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Freiverkäufliche Arzneimittel, Körperlotionen, Lidschatten und sogar Köder für Ungeziefer: Die Produktauswahl in Drogerien ist riesig. Längst geht man nicht nur zum Drogeriemarkt, um Hygieneartikel zu kaufen. Man findet Lebensmittel, Wellnessprodukte oder Fotoautomaten – und lässt sich individuell beraten. Von wem? Vom Drogisten.
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Lerne dm kennen!Gerade weil das Warensortiment in Drogerien immer größer wird, sind die Märkte sehr beliebt bei den Kunden. Das Fachwissen von Drogisten ist im Vergleich zu dem von Kaufleuten im Einzelhandel oft breiter – trotzdem können beide Berufsbilder in Drogerien eingesetzt werden. Ein Vorteil, Drogistin zu werden: Man verdient im Vergleich zur Einzelhandelskauffrau in der Regel mehr Geld.
Drogisten arbeiten klassischerweise in Drogerien oder in Supermärkten, die eine eigene, meist große Drogerieabteilung haben. Generell können Drogisten aber auch in anderen Bereichen des Einzelhandels arbeiten, wozu nicht nur Supermärkte zählen. Vielmehr verfügen Drogisten beispielsweise über Grundkenntnisse im Fotografieren und der Fotoentwicklung, was sie für eine Beschäftigung in Fotogeschäften befähigt. Zudem sind auch Reformhäuser beliebte Einsatzorte.
Drogisten haben Schichtdienst, der branchentypisch für den Einzelhandel ist und sich an den jeweiligen Öffnungszeiten des Betriebs orientiert. Drogisten sind morgens vor Ladenöffnung bis abends nach Ladenschließung im Einsatz. Da die Geschäfte auch samstags geöffnet haben, gehört Wochenendarbeit zu diesem Beruf fest dazu.
Drogisten tragen in der Regel ein Polohemd oder ein Shirt mit dem entsprechenden Firmenlogo. Kombinieren können sie diese Arbeitskleidung zum Beispiel mit Jeans und Turnschuhen, die sie auch privat anziehen – in manchen Drogerien werden auch Kittel getragen.
...die Berufsbezeichnung aus dem Begriff Droge entstanden ist? Dieser beschreibt nicht nur die damit häufig verknüpften legalen und illegalen Substanzen. Vielmehr bedeutet die Bezeichnung ganz allgemein Arzneistoff.
Die duale Ausbildung als Drogist findet in der Berufsschule sowie in einem Ausbildungsbetrieb statt und dauert regulär drei Jahre. In Ausnahmefällen können Anträge auf eine Verkürzung auf zwei Jahre gestellt werden. Während kaufmännische Grundlagen, wie die Organisation von Lagerbeständen, in der Berufsschule zunächst theoretisch behandelt werden, wenden die angehenden Drogisten ihr Know-how im Laufe der Ausbildung im Betrieb praktisch an.
Angehende Drogisten legen sowohl eine Zwischen- als auch eine Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer ab. Die Auszubildenden erhalten im Zuge dessen den sogenannten Sachkundenachweis für freiverkäufliche Arzneimittel.
Drogisten belegen in der Berufsschule neben übergeordneten Fächern wie Deutsch und Sozialkunde vor allem Unterricht in elf Lernfeldern. Dazu zählen Inhalte wie Ausbildungsbetrieb, Bestand, Rechnungswesen und Kosmetik, Körperpflege, Parfümerie und Hygiene.
1. Ausbildungsjahr:
Im ersten Ausbildungsjahr verorten Auszubildende zunächst ihren Betrieb in der Branche und lernen erste Grundlagen aus den Lernfeldern kennen. So werden angehende Drogisten daran herangeführt, wie Kunden kompetent beraten werden, zum Beispiel im Hinblick auf Hygienevorschriften. Wie das Lager am besten organisiert wird, wie Sonnenschutzmittel anzuwenden sind oder welche verschiedenen Hauttypen es gibt: Dies und noch viel mehr erfahren Auszubildende ebenfalls in dieser Anfangsphase.
2. Ausbildungsjahr:
Unter anderem das Personalwesen findet sich im zweiten Ausbildungsjahr auf dem Lehrplan. Darin werden zum Beispiel Arbeitszeitregelungen näher betrachtet. Darüber hinaus vertiefen die Auszubildenden ihr bisheriges Wissen zum Sortiment: von Mitteln zur Schädlingsbekämpfung über freiverkäufliche Arzneimittel bis hin zu Bein- und Fußpflegeprodukten. Einen wichtigen Teil nimmt auch die sogenannte Verkaufsabrechnung ein. In diesem Lernfeld werden beispielsweise verschiedene Kassensysteme sowie ihre Vor- und Nachteile untersucht.
3. Ausbildungsjahr:
Das dritte Ausbildungsjahr ist vom Rechnungswesen geprägt: Inventur, Buchführung und Verkaufspreiskalkulation sind nur einige der darin enthaltenen Themen. Die Auszubildenden erweitern in diesem letzten Ausbildungsabschnitt ihre bisher erworbenen Kenntnisse. Planung von Werbemaßnahmen, Wirkung von Arzneimitteln und Erstellung von Kassenberichten – dies sind nur einige Unterrichtsinhalte aus den verschiedensten Lernfeldern.
1. und 2. Ausbildungsjahr: In den ersten zwei Ausbildungsjahren lernen angehende Drogisten alle wichtigen Betriebsabläufe kennen. Ob Bestellungen tätigen, Wareneingang kontrollieren, Waren einlagern, beziehungsweise in die Verkaufsregale sortieren, oder aber Kassieren und Kunden beraten: Diese Aufgaben gehören zum Tagesgeschäft eines Drogisten. Wenn die Aufgaben zu Beginn noch unter Aufsicht stattfinden, arbeiten die Auszubildenden bald zunehmend selbstständig.
3. Ausbildungsjahr: Im dritten Ausbildungsjahr vertiefen und erweitern die Auszubildenden das bisher angeeignete Wissen, insbesondere im Bereich Rechnungswesen. Der Ausbildungsbetrieb überträgt dem angehenden Drogisten in dieser Phase ein hohes Maß an Verantwortung, da viele im Anschluss noch eine Weiterbildung zum Handelsfachwirt beginnen. Handelsfachwirte leiten einzelne Filialen und haben daher kontinuierlich eine hohe Verantwortung.
Die Ausbildungsvergütung liegt im ersten Jahr bei 815 bis 1.125 Euro brutto im Monat. Im zweiten Jahr bei 865 bis 1.230 Euro und im dritten Jahr bei 995 bis 1.375 Euro brutto.
Info: Wie viel du genau verdienst, hängt unter anderem von der Branche ab – am relevantesten ist der Einzelhandel und der Drogeriewarenhandel. Hier gibt es teilweise eigene Tarifverträge und da spielt dann auch nochmal das Bundesland eine Rolle. Im Drogeriewarenhandel werden in der Regel etwas höhere Gehälter bezahlt als im klassischen Einzelhandel.
Falls der Ausbildungsbetrieb nicht nach Tarifvertrag zahlt, musst du dein Gehalt klassisch verhandeln – in der Regel macht der Ausbilder dabei konkrete Vorschläge. Um dem mit realistischen Forderungen entgegenzutreten, kannst du dich nach dem geltenden Tarif in deiner Branche richten.
Als Drogist verdienst du direkt nach deiner abgeschlossenen Ausbildung monatlich rund 2.100 Euro brutto. Das Gehalt steigt in der Regel mit erworbener Berufserfahrung und Qualifikation weiter an. So erhältst du nach einigen Berufsjahren und einer Weiterbildung eine höhere Vergütung als zuvor – die Obergrenze liegt bei etwa bei 2.900 Euro brutto im Monat.
Wichtig: Letztlich bestimmen aber auch immer die Branche, das Bundesland und der Arbeitgeber im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben deinen Verdienst und Sonderzahlungen (zum Beispiel Urlaubs- und Weihnachtsgeld).
Sehr gut. Drogerien oder Drogerieabteilungen sind fest im Einzelhandel verankert. Durch ihr breites Wissen haben Drogisten die Möglichkeit, auch in anderen Abteilungen des Einzelhandels beruflich Fuß zu fassen. Zudem eröffnen Weiterbildungen Chancen auf eine Anstellung mit Führungsverantwortung oder eine Beschäftigung in ganz anderen Bereichen. So kann man je nach Wissen beispielsweise die Buchhaltung in einer Firma übernehmen oder bei einem Pharmakonzern tätig werden.
Für die Bewerbung müssen angehende Drogisten, die über 18 Jahre alt sind, keine fachlichen Voraussetzungen erfüllen. Für noch nicht volljährige Bewerber gilt dies jedoch nicht: Sie müssen eine ärztliche Bescheinigung über ihren aktuellen Gesundheitszustand und ihre berufliche Eignung vorlegen.
Für die Ausbildung als Drogist stellen Arbeitgeber hauptsächlich Bewerber ein, die einen Realschulabschluss, die Fachhochschulreife oder das Abitur haben.
Relevante Schulfächer
Erstes praktisches Wissen, zum Beispiel durch ein absolviertes Schülerpraktikum, ist gegenüber unerfahrenen Bewerbern von Vorteil.
Formale Besonderheiten gibt es bei der Bewerbung nicht. Anschreiben, Lebenslauf und Anhang werden nach den üblichen Regeln gestaltet.
Beim Vorstellungsgespräch solltest du dich im sogenannten Business-Casual-Style kleiden.
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