Häuser stehen felsenfest auf dem Boden und fallen auch beim stärksten Sturm nicht in sich zusammen. Die Straße ist gerade und ebenmäßig und hält auch starker Hitze sowie eisiger Kälte stand. Schon immer konntest du dich für solche scheinbar selbstverständlichen Wunder begeistern! Und nun fragst du dich, wer ist eigentlich dafür zuständig, dass, im wahrsten Sinne des Wortes, eine gute „Basis“ für alle möglichen Bauwerke geschaffen ist? Die Antwort lautet: Der Baustoffprüfer! Es gehört zu seinen Aufgaben, genau dies zu tun! Wenn du mehr über die Ausbildung und den Arbeitsalltag eines Baustoffprüfers erfahren willst, haben wir für dich viele nützliche Informationen gesammelt.
Bevor auf einem Grundstück oder einer freien Fläche irgendetwas gebaut werden kann, muss der Baustoffprüfer vor Ort Proben entnehmen und den Boden überprüfen. Wenn die Erde sehr locker ist und leicht einfällt, kann darauf natürlich kein tonnenschweres Haus gebaut werden. Es wird also untersucht, wie dicht der Boden ist, wie gut seine Tragfähigkeit ist und wie gut er Wasser aufnehmen kann. Wenn das erst einmal überprüft ist, entschließt sich der Kunde für ein Material, das er für das Bauwerk verwenden will. Zu den Kunden können Familien gehören, die aus einer Wohnung in ein eigenes Haus ziehen wollen, Unternehmen, die neue Gebäude für ihre Firma erreichten müssen oder die Stadt, die Straßen ausbaut, damit man schneller von A nach B kommt. Die Baumaterialen wie Mörtel, Beton oder Asphalt werden vom Baustoffprüfer geprüft und er entscheidet, ob das jeweilige Material für den Bau geeignet ist. Was bringt einem zum Beispiel ein günstiger und gutaussehender Straßenbelag, wenn er sich bei Hitze ausdehnt. Die Straße würde dann plötzlich Wellen bekommen und alle Insassen des darauf fahrenden Autos Kopfschmerzen, bei solch einer Achterbahnfahrt. Auch bei Häusern muss das Material stimmen. Wenn es im Winter kalt ist und du die Heizung anstellst, soll schließlich möglichst wenig bis keine Wärme über die Wände nach außen gelangen, sonst bringt das ganze Heizen ziemlich wenig.
Wenn du eine Ausbildung zum Baustoffprüfer bzw. zur Baustoffprüferin machen möchtest, hast du die Wahl zwischen drei verschiedenen Fachrichtungen:
In der Fachrichtung Geotechnik führst du überwiegend geotechnische Untersuchungen durch, du untersuchst also den Erdboden bzw. den Baugrund. Du führst zum Beispiel Bohrungen an Böden und Fels durch und kartierst die Geländeoberfläche. In der Ausbildung lernst du die verschiedenen Bodenarten und ihre Eigenschaften kennen. Mit dem Wissen kannst du bestimmen, ob auf einem Grundstück gebaut werden oder für welchen Baustoff ein Boden genutzt kann.
Im Schwerpunkt Mörtel- und Betontechnik beschäftigst du dich wie der Name schon sagt hauptsächlich mit den Baustoffen Beton und Mörtel. Du entnimmst Proben an Bauwerken oder Bauprodukten und untersuchst sie im Labor beispielsweise auf ihre Konsistenz und Dichte.
Baustoffprüfer mit dem Schwerpunkt Asphalttechnik werden überwiegend im Straßenbau gebraucht. Du untersuchst in dieser Fachrichtung Asphaltbeläge auf ihre Verdichtbarkeit, ihre Durchlässigkeit und andere Eigenschaften. Dafür entnimmst du natürlich auch Proben, um diese im Labor zu analysieren.
Der Baustoffprüfer geht also allgemein in drei Schritten vor: Er nimmt Proben von Boden und Baumaterialien, untersucht die Proben auf ihre Einsatzfähigkeit und zum Schluss wertet er die Ergebnisse aus. Wie du siehst, ist die Arbeit eines Baustoffprüfers sehr abwechslungsreich. An verschiedenen Orten kommt er zum Einsatz. Proben entnimmt er draußen auf dem Bau, untersucht werden sie im Labor und zum Schluss verarbeitet er die Daten am Computer. Da fast kein Kunde Ahnung von den einzelnen Stoffen und ihren Auswirkungen hat, stellt er alles ganz genau grafisch am PC zusammen, um es möglichst anschaulich erklären zu können. Er gibt die Resultate dann an die Kunden weiter und erklärt sie ihnen. Je nachdem, wie die Untersuchungen ausgefallen sind, kann er ihnen sagen, ob das Gebäude oder die Straße an dem Ort gebaut werden können oder nicht. Wenn das nicht der Fall ist, kann er sie beraten und andere Materialien vorschlagen, die besser geeignet sind. Wenn man auf dem Boden aus Sicherheitsgründen gar nicht bauen kann, weil er zum Beispiel plötzlich zusammensacken könnte, muss der Baustoffprüfer seine Kunden natürlich auch davor warnen, damit sie sich nach einem anderen Grundstück umschauen können.
In den ersten Monaten deiner Ausbildung musst du natürlich noch viel lernen. Du kommst gerade aus der Schule und hast vermutlich vorher noch nie etwas über die Bestandteile von Böden, Gesteinen oder den chemischen Eigenschaften von Baustoffen gehört. Klar, dass Chemie und Mathe von nun an zu deinen wichtigsten Schulfächern gehören. Du lernst die physikalischen Eigenschaften von Bauprodukten, Boden, Rohstoffen und Bindemitteln kennen und bestimmst chemische Kenngrößen von den Proben, die du zuvor entnommen hast. Im Anschluss ist die Berechnungen für die Labormischungen natürlich wichtig, kein Wunder also, dass du auch in Mathe aufpassen musst.
Im späteren Ausbildungsverlauf planst und steuerst du Arbeitsabläufe und lernst dabei, dich mit deinen Kollegen abzusprechen. Erste Erfahrungen in der Anwendung von Baurohstoffen und Mischungen werden gemacht und du darfst bereits Proben von Böden entnehmen. Schritt für Schritt lernst du dann, wie man Gesteine und Böden klassifiziert. Mit ihrer Klassifizierung kannst du dann auch ihre Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten bestimmen. Du arbeitest sehr selbstständig und greifst dem Team unter die Arme. Betonrezepturen erstellen, Baustoffe untersuchen, Asphalt prüfen.
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