Es ist morgens, sieben Uhr. Du stehst auf und landest mit den Füßen nicht auf dem trockenen und warmen Fußboden, sondern in einer eiskalten Wasserpfütze. Klarer Fall: Irgendwo hat es reingeregnet. Zum Glück gibt es die Ausbildung als Bauwerksabdichter. Du fragst dich, was ist ein Bauwerksabdichter eigentlich? Sie sorgen dafür, dass Nässe und Feuchtigkeit keine Chance haben, indem sie Dächer und Bodenbeläge versiegeln. Und dabei geht es nicht nur um Wohnanlagen, sondern auch um Straßen, Tunnel oder Brücken. Die Ausbildung als Bauwerksabdichterin bringt dich also auf viele mögliche Baustellen. Du solltest daher körperlich fit, schwindelfrei und wetterfest sein und außerdem handwerkliches und technisches Geschick mitbringen. Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet im Betrieb und in der Berufsschule statt.
Dein Alltag ist körperlich anstrengend, denn in der Ausbildung findet man dich vor allem auf Baustellen. Diese können auf Schutzgerüsten in schwindelerregender Höhe liegen, oder dich auf offene Straßen und in dunkle Tiefen führen. Denn du versiegelst Flachdächer, bist bei Brücken- und Straßenbauarbeiten beteiligt oder sorgst in Baugruben oder bei Tunnelarbeiten für eine optimale Abdichtung. So kommt kein Grundwasser in die Gebäude und Anlagen. Auch auf Mülldeponien haben Chemikalien und Gifte keine Chance, durchzusickern und das Grundwasser zu verschmutzen. Beim Beruf des Bauwerksabdichters gibt es neben Abdichtungsarbeiten beispielsweise auch Stemmarbeiten zu erledigen. Dabei wird vorhandenes Material durch Schläge mit Hammer und Meißel oder mit größeren technischen Geräten entfernt. Das Aufstellen von Bauhilfsstoffen wie Gerüsten zählt ebenfalls zu deinem Alltag.
In deiner Ausbildung als Bauwerksabdichter arbeitest du vor allem mit Spachteln und verschiedenen Massen und Klebearten, aber auch technische Hilfsmittel, wie Gasbrenner, Betonschneidegerät und Schweißautomaten, kommen zum Einsatz. Du solltest also handwerklich geschickt und technisch interessiert sein. Wichtig sind auch ein gutes Auge und eine sorgfältige Arbeitsweise, beispielsweise wenn du nach Verlegeplänen arbeitest. Außerdem prüfst du Böden und Beläge auf feinste Risse und Unregelmäßigkeiten und musst sofort reagieren, solltest du Fehler und Auffälligkeiten, wie zum Beispiel Bodenfeuchtigkeit, bemerken.
Abwechslung ist übrigens auch garantiert, denn ist das eine Projekt abgeschlossen, führt deine Ausbildung dich schon zu einem neuen Ort und zu einer neuen Herausforderung. Bist du dann auch noch ein echter Teamplayer, hast du die perfekten Voraussetzungen für die Ausbildung als Bauwerksabdichter. Denn deine Kollegen müssen sich auf dich hundertprozentig verlassen können. Auf einer Baustelle bist du nämlich nie nur für deine eigene, sondern auch immer für die Sicherheit deiner Teammitglieder verantwortlich.
Zeit zum Verschnaufen von all der Belastung bekommst du während der Ausbildung als Bauwerksabdichter übrigens regelmäßig – nämlich dann, wenn der Berufsschulunterricht angesagt ist. Deine Aufmerksamkeit ist hier natürlich dennoch gefragt, denn hier lernst du alle wichtigen theoretischen Hintergründe, die du in Zukunft kennen musst. Der Unterricht findet entweder an festen Tagen in der Woche, oder blockweise statt. Dann besuchst du für mehrere Wochen ausschließlich die Berufsschule und bist danach wieder für einen längeren Zeitraum im Betrieb.
Insgesamt dauert die Ausbildung als Bauwerksabdichter oder Abdichterin drei Jahre und endet mit einer Abschlussprüfung vor der Handwerkskammer (HWK). Auch wenn du diese Ausbildung auch ohne Abschluss aufnehmen darfst, ist ein Hauptschulabschluss gern gesehen. Hast du dann noch gute Noten in Physik und Mathematik, umso besser. Angeboten wird die Ausbildung von Unternehmen der Bauwirtschaft. Diese haben in der Regel bestimmtes Fachgebiet, beispielsweise Hoch- oder Tiefbau, Flachdachisolierung, Fußboden-, Fliesen- und Plattenlegerei oder Tunnel- und Straßenbau.
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