Automobilkaufmann/Automobilkauffrau - Stellen, Voraussetzungen & Gehalt

Empf. Schulabschluss:
Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Arbeitszeit:
werktags
Du interessierst dich für diesen Beruf?

Automobilkaufmann/-frau Berufsbild

Ob Opel, BMW oder Porsche: Autos sind deine Leidenschaft und du weißt nicht nur, wie man fährt, sondern auch, wie man berät? In der Ausbildung zum Automobilkaufmann verbringst du deinen Tag umgeben von Neu- und Gebrauchtwagen. 

Du führst Beratungsgespräche, klärst die Finanzierungsart und organisierst die Buchführung. Darüber hinaus bist du dafür verantwortlich, dass Bestellungen pünktlich rausgehen und Wartungsarbeiten durchgeführt werden. 

Wir verraten dir, was du sonst noch alles in der Ausbildung lernst, wie viel du verdienst, welche Karriereperspektiven du später hast und noch vieles mehr.

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Was macht ein Automobilkaufmann?

Automobilkaufleute sind für die kaufmännischen und organisatorischen Aufgaben in einem Autohaus zuständig. Sie beraten Kunden zu neuen und gebrauchten Fahrzeugen, erstellen Angebote, schließen Kaufverträge ab und kümmern sich unter anderem um die Organisation des Kundenservices und die Verwaltung des Lagers.

Aufgaben Automobilkaufmann

  • Büro: Automobilkaufleute beschäftigen sich mit Buchhaltung, Kostenrechnung und Kalkulationen. Außerdem bearbeiten sie Aufträge und geben Bestellungen auf.
  • Kundenservice: An der Information des Autohauses begrüßen Automobilkaufleute Kunden, nehmen Aufträge entgegen und leiten die Kunden an die Fachbereiche weiter. Außerdem haben sie Fachwissen in den Bereichen Finanzdienstleistung und Versicherung.
  • Lagerverwaltung: Automobilkaufleute haben den Überblick im Lager und sorgen dafür, dass immer ausreichend Ersatzteile und Zubehör vorhanden sind. Sie führen Bestandsaufnahmen durch und bestellen rechtzeitig neue Teile.
  • Marketing: Automobilkaufleute unterstützen das Marketing mit Input und Ideen. Sie helfen bei der Planung von Werbemitteln und assistieren bei Werbekampagnen.

Wichtig: Als Automobilkaufmann verkaufst du in der Regel keine Autos. Dafür sind die Automobilverkäufer zuständig.

Was ist der Unterschied zwischen Automobilkaufmann und Autoverkäufer?

Automobilkaufmann und Automobilverkäufer werden oft verwechselt oder gleichgestellt. Es gibt aber klare Unterschiede:

  1. Automobilkaufmann ist eine duale Ausbildung, Autoverkäufer ist eine Weiterbildung.
  2. Automobilkaufleute sind für den gesamten Vertrieb von Fahrzeugen verantwortlich, Autoverkäufer konzentrieren sich hauptsächlich auf den Verkauf.

Automobilkaufleute sind echte Allrounder und an verschiedenen Stellen im Autohaus im Einsatz. Sie kümmern sich um organisatorische und betriebswirtschaftliche Angelegenheiten. Autoverkäufer sind hauptsächlich im Verkaufsbereich tätig. Sie gehen auf Kunden zu, beraten diese und führen Verkaufsgespräche.

Automobilkaufmann: Freie Ausbildungsplätze
Junge Automobilkauffrau klärt Reparaturauftrag mit Mitarbeiter aus der Werkstatt.

Wie läuft die Ausbildung zum Automobilkaufmann ab und wie lange dauert sie?

Die duale Ausbildung zum Automobilkaufmann bzw. zur Automobilkauffrau dauert drei Jahre. In dieser Zeit wechselst du zwischen Berufsschule und Ausbildungsunternehmen hin und her – Theorie und Praxis wechseln sich also immer ab.

Digitalisierung der Automobilbranche

2017 wurde die Ausbildung zum Automobilkaufmann neu organisiert und an die aktuellen Entwicklungen der Branche angepasst – Stichwort Digitalisierung. Da geht es dann beispielsweise um Themen wie Autoverkauf über das Internet, E-Autos oder Car Sharing. Automobilkaufleute haben auch immer mehr Berührungspunkte mit Social Media und Marketing. Das sind alles Themen, die in der Ausbildung berücksichtigt werden.

Die Neuordnung der Ausbildung hat auch Einfluss auf die Abschlussprüfung. Seit 2017 gibt es statt einer großen Abschlussprüfung eine gestreckte Abschlussprüfung

  • Abschlussprüfung (Teil 1): Nach 18 Monaten gibt es eine 90-minütige Zwischenprüfung, die 20 % der Abschlussnote ausmacht. Inhaltlich geht es um das bisher Gelernte, beispielsweise Lagerverwaltung, Werkstattprozesse, Fahrzeugtechnik oder Kundenwünsche.
  • Abschlussprüfung (Teil 2): Am Ende der Ausbildung findet der zweite Teil der gestreckten Abschlussprüfung statt, der 80 % der Gesamtnote ausmacht. Die Prüfung setzt sich aus vier Teilen zusammen – drei schriftliche Prüfungen und ein praktisches Fachgespräch (20 Minuten).

Was lernt eine Automobilkauffrau in der Ausbildung?

Die Ausbildung zum Automobilkaufmann oder zur Automobilkauffrau kannst du in Autohäusern, bei Automobilherstellern oder Importeuren absolvieren. Während der Ausbildung lernst du viel über kaufmännische Abläufe. Dir wird aber auch technisches Grundwissen über die Funktionsweise des Autos vermittelt. Du lernst, wie man Beratungsgespräche führt, wie man Verkaufs- oder Leasingverträge aufsetzt oder was bei der Lagerung von Autozubehör zu beachten ist.

Nach dem dritten Lehrjahr bist du in der Lage, den Kunden über die jeweiligen Vor- und Nachteile der verschiedenen Finanzierungsarten zu beraten. Stehen Marketingaktionen an, bist du sowohl in der Planung als auch bei der Durchführung eingebunden. Darüber hinaus erfährst du alles, was es in den Bereichen Personalwirtschaft, Arbeitssicherheit und Betriebsorganisation zu wissen gibt.

Nach deiner Automobilkauffrau-Ausbildung kannst du …

  • ... Kunden beraten und das passende Fahrzeug auswählen und präsentieren.
  • ... die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten unterscheiden und empfehlen.
  • ... Wartungen und Reparaturen überwachen und koordinieren.
  • ... Änderungswünsche durchführen und die rechtlichen Vorschriften beachten.
  • ... Verträge aufsetzen und überwachen.
  • ... Fahrzeuge vorführen und Probefahrten begleiten.
  • ... Versicherungsfragen beantworten.

Voraussetzungen Automobilkaufmann: Was muss ich für die Ausbildung mitbringen?

Grundsätzlich gibt es keine konkreten Voraussetzungen, die du für die Ausbildung unbedingt erfüllen musst. Es gibt aber ein paar Eigenschaften, die du für den Beruf mitbringen solltest:

  • Kommunikationsvermögen
  • Zahlenverständnis
  • Teamplayerqualitäten
  • Organisationstalent
  • technisches Verständnis

Aus schulischer Sicht sind gute Noten in Mathe, Deutsch und Wirtschaft von Vorteil. Außerdem solltest du eine strukturierte Arbeitsweise mitbringen und offen für Neues sein. Du arbeitest viel mit Menschen und musst auf sie zugehen können.

Junger Automobilkaufmann spricht mit Kunde über Finanzierungsfragen und schüttelt ihm die Hand an einem Schreibtisch im Autohaus.

Brauche ich für die Ausbildung zum Automobilkaufmann einen bestimmten Schulabschluss?

Vom Gesetz her ist kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben! In der Praxis sieht es aber so aus, dass Unternehmen vorwiegend Bewerber mit mittlerem Schulabschluss einstellen. 

Du kannst dich aber auch mit Hauptschulabschluss bewerben. Da musst du dann eben mit deinen persönlichen Skills und Erfahrungen überzeugen.

Automobilkauffrau: Freie Stellen

Wie viel verdient ein Automobilkaufmann in der Ausbildung?

Im ersten Ausbildungsjahr verdienen Automobilkaufmann-Azubis zwischen 864 und 1.089 Euro brutto im Monat. Im zweiten Jahr 904 bis 1.117 Euro und im dritten Jahr 935 bis 1.214 Euro brutto im Monat.

Die Zahlen beziehen sich auf das Kraftfahrzeuggewerbe. 

 Vergütung bzw. Gehalt (brutto)
1. Ausbildungsjahr864–1.089 Euro
2. Ausbildungsjahr904–1.117 Euro
3. Ausbildungsjahr935–1.214 Euro
Einstiegsgehalt2.100–2.500 Euro

Hinweis: Dein Gehalt hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei einem großen Autohaus oder bei einem großen Automobilhersteller verdienst du in der Regel mehr als bei einem kleinen Betrieb – das gilt sowohl für die Ausbildungsvergütung als auch für dein Gehalt als ausgelernte Automobilkauffrau.

Automobilkaufmann Gehalt: Wie viel kann ich später verdienen?

Automobilkaufleute verdienen durchschnittlich 2.800 Euro im Monat – das sind knapp 1.900 Euro netto (Steuerklasse 1). Beim Einstiegsgehalt kannst du mit 2.100 bis 2.500 Euro brutto im Monat rechnen. 

Mit steigender Berufserfahrung kann sich das Gehalt auf bis zu 3.300 Euro brutto (2.170 Euro netto) erhöhen. Das ist aber die Obergrenze. Möchtest du mehr verdienen, musst du eine Fort- oder Weiterbildung machen.

Autoverkäufer Gehalt

Wie viel Autoverkäufer verdienen, ist schwer zu sagen. Sie arbeiten nämlich meistens mit einem Provisionsmodel. Je mehr Autos sie verkaufen, desto höher ist das Gehalt am Ende des Monats. Schlussendlich hängt der Verdienst von Autoverkäufern also von der individuellen Leistung ab. Als Automobilkaufmann bekommst du hingegen ein festes Gehalt.

Karriere: Wie geht es nach der Automobilkaufmann-Ausbildung weiter?

Nach deiner Ausbildung kannst du dich durch Qualifizierungslehrgänge auf bestimmte Bereiche spezialisieren. 

  • Handel
  • Verkauf
  • Einkauf
  • Marketing
  • Verwaltung 
  • Betriebswirtschaft

Neben den Spezialisierungen gibt es auch eine Vielzahl an Weiterbildungen, durch die du dich für Positionen mit Führungsverantwortung qualifizieren kannst.

Junge Automobilkauffrau steht im Autohaus und hält ein Tablet in der Hand.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Automobilkaufleute?

Es gibt zahlreiche Weiterbildungen für Automobilkaufleute. Besonders interessant sind die Weiterbildungen zum Automobilverkäufer, zur Serviceberaterin oder zum Serviceassistenten. Die dauern alle zwischen sechs und 24 Monate – je nachdem, ob du die Weiterbildung in Vollzeit oder nebenberuflich in Teilzeit machst.

Geprüfte/r Automobilverkäufer/in: Möchtest du dich auf den Verkauf von Autos spezialisieren, bietet sich diese Weiterbildung an. Du beschäftigst dich intensiv mit der Führung von Verkaufsgesprächen sowie mit Finanzierungsfragen und Versicherungsmöglichkeiten.

Geprüfte/r Automobil-Serviceberater/in: Als Serviceberater wirst du zur Schnittstelle zwischen Kunde und Werkstatt. Du vertiefst dein technisches Fachwissen rund um Autos und beschäftigst dich unter anderem mit Fehleranalysen und Kostenkalkulation. 

Geprüfte/r Automobil-Serviceassistent/in: Serviceassistentinnen und -assistenten sind der erste Ansprechpartner für Kunden im Autohaus. Im Rahmen der Weiterbildung lernst du viel über Kundenbeziehung, Konfliktlösung und Marketing.

Betriebswirt/in im Kraftfahrzeuggewerbe: Die elfmonatige Betriebswirt-Weiterbildung ebnet den Weg zu Fach- und Führungsaufgaben auf mittlerer Ebene. Du eignest dir branchenspezifisches und betriebswirtschaftliches Fachwissen an

Automobilkaufmann: Freie Ausbildungsplätze

Bewerbung Automobilkaufmann: Mit diesen Tipps bekommst du den Ausbildungsplatz

Bei einer Bewerbung für einen Ausbildungsplatz zum Automobilkaufmann bzw. zur Automobilkauffrau gibt es eigentlich keine Besonderheiten. Deine Bewerbungsunterlagen bestehen aus drei Teilen:

Achte darauf, dass deine Unterlagen vollständig und fehlerfrei sind. Nutze das Anschreiben dafür, deine Motivation für die Ausbildung deutlich zu machen. Es sollte folgende Fragen beantworten:

  • Warum möchtest du die Ausbildung machen?
  • Warum willst du die Ausbildung bei diesem Unternehmen machen?
  • Welche Skills und Erfahrungen bringst du mit?
  • Warum bist du der oder die Richtige für den Ausbildungsplatz?

Wichtig: Belege immer alles mit Beispielen! In unserem Bewerbungsratgeber findest du jede Menge hilfreiche Tipps für dein Anschreiben und den Lebenslauf.

Zum Bewerbungsratgeber

Du brauchst konkrete Inspiration? Dann schau dir mal unser Muster-Anschreiben an.

Vorlage Anschreiben Ausbildung Automobilkaufmann

Mit unserer Muster-Bewerbung für eine Ausbildung zum Automobilkaufmann zeigen wir dir, wie ein gutes Anschreiben aussehen kann. Es ist aber nur ein Beispiel! Nutze es gern als Inspiration, übernimm den Text aber nicht einfach. Passe ihn individuell an dich und die Stellenausschreibung an!

Anschreiben Automobilkaufmann Muster
Lade dir hier kostenlos unser Muster-Anschreiben für die Ausbildung zur Automobilkauffrau herunter!

Dresscode im Vorstellungsgespräch

Automobilkaufleute stehen regelmäßig in Kontakt mit Kunden. Dafür ist ein ordentliches und gepflegtes Outfit wichtig. Das gilt auch für dein Vorstellungsgespräch. Am besten geeignet ist ein Outfit im Business-Casual-Style.

Du solltest Automobilkaufmann/-frau werden, wenn …

  1. du gerne Kunden berätst und auch in Verhandlungen souverän und sicher bleibst.
  2. Autos für dich mehr als vier Reifen und ein Lenkrad sind.
  3. du viel Fingerspitzengefühl für die Bedürfnisse von Menschen hast.

Du solltest auf keinen Fall Automobilkaufmann/-frau werden, wenn …

  1. du einen Toyota nicht von einem Jaguar unterscheiden kannst.
  2. es dir schwer fällt, die richtigen Worte und Argumente zu finden.
  3. du bei den Themen Finanzierung, Versicherung und Rechnung davonlaufen möchtest.
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