Während deiner Ausbildung im Büro sitzen und dich um Papierkram kümmern? Eindeutig nichts für dich! Gut mit Zahlen kannst du zwar umgehen, aber du hast viel mehr Lust darauf, mit deinen Händen etwas zu schaffen und etwas Großes auf die Beine zu stellen. Für alle handwerklich geschickten Macher ist die Ausbildung zum Ausbaufacharbeiter eine gute Gelegenheit, genau das zu tun: Du hilfst dabei, Häuser zu errichten, Dächer fertigzustellen, Fliesen zu verlegen und Räume dank Wärme- und Kältedämmung bewohnbar zu machen. Und weil überall auf der Welt immer mehr und immer anspruchsvoller gebaut wird, ist der Beruf als Ausbaufacharbeiter eine super Möglichkeit, dir eine sichere Karriere aufzubauen.
Info: Der Ausbildungsberuf ist momentan in einem Neuordnungsverfahren. Der Hintergrund für die strukturelle und inhaltliche Anpassung sind die veränderten Anforderungen an die Berufe in der Bauwirtschaft. Neben den technischen Fortschritten und den neuen technischen Verfahren sind auch die Anforderungen an den Umwelt- und Verbraucherschutz immer im Wandel. Das bedeutet zum Beispiel, dass Maßnahmen zur Energieeinsparung und Vermeidung von CO2-Emissionen oder dem Brandschutz ständig angepasst und überarbeitet werden. Das liegt vor allem an den neuen Technologien, die eingebaut werden. Deshalb rücken in der neuen Ausbildungsverordnung Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung mehr in den Fokus. Die Neuordnung tritt vermutlich 2024 in Kraft.
Wenn du dich nach einer Ausbildung als Ausbaufacharbeiter oder Ausbaufacharbeiterin umschaust, wirst du schnell feststellen, dass die Lehrzeit bei diesem Beruf kürzer ist als bei den meisten anderen Ausbildungsberufen. Du wirst nämlich schon nach deinem zweiten Ausbildungsjahr deine Abschlussprüfung zum Ausbaufacharbeiter machen können, die von der IHK vorgeschrieben ist. Während dieser Zeit wirst du abwechselnd zur Berufsschule gehen und dort die Grundlagen des Berufes lernen, zum Beispiel wie man Baupläne liest, Baumaterial bestellt und Arbeitsabläufe organisiert, und bei den anfallenden Arbeiten deines Ausbildungsbetriebs mit anpacken. Anpacken bedeutet in deinem Fall Innenausbau oder Fliesenlegen. Eine Besonderheit an diesem Ausbildungsberuf sind die unterschiedlichen Spezialisierungsmöglichkeiten. Ob du einen Schallschutzisolierer oder eine Zimmerin auf die Baustelle begleitest, entscheidet sich nämlich durch die Wahl eines von sechs Schwerpunkten. Nach deiner Abschlussprüfung als Ausbaufacharbeiter kannst du dich dann je nach Spezialisierung weiterbilden lassen, beispielsweise zum Schallschutzisolierer, Trockenbaumonteur oder Mosaikleger.
Jeder angehende Ausbaufacharbeiter konzentriert sich also auf eines von sechs Spezialgebieten: Möchtest du Estrich anrühren und den Boden eines neuen Gebäudes begehbar machen, ist der Bereich Estricharbeiten deine erste Wahl. Du begleitest Estrichleger und unterstützt sie bei der Arbeit. Hast du ein gutes Auge und arbeitest sehr genau, solltest du dich als Ausbaufacharbeiter für den Schwerpunkt Fliesen-, Platten- und Mosaikarbeiten entscheiden. Mit der Wasserwaage immer griffbereit, verlegst du hier Bodenfliesen oder kunstvolle Platten. Deine räumliche Vorstellungskraft ist so gut, dass es dir leichtfällt, Baupläne zu lesen und umzusetzen? In diesem Fall führt kein Weg an der Spezialisierung auf Trockenbauarbeiten und am Innenausbau vorbei! Hier ziehst du auf sogenannten Unterbodenkonstruktionen die Wände in einem Gebäude hoch. Und zwar millimetergenau nach den Plänen des Architekten und den Vorgaben des Trockenbaumonteurs. In deiner Ausbildung kannst du aber auch Rohre und Leitungen isolieren oder komplette Dachstühle für Häuser fertigen, die dank deiner Arbeit optimal vor großer Wärme und Kälte geschützt sind. Dafür wählst du entweder den Schwerpunkt Wärme-, Kälte und Schallschutzarbeiten oder Zimmerarbeiten. Ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen kann dir dabei so manche Aufgabe in deiner Ausbildung zum Ausbaufacharbeiter erleichtern.
Die Ausbildung zum Ausbaufacharbeiter ist also wahnsinnig vielfältig. Estricharbeiten, Trockenbau Stuckarbeiten – du bist ein echtes Multitalent. Das kommt daher, weil dieser Beruf quasi die Grundlage für andere Berufe des Baugewerbes bildet. Du kannst dich also nach dem zweiten Ausbildungsjahr fragen: Möchte ich als Ausbaufacharbeiter ins Berufsleben einsteigen? Oder hänge ich noch ein drittes Ausbildungsjahr an und mache danach meine Gesellenprüfung als Trockenbaumonteur, Zimmerer oder Estrichleger? Die umfangreichen Kenntnisse in den verschiedenen Schwerpunkten schaffen so ideale Voraussetzungen für eine Karriere in der Bauwirtschaft.
Aber unabhängig davon, ob du lieber Trockenbauarbeiten verrichten, oder doch eher Estrich oder Platten verlegen möchtest, mit einer Ausbildung im Bauhandwerk hast du später richtig gute Karten auf dem Arbeitsmarkt. Denn auch das Bauhandwerk bietet nicht nur die unterschiedlichsten Jobs, sondern entwickelt sich immer weiter. Das bedeutet, der Bedarf an Wohnraum oder Bürogebäuden wächst, und auch bereits fertige Bauwerke müssen saniert, modernisiert oder vor Kälte geschützt werden. Du möchtest dabei fleißig mitmischen? Dann bewirb dich am besten bei Bauunternehmen, Zimmereibetrieben oder Fliesenlegerfirmen, um einen der freien Ausbildungsplätze zu ergattern!
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