Empfindest du Kontakt mit anderen Menschen schnell als anstrengend, bist du bestimmt auf der Suche nach Berufen mit wenig Menschenkontakt. Die gibt es in verschiedenen Branchen. Je nachdem, wo du deine Stärken siehst, findest du bestimmt die passende Ausbildung.
Wir zeigen dir Berufe aus folgenden Bereichen:
Introversion und Extraversion sind Persönlichkeitseigenschaften. Während introvertierte Menschen von sozialer Interaktion schnell erschöpft sind, blühen extrovertierte Menschen im Austausch mit anderen richtig auf. Das heißt jetzt nicht, dass Introvertierte Kontakt mit anderen nicht auch genießen – sie bevorzugen oft nur eher kleinere Gruppen mit vertrauten Personen und brauchen generell mehr Zeit für sich. Da laden sie dann quasi ihre Batterie auf. Kennst du das vielleicht?
Aufs Berufsleben bezogen bedeutet das, dass du als introvertierter Mensch vermutlich in einem Job unglücklich wirst, in dem du jeden Tag mit vielen fremden Menschen zu tun hast und im Mittelpunkt stehst. Für dich ist eher ein Beruf geeignet, bei dem du in ruhiger Atmosphäre auch mal ein paar Stunden fokussiert arbeitest und nur zwischendurch mit anderen interagieren musst.
Übrigens: Die meisten Menschen sind weder introvertiert noch extrovertiert, sondern irgendwas dazwischen. Und: Verwechsel Introversion nicht mit Schüchternheit. Schüchterne Menschen würden sich zum Beispiel gerne mehr an Gesprächen beteiligen, haben aber Angst vor Zurückweisung. Eine introvertierte Person empfindet diese Angst nicht.
Als introvertierte Person bringst du Stärken mit, die im Berufsleben gefragt sind. Dir fällt es zum Beispiel leicht, selbstständig an einer Sache zu arbeiten. Hast du Ruhe, zum Beispiel in einem kleinen Büro oder im Homeoffice, arbeitest du konzentriert und produktiv. Introvertierte sind oft auch sehr kreativ, weshalb für sie zum Beispiel Ausbildungen wie Mediengestalter oder Grafikdesigner geeignet sind.
In Meetings nehmen Introvertierte oft eine beobachtende Rolle ein – wenn sie zu Wort kommen, sind ihre Wortmeldungen aber meistens fundiert und durchdacht. Vielleicht geht oder ging es dir in der Schule ja auch so: In Diskussionen hältst du dich zwar eher zurück, hin und wieder bringst du aber wertvollen Input mit ein. Immerhin folgst du dem Gespräch ja konzentriert und denkst in Ruhe darüber nach, was du beitragen kannst.
Unser Tipp: Mach dir keine Sorgen! Auch wenn extrovertierte Bewerberinnen und Bewerber vielleicht erst einmal mehr auffallen: Potenzielle Arbeitgeber wissen die positiven Eigenschaften von Introvertierten zu schätzen. Wenn du den passenden Beruf für dich findest, hast du mit deinem eher zurückhaltenden Wesen auf gar keinen Fall einen Nachteil.
Introvertiert ist nicht gleich introvertiert. Da gibt es viele verschiedene Ausprägungen. Bereitet dir die Vorstellung, im Job mit anderen Menschen zu tun zu haben, arg Bauchschmerzen? Berufe ganz ohne Menschen sind selten – ein bisschen Kontakt zu anderen gibt es eigentlich immer. Aber auch mit einer sozialen Phobie kannst du eine Ausbildung finden, in der du glücklich wirst. Sehr wenig Menschenkontakt hast du zum Beispiel bei einem Job im Labor.
Es hängt übrigens gar nicht so viel von der Ausbildung ab, sondern vor allem vom Betrieb, bei dem du arbeitest und von deiner Stelle. Bist du zum Beispiel als Fachinformatiker für Systemintegration im Telefon-Support tätig, berätst du täglich Kunden oder Kollegen und hast damit sehr viel Menschenkontakt. Es kann aber auch sein, dass du nur Tickets, also IT-Aufträge, abarbeitest und keinen Kundenkontakt hast.
Was es aber in so gut wie jedem Beruf gibt: Kolleginnen und Kollegen. Mit denen hast du eigentlich in jedem Job zu tun. Wenn du dich mit deinem Team gut verstehst, kannst du aber auch als eher zurückhaltender Mensch in deinem Job superglücklich werden.
Bist du naturwissenschaftlich interessiert, eignet sich für dich als introvertierte Person eine Ausbildung im Labor. Da gibt es zum Beispiel die Ausbildung zur Biologielaborantin oder zum Chemielaboranten. Du kümmerst dich selbstständig um das Durchführen von Experimenten und die Dokumentation und Auswertung deiner Arbeit. Teamwork gibt es hier natürlich auch ein wenig, da ihr wahrscheinlich gemeinsam an einer Versuchsreihe arbeitet und euch über eure Ergebnisse austauscht.
Als IT-begeisterter Mensch bieten sich dir eine ganze Reihe an Berufen, bei denen du relativ wenig Interaktion mit anderen hast – je nach deiner beruflichen Position mehr oder weniger. Klassisch ist die Ausbildung zur Fachinformatikerin, die es in vier verschiedenen Fachrichtungen gibt. Eine davon ist die Anwendungsentwicklung, bei der du in erster Linie Software programmierst und somit den Großteil deines Arbeitstags vorm Laptop sitzt. Ähnlich sind die Aufgaben als Mathematisch-technischer Softwareentwickler, kurz MATSE. Weitere Ausbildungen im Bereich IT sind der Game-Designer und das duale Studium Angewandte Informatik.
In der Kreativbranche gibt es auch einige passende Jobs für Bewerber, die eine Ausbildung mit wenig Menschenkontakt machen wollen. Im dualen Studium Architektur musst du präzise Pläne entwerfen und mathematische Berechnungen machen. Dafür brauchst du Ruhe. Als Grafikdesignerin verbringst du viel Zeit am Computer, wo du zum Beispiel Logos oder Websites gestaltest. Auch als 3D-Designer ist der PC dein wichtigstes Werkzeug, an dem du mithilfe deiner Kreativität zum Beispiel Ideen für Filme und Computerspiele umsetzt.
In vielen Handwerksberufen bist du als introvertierte Person gut aufgehoben. Schließlich steht hier oft die handwerkliche Tätigkeit im Vordergrund und es findet – je nach Beruf und Anstellung – recht wenig Kontakt mit Kollegen oder Kunden statt. Hier zählt vor allem dein handwerkliches Geschick. Als Beispiele kann man hier den Tischler oder die Steinmetzin und Steinbildhauerin nennen.
Die Industrie bietet dir ebenfalls einige Berufe, in denen du nicht so viel Menschenkontakt hast. Als Industriemechanikerin oder Konstruktionsmechaniker bist du oft du in großen Unternehmen angestellt, wo du in der Produktion eingesetzt wirst. Hier beschäftigst du dich mehr mit großen Maschinen als mit Menschen. Kontakt zu deinen Kolleginnen und Kollegen hast du natürlich trotzdem.
Noch mehr Ausbildungen für ruhige Menschen sind zum Beispiel Übersetzer, Berufskraftfahrer und Gärtnerin. Als Übersetzer übersetzt du schließlich – anders als der Dolmetscher – geschriebenes Wort. Lkw-Fahrer müssen gut alleine auskommen können, da sie stundenlang auf der Autobahn unterwegs sind. Als Gärtnerin hast du natürlich ab und zu Kundenkontakt, deine Hauptbeschäftigung ist aber die Aufzucht und Pflege von Pflanzen. Interessierst du dich für alte Bücher und andere Dinge, die in einem Archiv aufbewahrt werden, ist vielleicht das duale Studium Archivdienst etwas für dich.
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