Kundenberatung, Finanzkonzepterstellung oder Kreditvermittlung: Das Aufgabengebiet von Bankkaufleuten ist sehr vielseitig und die Ausbildung gut bezahlt. Kein Wunder, dass der Beruf zu den beliebtesten Ausbildungen zählt.
Wir verraten dir, was ein Bankkaufmann so alles macht und wie die Ausbildung zum Bankkaufmann abläuft. Außerdem erfährst du, was du für die Ausbildung so mitbringen musst und wie viel du später als Bankkaufmann bzw. Bankkauffrau verdienen kannst. Infos zu Weiterbildungsmöglichkeiten und Bewerbungstipps haben wir natürlich auch für dich.
Bankkaufleute informieren und beraten Kundinnen und Kunden ganz individuell zu verschiedenen Geldangelegenheiten. Das kann zum Beispiel ein Bausparvertrag oder einen Kredit für den Kauf eines Hauses sein. Sie führen aber auch einfache Kundenaufträge durch – beispielsweise die Eröffnung eines neuen Kontos.
Die duale Ausbildung zum Bankkaufmann dauert drei Jahre, kann bei guten Noten aber auch auf zwei oder zweieinhalb Jahre verkürzt werden. In dieser Zeit besuchst du abwechselnd die Berufsschule und deinen Ausbildungsbetrieb – Theorie und Praxis wechseln sich also ab.
In der Berufsschule steht der Bereich Finanzen im Mittelpunkt. Du lernst unter anderem, wie Kosten und Erlöse ermittelt, wie Konten geführt, welche Geld- und Vermögensanlagen angeboten und welche EDV-Programme dabei eingesetzt werden.
Außerdem stehen folgende Fächer auf dem Stundenplan:
Zusätzlich gibt es dann noch den sogenannten allgemeinbildenden Unterricht. Dazu zählen die Fächer Deutsch, Sozialkunde, Ethik, Politik und Sport. Die Fächerkombination kann je nach Berufsfachschule variieren.
Die Ausbildung bei der Bank ist sehr praxisnah. Du lernst den Alltag von Bankkaufleuten kennen und beschäftigst dich mit verschiedenen Aufgaben.
Mit der neuen Ausbildungsordnung wurde 2020 eine gestreckte Abschlussprüfung eingeführt, die aus zwei Teilen besteht. Etwa zur Halbzeit deiner Ausbildung findet der erste Teil der gestreckten Abschlussprüfung statt, der 20 Prozent zählt. Dabei geht es um das Thema Kontoführung und die Finanzierung von Anschaffungen.
Teil zwei findet am Ende der Ausbildung statt und wird mit 80 Prozent gewichtet. Der zweite Prüfungsteil ist deutlich umfangreicher und beinhaltet zum Beispiel folgende Themen:
Neben den schriftlichen Prüfungen erwartet dich am Ende der Ausbildung auch noch eine mündliche Prüfung, bei der ein dreißigminütiges Beratungsgespräch simuliert wird.
Ja! Du kannst zum Beispiel die Weiterbildung zur Bankkauffrau bzw. zum Bankkaufmann mit dem Schwerpunkt medialer Vertrieb machen. Dabei vertiefst du besonders den Umgang mit neuen digitalen Vertriebskanälen.
Neben der Überarbeitung der bestehenden Ausbildungsinhalte rücken neue Lernfelder in den Fokus. So wird zum Beispiel mehr Wert auf Beratungskompetenzen und den allgemeinen Umgang mit Kunden gelegt. Außerdem spielt das Thema Digitalisierung eine große Rolle. Ob Online-Banking oder digitale Arbeitsmittel – mit der neuen Ausbildungsordnung werden angehende Bankkaufleute bestens auf die modernen Herausforderungen im Banksektor vorbereitet.
Die meisten Ausbildungsbetriebe erwarten von ihren Azubis mittlerweile die Hochschulreife. Durch den vielen Kundenkontakt und die Arbeit mit Zahlen gibt es außerdem ein paar Kompetenzen und Soft Skills, die du mitbringen solltest:
Rein rechtlich ist kein besonderer Schulabschluss vorgesehen – du kannst dich also theoretisch auch mit einem Hauptschulabschluss bewerben. In der Praxis sieht das allerdings etwas anders aus: Mit Abitur hast du die besten Chancen auf die Ausbildung. Je nach Bank reicht aber auch die Mittlere Reife.
Im ersten Jahr der Ausbildung bekommen die meisten Bankkaufmann-Azubis um die 1.100 Euro brutto. Im nächsten Jahr sind es dann schon knapp 1.200 Euro brutto im Monat und im letzten Jahr bis zu 1.300 Euro.
Damit liegt die Ausbildung zum Bankkaufmann auf jeden Fall in den Top 10 der bestbezahlten Ausbildungsberufe.
Info: Im Bankenwesen wird man in der Regel nach einem Tarifvertrag bezahlt. Laut Tarifvertrag des privaten Bankgewerbes bekommen Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr 1.150 Euro, im zweiten Jahr 1.220 Euro und im dritten Jahr 1.300 Euro brutto im Monat. Manche Banken haben auch eigene Verträge. Da können die Ausbildungsvergütungen dann unterschiedlich ausfallen.
Gehalt (brutto) | |
1. Ausbildungsjahr | 1.100–1.150 € |
2. Ausbildungsjahr | 1.200–1.220 € |
3. Ausbildungsjahr | 1.300 € |
Einstiegsgehalt | 2.800–3.200 € |
Bankkaufleute verdienen durchschnittlich knapp 3.500 Euro brutto im Monat. Beim Einstiegsgehalt kannst du mit etwa 2.800 bis 3.200 Euro rechnen. Mit steigender Berufserfahrung und durch die Übernahme von Aufgaben mit Verantwortung erhöht sich dein Gehalt – so ist als Bankkaufmann bzw. Bankkauffrau später auch ein Monatsgehalt von bis zu 4.400 Euro möglich.
Wichtig: Auch beim Gehalt spielt es eine Rolle, ob du nach einem Tarifvertrag bezahlt wirst.
Viele Tarifverträge beinhalten auch Sonderleistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Im Laufe deiner Karriere erhältst du aufgrund der Dauer deiner Betriebszugehörigkeit regelmäßig Gehaltserhöhungen. Zudem kannst du dein Gehalt durch Fort- und Weiterbildungen steigern.
Auch nicht zu verachten sind die von den Arbeitgebern angebotenen sozialen Absicherungen. Die meisten Banken zahlen beispielsweise bereits in der Ausbildung die Arbeitnehmersparzulage für ihre Angestellten in Höhe von 40 Euro. Ebenfalls ein großer Vorteil ist die betrieblich geregelte Altersvorsorge.
Angehende Bankkaufleute steuern auf eine sichere Zukunft voller Möglichkeiten zu. Die meisten Banken übernehmen ihre Azubis. Im Laufe des Berufslebens gibt es zahlreiche Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Aufstiege bis zum Filialleiter sind nach einer Ausbildung möglich.
Bankfachwirt: In der Fortbildung zum Bankfachwirt vertiefst du deine fachspezifischen Fähigkeiten für die Anstellung in Kreditinstituten. Die Fortbildung dauert in der Regel zwei Jahre. Es gibt auch weitere Fachwirt-Weiterbildung, beispielsweise in den Bereichen „Finanzberatung“, „Finanzierung und Leasing“, „E-Commerce“ oder „Versicherungen und Finanzen“.
Bankbetriebswirt: Hast du schon eine Weiterbildung zum Bankfachwirt gemacht, kannst du danach eine Fortbildung zum Bankbetriebswirt anschließen. So qualifizierst du dich für Aufgaben mit mehr Verantwortung bis hin zu leitenden Tätigkeiten – zum Beispiel in den Bereichen Finanzcontrolling oder Anlagenmanagement.
Studium: Es gibt verschiedene Studiengänge, die für gelernte Bankkaufleute in Frage kommen. Je nach Interesse bieten sich allgemeine Studienfächer wie BWL oder VWL an. Es gibt aber auch konkrete Bank-Studiengänge wie beispielsweise „Bank & Finanzdienstleistungen“ oder „Finanz & Wirtschaftsmathematik".
Die Ausbildung zur Bankkauffrau gehört zu den beliebtesten Ausbildungsberufen und jedes Jahr bewerben sich viele junge Menschen auf die begehrten Ausbildungsplätze. Damit du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, muss deine Bewerbung für die Ausbildung zum Bankkaufmann voll überzeugen.
Deine Bewerbungsunterlagen bestehen aus drei Teilen:
Wichtig: Achte darauf, dass die Unterlagen fehlerfrei und vollständig sind. Sorgfalt, Organisationstalent und Zuverlässigkeit sind wichtige Eigenschaften im Bankgewerbe. Das sollte sich auch in deinen Bewerbungsunterlagen widerspiegeln. Weitere Tipps findest du in unserem Ratgeber.
Insbesondere im Anschreiben hast du die Möglichkeit, dich von der Konkurrenz abzuheben. Dein Bewerbungsanschreiben sollte folgende Fragen beantworten:
Wichtig: Es ist wichtig, dass du nicht nur Fakten aufzählst, sondern auch alles mit Beispielen belegst. Durch gute Noten in Mathe oder Wirtschaft kannst du zum Beispiel dein gutes Zahlenverständnis untermauern – oder dein Interesse für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge.
Ein großer Pluspunkt sind praktische Erfahrungen, zum Beispiel in Form von Praktika. Damit kannst du zeigen, dass du bereits erste berufliche Erfahrungen gesammelt hast. Außerdem eignet sich ein Praktikum sehr gut dafür, deine Motivation für die Ausbildung herauszustellen. Du kannst zum Beispiel schreiben, was dir besonders viel Spaß gemacht hat und dass das Praktikum bei der Bank dir gezeigt hat, dass du später in diesem Bereich arbeiten möchtest.
Tipp: Lies dir die Stellenanzeige genau durch und prüfe, welche Eigenschaften und Erfahrungen genau gefordert werden. Gehe dann im Anschreiben darauf ein – natürlich nur, wenn du die Fähigkeiten oder Erfahrungen auch wirklich mitbringst.
Du hast Schwierigkeiten mit dem Bankkaufmann-Anschreiben? Dann schau dir mal unser Muster-Anschreiben für die Ausbildung zum Bankkaufmann an. Das liefert dir jede Menge Inspiration und zeigt dir, wie dein Anschreiben aussehen könnte.
Beim Vorstellungsgespräch kannst du ruhig etwas schicker auftreten als gewohnt. Hemd oder Bluse sind eine gute Grundlage, dazu ein sportlich-schickes Sakko oder Jackett. Einen Anzug oder ein Kostüm musst du übrigens nicht tragen, bei einigen Banken kannst du damit aber einen sehr guten Eindruck machen. Du solltest allerdings auf Sneaker und ausgeblichene oder gar zerrissene Jeans verzichten. Tattoos und Piercings sollen nicht sichtbar sein.
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