestellprozess, indem du unter anderem Datenanalysen durchführst.
Marketingmanager
Hier kümmerst du dich etwa um den Bereich Mobile-Marketing eines Lebensmittelherstellers, wozu nicht nur technische Prozesse, sondern auch die Budgetplanung gehören. Auch die Entwicklung von Marketing-Strategien und die dazugehörige Beratung von Kunden gehört in vielen Unter-nehmen zum Geschäftsmodell.
Projektmanager
Als Projektmanager in der Modeindustrie erstellst du Markt- und Wettbewerbsanalysen und leitest davon Handlungsempfehlungen ab. Zudem verbesserst du die Serviceangebote und optimierst die sogenannten Touchpoints, also die Berührungspunkte für Feedback zwischen Kunden und Unter-nehmen. In der Folge erarbeiten Projektmanager dann Prozesse, wie zum Beispiel Kunden-Newsletter individualisiert werden können.
In der Regel wird dir nach deinem dreijährigen dualen Studium der Bachelor of Arts verliehen.
Normalerweise lässt sich dieses duale Studium nicht mit einem Ausbildungsberuf kombinieren.
Weil die digitale Wirtschaft im Zuge der Industrie 4.0 – also der Verzahnung von industrieller Produktion und digitalen Prozessen – die Wirtschaft in Zukunft bestimmen wird, sind die Karriereaussichten bestens. Die Betriebswirtschaft- und IT-Kenntnisse, die du dir während des dualen Studi-ums aneignest, sorgen dafür, dass du für die unterschiedlichsten Positionen in so gut wie jeder Branche infrage kommst und dich mit digitalen Themen sehr gut auskennst – und diese eben auch mit deinem BWL-Know-how für ein Unternehmen zielgerichtet umsetzen kannst.
Das duale Studium dauert drei Jahre, also sechs Semester. Im dreimonatigen Wechsel besucht man als Studierender eine Fachhochschule und den jeweiligen Ausbildungsbetrieb. In der Fach-hochschule nimmt man an Seminaren, Vorlesungen sowie Projektarbeiten teil. Im sechsten Semes-ter wird in der Regel die Bachelorarbeit geschrieben.
Die praktische Umsetzung der Inhalte erfolgt dann im Ausbildungsbetrieb, wo man verschiedene Abteilungen, wie Controlling oder Marketing, besucht. Arbeitet man bei einem internationalen Konzern, kann es vorkommen, dass man an verschiedenen Standorten eingesetzt wird – zum Teil gehört sogar ein Auslandsaufenthalt dazu. In der gesamten Zeit wird man von einem Betreuer unterstützt.
Die theoretischen Phasen absolvierst du an staatlichen oder öffentlichen Fachhochschulen. Der Rahmenstudienplan deckt viele BWL-Themen ab, behandelt viele Elemente aus dem digitalen Bereich und einige rechtliche Fragestellungen werden ebenfalls diskutiert. Zudem gibt es noch Englischkurse und Veranstaltungen, bei denen so genannte Schlüsselqualifikationen gefördert wer-den. Dann werden Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens, empirische Forschungsmethoden sowie Präsentationstechniken vermittelt. Die genauen Inhalte des Studiums können sich von Hochschule zu Hochschule in ihren Schwerpunkten zum Teil stark unterscheiden. Die folgenden Module werden aber in den meisten Fällen abgedeckt:
Module aus dem betriebswirtschaftlichen Bereich:
- BWL
- Material- und Produktwirtschaft
- Marketing
- Wirtschaftsmathematik
Module aus dem Finanzwesen:
- Finanzbuchführung
- Bilanzierung
Module aus dem IT-Bereich:
- E-Marketing
- Big Data Analytics
- IT
Module aus dem Bereich Recht:
- Bürgerliches Recht
- Wirtschaftsrecht
Eine konkrete Spezialisierung gibt es nicht. Allerdings kann man sich durch Wahlfächer für eine Vertiefung entscheiden und sich zum Beispiel auf die Fachrichtung Finanz- und Rechnungswesen, Marketing oder Personalmanagement festlegen.
Dieses duale Studium ist sehr vielfältig und wird von den unterschiedlichsten Unternehmen angeboten. Deswegen lassen sich die konkreten Aufgabengebiete in der Praxis beim jeweiligen Partner nicht in ein paar Punkten zusammenfassen, sondern hängen von dem jeweiligen Unternehmen ab. Zudem durchläuft man im Betrieb selbst oft unterschiedliche Abteilungen – aus diesen Gründen finden sich in der Folge auch nur drei Beispiele aus unzähligen möglichen Praxisphasen.
Industrielle Herstellungsprozesse
Arbeitet man bei einem Elektrounternehmen, ist man beispielsweise daran beteiligt, den Herstellungsprozess des jeweiligen Produktes durch die Einführung neuer Abwicklungsprogramme zu optimieren. Dafür analysierst man erst die Fehler der gängigen Verfahren und überlegt sich dann, mit welchen digitalen Anwendungen die Probleme gelöst werden können.
Finanz- und Rechnungswesen
Hat man sich für einen Automobilkonzern entschieden, lernt man das Finanz- und Rechnungswesen näher kennen. Die Abläufe sind strategisch ausgerichtet, da man sich mit Investitionen und Finanzierungsangeboten beschäftigt. Oder man bewegt sich im Bereich Logistik und kommuniziert mit Zulieferern, verfolgt die gesamte Warenkette mit und schaut, wie diese durch weitere Programme optimiert werden kann. Zudem lernt man die unterschiedlichen Systeme kennen, mit de-nen in der Firma gearbeitet wird; zum Beispiel, mit welchen Verfahren Aufträge abgewickelt wer-den, die man mit der Zeit eigenständig bearbeiten kann.
Marketingprojekte
Im Marketingbereich wird üblicherweise in Projekten gearbeitet. Hier erstellt man zum Beispiel eine crossmediale Werbekampagne, die also für mehre Kanäle gedacht ist. Diese Kampagne läuft dann über verschiedene soziale Medien, Videoplattformen oder den eigenen Blog. Die Durchführung von Marktanalysen gehört dann ebenfalls zum Tätigkeitsbereich von dualen Studenten, in-dem man beispielsweise bessere Vermarktungswege für das angebotene Produkt sucht. Außer-dem möglich: Man wirkt bei der Neugestaltung eines Onlineshops mit – sowohl bei der Planung als auch bei der technischen Umsetzung.
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