„Haben Sie etwas zu verzollen?“ – Manch einem Reisenden rutscht bei dieser Frage das Herz in die Hose. Denn immer wieder wird versucht, als Urlaubsandenken oder aus kriminellen Interessen Waren, Substanzen oder Tiere mit nach Deutschland zu nehmen, deren Einfuhr gar nicht oder nur in geringen Mengen erlaubt ist.
Mit einer Ausbildung beim Zoll lernst du, solche Schmuggeleien aufzudecken und gegen sie vorzugehen. Ob über Land, Luft oder Wasser – du kontrollierst, wer oder was in Fahrzeugen, Schiffen, Flugzeugen und Gepäckstücken die Landesgrenzen überquert.
Und das ist bei weitem noch nicht alles, was dich bei der Ausbildung zum Beamten im mittleren Zolldienst erwartet. Was noch auf dich zukommt und warum du dafür nicht nur im Kopf, sondern auch körperlich fit sein musst, das verraten wir dir jetzt.
Ein Beamter im mittleren Zolldienst sorgt für die Einhaltung der Zollvorschriften und bekämpft Schmuggel. Er überprüft Waren, die in das Land ein- oder ausgeführt werden, und kontrolliert Reisende an Grenzen und Flughäfen. Dabei arbeitet er eng mit anderen Sicherheitsbehörden zusammen.
Daneben erwarten dich aber noch andere Aufgabenbereiche. Der Zoll ist zum Beispiel für die sogenannten Verbrauchsteuern zuständig. Das heißt, er kümmert sich darum, dass Steuern auf Tabak, Energie, Strom oder die Kfz-Steuer erhoben werden. Du kannst aber auch im Innendienst arbeiten, zum Beispiel in den Bereichen Innere Verwaltung, Organisation und Sachbearbeitung.
Der Zoll sorgt für die Einhaltung von Zoll- und Steuerrecht. Er kontrolliert Waren und Personen an den Grenzen, bekämpft Schmuggel und sorgt für die Erhebung von Verbrauchsteuern. Außerdem spielt der Zoll eine wichtige Rolle im internationalen Warenverkehr und trägt zur Sicherheit und Wirtschaftlichkeit des Landes bei.
Hauptzollämter übernehmen in der Regel mehrere Sachgebiete. Davon gibt es insgesamt sieben Stück – von A bis G.
Die Sachgebiete bieten einen guten Überblick darüber, wie vielseitig das Aufgabengebiet des Zolls in Deutschland ist.
Die Ausbildung beim Zoll dauert zwei Jahre und besteht aus theoretischen und praktischen Phasen. Die Theorie wird an einer Zollschule unterrichtet, die Praxis erfolgt bei den Zolldienststellen deines Ausbildungshauptzollamts.
Du möchtest mehr über das Beamtentum erfahren? Dann check mal unseren Beamtenratgeber.
Um die Ausbildung zu beginnen, benötigst du mindestens die mittlere Reife. Zudem musst du körperlich fit sein und deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.
Außerdem solltest du auf jeden Fall Teamfähigkeit und Engagement mitbringen und gerne Verantwortung übernehmen.
Ja, du kannst die Ausbildung prinzipiell auch mit Hauptschulabschluss machen. Dann musst du aber zusätzlich schon eine mindestens zweijährige Ausbildung abgeschlossen haben.
Ein Anwärter im mittleren Zolldienst verdient während der Ausbildung 1.473 Euro brutto pro Monat.
Ausbildungsjahr | Bruttogehalt pro Monat |
1. Jahr | 1.473 Euro |
2. Jahr | 1.473 Euro |
Anwärterbezüge sind die Gehälter, die du während deiner Ausbildung im öffentlichen Dienst erhältst – also praktisch dein Azubi-Gehalt. Später im Beruf spricht man ebenfalls nicht von Gehalt, sondern von Bezügen.
Praktisch: Wie bei allen Beamtenberufen gibt es auch beim Zoll Besoldungsgruppen (BesGr.) und Tabellen, in denen du ganz genau nachlesen kannst, wann du wie viel verdienst. Es ist auch genau festgelegt, nach welcher Zeit du in die nächste Stufe aufsteigst – also eine Gehaltserhöhung bekommst.
Dein Einstiegsgehalt als Beamter im mittleren Dienst beim Zoll liegt bei 2.963 Euro (BesGr. A 7, Stufe 1) brutto im Monat. Später ist ein Gehalt von bis zu 4.294 Euro möglich (BesGr. A9, Stufe 8).
Wichtig: Als Beamter bleibt dir mehr netto vom brutto, denn du musst keine Sozialabgaben zahlen. Außerdem können sich deine Grundbezüge noch durch Zulagen erhöhen, beispielsweise durch Familienzuschläge.
Wenn du die Ausbildung beim Zoll bestehst, wirst du übernommen und direkt verbeamtet – die ersten drei Jahre erst mal auf Probe, danach auf Lebenszeit. Du kannst dich dann beim Zoll auf verschiedene Fachbereiche spezialisieren, wie z. B. Finanzkontrolle oder Schmuggelbekämpfung.
Außerdem gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten beim Zoll.
Ja, du kannst in den gehobenen Dienst aufsteigen. Dafür musst du entweder ein Studium absolvieren oder an internen Prüfungen teilnehmen. Der gehobene Dienst bietet dir mehr Verantwortung und bessere Karrierechancen.
Es gibt insgesamt 41 Hauptzollämter, bei denen du die Ausbildung machen kannst. Deine Bewerbung schickst du dann an das Hauptzollamt deiner Wahl. Die Bewerbung läuft komplett online ab. Den Link dazu findest du auf der jeweiligen Seite des Zollamts, bei dem du dich bewerben möchtest.
Praktisch: – du kannst dich auch im Rahmen deiner Bewerbung direkt bei mehreren Zollämtern bewerben.
Weitere Infos zum Bewerbungsverfahren beim Zoll gibt es auf deren Infoseite.
Allgemeine Tipps für deine Bewerbung bekommst du in unserem Bewerbungsratgeber.
Die Zollausbildungen beginnen immer am 1. September. Dafür musst du dich aber frühzeitig bewerben.
Die Bewerbungsfrist für eine Ausbildung beim Zoll endet immer am 15. Oktober. Die Ausbildung startet dann am 1. September im darauffolgenden Jahr – du musst dich also fast ein Jahr im voraus bewerben.
Konntest du mit deiner Bewerbung überzeugen, kommst du in die nächste Runde. Die besteht aus einem schriftlichen Auswahlverfahren. Das dauert in der Regel 3,5 Stunden und umfasst verschiedene Aufgaben. Da geht es zum Beispiel um Allgemeinbildung, Zahlenverständnis und Textanalyse.
Hast du auch da überzeugt, steht ein mündliches Auswahlverfahren an. Das Kennenlernen findet dann vor Ort beim Zollamt statt und besteht aus Interview, Gruppenübungen und Rollenspielen. Schlussendlich wird überprüft, ob du für die Zollausbildung geeignet bist.
Detaillierte Infos, was dich bei den Auswahlverfahren erwartet bekommst du direkt auf der Übersichtsseite des Zolls.
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