Ob Opel, BMW oder Porsche: Autos sind deine Leidenschaft und du weißt nicht nur, wie man fährt, sondern auch, wie man berät? In der Ausbildung zum Automobilkaufmann verbringst du deinen Tag umgeben von Neu- und Gebrauchtwagen.
Du führst Beratungsgespräche, klärst die Finanzierungsart und organisierst die Buchführung. Darüber hinaus bist du dafür verantwortlich, dass Bestellungen pünktlich rausgehen und Wartungsarbeiten durchgeführt werden.
Wir verraten dir, was du sonst noch alles in der Ausbildung lernst, wie viel du verdienst, welche Karriereperspektiven du später hast und noch vieles mehr.
Automobilkaufleute sind für die kaufmännischen und organisatorischen Aufgaben in einem Autohaus zuständig. Sie beraten Kunden zu neuen und gebrauchten Fahrzeugen, erstellen Angebote, schließen Kaufverträge ab und kümmern sich unter anderem um die Organisation des Kundenservices und die Verwaltung des Lagers.
Wichtig: Als Automobilkaufmann verkaufst du in der Regel keine Autos. Dafür sind die Automobilverkäufer zuständig.
Automobilkaufmann und Automobilverkäufer werden oft verwechselt oder gleichgestellt. Es gibt aber klare Unterschiede:
Automobilkaufleute sind echte Allrounder und an verschiedenen Stellen im Autohaus im Einsatz. Sie kümmern sich um organisatorische und betriebswirtschaftliche Angelegenheiten. Autoverkäufer sind hauptsächlich im Verkaufsbereich tätig. Sie gehen auf Kunden zu, beraten diese und führen Verkaufsgespräche.
Die duale Ausbildung zum Automobilkaufmann bzw. zur Automobilkauffrau dauert drei Jahre. In dieser Zeit wechselst du zwischen Berufsschule und Ausbildungsunternehmen hin und her – Theorie und Praxis wechseln sich also immer ab.
2017 wurde die Ausbildung zum Automobilkaufmann neu organisiert und an die aktuellen Entwicklungen der Branche angepasst – Stichwort Digitalisierung. Da geht es dann beispielsweise um Themen wie Autoverkauf über das Internet, E-Autos oder Car Sharing. Automobilkaufleute haben auch immer mehr Berührungspunkte mit Social Media und Marketing. Das sind alles Themen, die in der Ausbildung berücksichtigt werden.
Die Neuordnung der Ausbildung hat auch Einfluss auf die Abschlussprüfung. Seit 2017 gibt es statt einer großen Abschlussprüfung eine gestreckte Abschlussprüfung.
Die Ausbildung zum Automobilkaufmann oder zur Automobilkauffrau kannst du in Autohäusern, bei Automobilherstellern oder Importeuren absolvieren. Während der Ausbildung lernst du viel über kaufmännische Abläufe. Dir wird aber auch technisches Grundwissen über die Funktionsweise des Autos vermittelt. Du lernst, wie man Beratungsgespräche führt, wie man Verkaufs- oder Leasingverträge aufsetzt oder was bei der Lagerung von Autozubehör zu beachten ist.
Nach dem dritten Lehrjahr bist du in der Lage, den Kunden über die jeweiligen Vor- und Nachteile der verschiedenen Finanzierungsarten zu beraten. Stehen Marketingaktionen an, bist du sowohl in der Planung als auch bei der Durchführung eingebunden. Darüber hinaus erfährst du alles, was es in den Bereichen Personalwirtschaft, Arbeitssicherheit und Betriebsorganisation zu wissen gibt.
Grundsätzlich gibt es keine konkreten Voraussetzungen, die du für die Ausbildung unbedingt erfüllen musst. Es gibt aber ein paar Eigenschaften, die du für den Beruf mitbringen solltest:
Aus schulischer Sicht sind gute Noten in Mathe, Deutsch und Wirtschaft von Vorteil. Außerdem solltest du eine strukturierte Arbeitsweise mitbringen und offen für Neues sein. Du arbeitest viel mit Menschen und musst auf sie zugehen können.
Vom Gesetz her ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben! In der Praxis sieht es aber so aus, dass Unternehmen vorwiegend Bewerber mit mittlerem Schulabschluss einstellen.
Du kannst dich aber auch mit Hauptschulabschluss bewerben. Da musst du dann eben mit deinen persönlichen Skills und Erfahrungen überzeugen.
Im ersten Ausbildungsjahr verdienen Automobilkaufmann-Azubis zwischen 864 und 1.089 Euro brutto im Monat. Im zweiten Jahr 904 bis 1.117 Euro und im dritten Jahr 935 bis 1.214 Euro brutto im Monat.
Die Zahlen beziehen sich auf das Kraftfahrzeuggewerbe.
Vergütung bzw. Gehalt (brutto) | |
1. Ausbildungsjahr | 864–1.089 Euro |
2. Ausbildungsjahr | 904–1.117 Euro |
3. Ausbildungsjahr | 935–1.214 Euro |
Einstiegsgehalt | 2.100–2.500 Euro |
Hinweis: Dein Gehalt hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei einem großen Autohaus oder bei einem großen Automobilhersteller verdienst du in der Regel mehr als bei einem kleinen Betrieb – das gilt sowohl für die Ausbildungsvergütung als auch für dein Gehalt als ausgelernte Automobilkauffrau.
Automobilkaufleute verdienen durchschnittlich 2.800 Euro im Monat – das sind knapp 1.900 Euro netto (Steuerklasse 1). Beim Einstiegsgehalt kannst du mit 2.100 bis 2.500 Euro brutto im Monat rechnen.
Mit steigender Berufserfahrung kann sich das Gehalt auf bis zu 3.300 Euro brutto (2.170 Euro netto) erhöhen. Das ist aber die Obergrenze. Möchtest du mehr verdienen, musst du eine Fort- oder Weiterbildung machen.
Wie viel Autoverkäufer verdienen, ist schwer zu sagen. Sie arbeiten nämlich meistens mit einem Provisionsmodel. Je mehr Autos sie verkaufen, desto höher ist das Gehalt am Ende des Monats. Schlussendlich hängt der Verdienst von Autoverkäufern also von der individuellen Leistung ab. Als Automobilkaufmann bekommst du hingegen ein festes Gehalt.
Nach deiner Ausbildung kannst du dich durch Qualifizierungslehrgänge auf bestimmte Bereiche spezialisieren.
Neben den Spezialisierungen gibt es auch eine Vielzahl an Weiterbildungen, durch die du dich für Positionen mit Führungsverantwortung qualifizieren kannst.
Es gibt zahlreiche Weiterbildungen für Automobilkaufleute. Besonders interessant sind die Weiterbildungen zum Automobilverkäufer, zur Serviceberaterin oder zum Serviceassistenten. Die dauern alle zwischen sechs und 24 Monate – je nachdem, ob du die Weiterbildung in Vollzeit oder nebenberuflich in Teilzeit machst.
Geprüfte/r Automobilverkäufer/in: Möchtest du dich auf den Verkauf von Autos spezialisieren, bietet sich diese Weiterbildung an. Du beschäftigst dich intensiv mit der Führung von Verkaufsgesprächen sowie mit Finanzierungsfragen und Versicherungsmöglichkeiten.
Geprüfte/r Automobil-Serviceberater/in: Als Serviceberater wirst du zur Schnittstelle zwischen Kunde und Werkstatt. Du vertiefst dein technisches Fachwissen rund um Autos und beschäftigst dich unter anderem mit Fehleranalysen und Kostenkalkulation.
Geprüfte/r Automobil-Serviceassistent/in: Serviceassistentinnen und -assistenten sind der erste Ansprechpartner für Kunden im Autohaus. Im Rahmen der Weiterbildung lernst du viel über Kundenbeziehung, Konfliktlösung und Marketing.
Betriebswirt/in im Kraftfahrzeuggewerbe: Die elfmonatige Betriebswirt-Weiterbildung ebnet den Weg zu Fach- und Führungsaufgaben auf mittlerer Ebene. Du eignest dir branchenspezifisches und betriebswirtschaftliches Fachwissen an
Bei einer Bewerbung für einen Ausbildungsplatz zum Automobilkaufmann bzw. zur Automobilkauffrau gibt es eigentlich keine Besonderheiten. Deine Bewerbungsunterlagen bestehen aus drei Teilen:
Achte darauf, dass deine Unterlagen vollständig und fehlerfrei sind. Nutze das Anschreiben dafür, deine Motivation für die Ausbildung deutlich zu machen. Es sollte folgende Fragen beantworten:
Wichtig: Belege immer alles mit Beispielen! In unserem Bewerbungsratgeber findest du jede Menge hilfreiche Tipps für dein Anschreiben und den Lebenslauf.
Du brauchst konkrete Inspiration? Dann schau dir mal unser Muster-Anschreiben an.
Mit unserer Muster-Bewerbung für eine Ausbildung zum Automobilkaufmann zeigen wir dir, wie ein gutes Anschreiben aussehen kann. Es ist aber nur ein Beispiel! Nutze es gern als Inspiration, übernimm den Text aber nicht einfach. Passe ihn individuell an dich und die Stellenausschreibung an!
Automobilkaufleute stehen regelmäßig in Kontakt mit Kunden. Dafür ist ein ordentliches und gepflegtes Outfit wichtig. Das gilt auch für dein Vorstellungsgespräch. Am besten geeignet ist ein Outfit im Business-Casual-Style.
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