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Bist du über den Begriff Duale Ausbildung bzw. betriebliche Ausbildung gestolpert und fragst dich, was das eigentlich bedeutet? Oder weißt du das schon und du brauchst weitere Infos? Oder willst du dich sogar direkt nach Stellen für eine duale Ausbildung umschauen?
Was auch immer auf dich zutrifft – hier bist du genau richtig!
Wenn man von einer Ausbildung spricht, ist damit in den meisten Fällen die duale Ausbildung gemeint. Die duale Ausbildung, auch betriebliche Ausbildung genannt, ist in Deutschland nämlich das klassische und gängigste Ausbildungssystem.
Per Definition bedeutet duale Ausbildung, dass die Ausbildung zweigeteilt ist. Während deiner Ausbildungszeit besuchst du eine Berufsschule, arbeitest aber auch schon praktisch in einem Ausbildungsbetrieb.
Das Wort dual leitet sich vom lateinischen Wort „dualis“ ab, was so viel bedeutet wie „zwei enthaltend“. Im Ausbildungskontext bezieht sich das auf die zwei Bereiche des deutschen Ausbildungssystems bzw. die zwei Lernorte: die Fachtheorie in der Schule und die Berufspraxis beim Ausbildungsbetrieb.
Vorteile
Die duale Ausbildung bietet dir im Vergleich zu anderen Ausbildungsarten einen entscheidenden Vorteil: Du kannst von Anfang an praktisch arbeiten. Während du in rein schulischen Ausbildungen oder im Studium oft lange Zeit nur Theorie lernst, sammelst du in der dualen Ausbildung ab dem ersten Tag Berufserfahrung.
Außerdem verdienst du bereits während der Ausbildung ein Gehalt, was in schulischen Ausbildungen und im Studium nicht der Fall ist. Die duale Ausbildung bietet dir weiterhin gute Chancen auf eine Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb, da viele Unternehmen ihre Azubis nach der Ausbildung gerne behalten.
Nachteile
Im Vergleich zu anderen Ausbildungsarten hat die duale Ausbildung aber auch ein paar Nachteile. Zum einen ist sie oft weniger flexibel als ein Studium, da du an feste Arbeitszeiten im Betrieb und Schulzeiten gebunden bist. Im Studium kannst du deinen Tagesablauf deutlich freier gestalten.
Zudem vermittelt die duale Ausbildung natürlich weniger tiefgehendes theoretisches Wissen, da der Fokus stärker auf der Praxis liegt. In schulischen Ausbildungen oder im Studium kannst du dich oft breiter aufstellen und spezialisieren.
Darüber hinaus gibt es in der dualen Ausbildung leider weniger finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten als im Studium (z. B. BAföG).
Wie wir dir schon erklärt haben, ist eine duale Ausbildung eine Mischung aus praktischer Arbeit im Ausbildungsbetrieb und theoretischem Lernen in der Berufsschule. Abgesehen davon variiert der Ablauf einer betrieblichen Ausbildung je nach Ausbildungsberuf.
Grundsätzlich kann man aber sagen: In einer dualen Ausbildung bist du in der Regel an drei bis vier Tagen pro Woche im Betrieb und lernst dort die praktischen Fähigkeiten, die für deinen Beruf notwendig sind. Je nach Beruf durchläufst du verschiedene Abteilungen und arbeitest an konkreten Projekten, um möglichst viel Praxiserfahrung zu sammeln.
Die Berufsschule besuchst du an ein bis zwei Tagen pro Woche oder blockweise für mehrere Wochen am Stück. Hier lernst du die theoretischen Grundlagen deines Berufs sowie allgemeine Fächer, die für deine Ausbildung wichtig sind.
Während der Ausbildung gibt es meist eine Zwischenprüfung etwa zur Mitte der Ausbildungszeit, um deinen Lernfortschritt zu überprüfen. Am Ende der Ausbildung steht die Abschlussprüfung, die aus einem schriftlichen, mündlichen und oft auch einem praktischen Teil besteht.
Was du in der Ausbildung alles lernst und wie die Ausbildung abläuft, steht in der Ausbildungsordnung. Für jeden Ausbildungsberuf gibt es eine eigene Ausbildungsordnung, in der die Rahmenbedingungen der Ausbildung geregelt sind. Ablauf und Inhalt der Ausbildung tauchen meistens auch noch im Ausbildungsvertrag auf.
Übrigens: Nicht jedes Unternehmen darf Jugendliche ausbilden! Dafür müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Ob ein Unternehmen ausbilden darf, entscheidet schlussendlich die IHK.
Die Dauer einer dualen Ausbildung variiert je nach Beruf und dauert in der Regel zwischen zwei und dreieinhalb Jahren. Die genaue Dauer ist in der Ausbildungsordnung des jeweiligen Berufs festgelegt. Beispielsweise dauern die meisten handwerklichen oder kaufmännischen Ausbildungen drei Jahre, während bestimmte technische oder spezialisierte Ausbildungen bis zu dreieinhalb Jahre dauern können.
In einigen Fällen besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Beispielsweise, wenn du das Abitur hast oder in der Berufsschule und im Betrieb sehr gute Leistungen erzielst. In solchen Fällen kannst du deine Ausbildung um ein halbes oder sogar ein ganzes Jahr verkürzen, indem du die Abschlussprüfung vorziehst. Diese Verkürzung muss jedoch mit dem Ausbildungsbetrieb und der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) abgestimmt werden.
Offiziell gibt es keine festen Voraussetzungen für eine betriebliche Ausbildung. Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) schreibt keinen bestimmten Schulabschluss vor, eine Altersgrenze gibt es auch nicht. Allerdings legen viele Ausbildungsbetriebe eigene Kriterien fest, um die passenden Bewerber auszuwählen. Häufig wird mindestens ein mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) erwartet, besonders in technischen oder kaufmännischen Berufen.
Neben schulischen Leistungen achten viele Betriebe außerdem auf praktische Fähigkeiten und soziale Kompetenzen. Diese können beispielsweise durch Praktika, Ehrenamt oder besondere schulische Fächerkenntnisse nachgewiesen werden.
Zusätzlich müssen Bewerber für bestimmte Berufe auch gesundheitliche Voraussetzungen erfüllen. Beispielsweise in Berufen, die körperlich anstrengend sind oder bei denen der Umgang mit Lebensmitteln eine Rolle spielt. Diese Anforderungen können in einem ärztlichen Attest oder einer Gesundheitsprüfung überprüft werden.
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In einer dualen Ausbildung erhältst du für deine Arbeit im Betrieb eine Ausbildungsvergütung. Diese steigt mit jedem Ausbildungsjahr und variiert je nach Beruf, Region und Unternehmen.
Seit 2020 gibt es in Deutschland eine gesetzlich festgelegte Mindestvergütung, die jährlich angepasst wird. Aktuell liegt die Mindestausbildungsvergütung bei 649 Euro im ersten Jahr, 766 Euro im zweiten Jahr, 876 Euro im dritten Jahr und 909 Euro im vierten Jahr (Stand: August 2024). Diese Mindestbeträge sind die Untergrenze, das tatsächliche Gehalt kann aber auch höher ausfallen. Vor allem dann, wenn der Betrieb nach Tarifvertrag zahlt.
BAföG (kurz für Bundesausbildungsförderungsgesetz) wird in der Regel nur für schulische Ausbildungen und Studiengänge gewährt. In einer dualen Ausbildung hast du normalerweise keinen Anspruch auf BAföG, da du bereits eine Ausbildungsvergütung von deinem Betrieb erhältst. Es gibt aber andere finanzielle Hilfen, die dir helfen können, deinen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Die genaue Höhe deiner Vergütung hängt stark von der Branche ab. Beispielsweise verdienen Azubis in technischen Berufen oder im Baugewerbe oft mehr als in sozialen oder kreativen Berufen. Ein angehender Elektroniker kann im ersten Ausbildungsjahr etwa 1.000 Euro monatlich verdienen, während ein Friseur-Azubi oft nur um die 600 Euro erhält. Die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland sind nach wie vor spürbar, mit tendenziell höheren Vergütungen in Westdeutschland.
Zusätzlich zu deinem Grundgehalt können tarifvertraglich geregelte Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld hinzukommen. Während deiner Ausbildung fallen aber auch Sozialabgaben an, und ab einem bestimmten Einkommen musst du möglicherweise auch Steuern zahlen.
In Deutschland gibt es rund 330 anerkannte duale Ausbildungsberufe. Klassische Beispiele für duale Ausbildungen sind die kaufmännischen Berufe oder das Handwerk. Gerade im Handwerk ist die Verzahnung von Theorie und Praxis extrem wichtig. Aber auch in der IT-Welt und im sozialen Bereich gibt es jede Menge duale Ausbildungsberufe.
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